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Akademieabend „Afghanistan“ fand großes Interesse

Fulda. Den Akademieabend mit dem Thema: “Wir waren voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft – Warum der Westen in Afghanistan zu scheitern droht“; am 17. März 11 im Bonifatiushaus fand großes Interesse. Jürgen Lieser, stellvertretender Leiter von Caritas International, referierte zu den Risiken der Militarisierung der Entwicklungshilfe in Afghanistan. Der Akademiedirektor des Bonifatiushaus Gunter Geiger hatte den Experten für Entwicklungspolitik und Katastrophenhilfe gemeinsam mit Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik –Sektion Fulda, eingeladen und in den Abend eingeführt. Nachdem Lieser die Grundkonstanten der Entwicklungen in Afghanistan seit 2001 aufgezeigt hatte beschrieb er was „Deutschland“ am Hindukusch tut und stellte konkrete Hilfsprojekte vor. Dabei wurde schnell klar, dass es in Afghanistan Erfolge gibt, aber die Sicherheitslage insgesamt in den vergangenen Jahren schlechter geworden ist.

In den letzen zehn Jahren sind wenige Fortschritte beim Saatsaufbau erreicht worden, denn Korruption, Drogenhandel und Wahlmanipulation sind an der Tagesordnung. Die Einhaltung von Menschenrechten insbesondere Frauenrechten und rechstaatliche Prinzipien sind in Afghanistan nach wie vor nicht verwirklicht. Zivil-militärische Hilfe steht dabei vor einer Vielzahl von Problemen. Die ZMZ leidet unter dem Spannungsverhältnis, dass humanitäre Hilfe neutral und unabhängig sein muss und dem entgegen ein militärischer Einsatz an ein Mandat gebunden ist und bewaffnete Konflikte eingehen muss um eine, wie auch immer geartete, Ordnung durchzusetzen. Die Arbeit in Afghanistan:“ …ist ein schwieriges Geschäft, das keine einfachen Antworten zu lässt…“ so das unbefriedigende Resümee Liesers nach einer lebhaften Diskussion, die sich dem Vortrag anschloss.

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