Logo

Trost für kleine Patienten – Malteser bieten Kinderbesuchsdienst an

Fulda. Die OP hat ihr Leben gerettet. Dora (9) öffnet die Augen, aber von ihrer Mama und ihr Papa fehlt jede Spur. Fast 7000 Kilometer trennen das Mädchen von seinen Eltern in Angola. Doch jemand ist da, der jeden Tag an Doras Krankenbett im Klinikum Fulda sitzt. Jemand, der sie tröstet, ihre Tränen trocknet und ihre Hand hält, wenn die Angst zu groß wird. Neben den Ärzten und Pflegekräften des Krankenhauses kümmern sich die Helferinnen des Malteser Kinderbesuchsdienstes während Doras zweimonatiger Überlebensreise um sie. Sie schenken ihr Nähe in der Fremde.

Bereit zum zweiten Mal besuchten die ehrenamtlichen Helferinnen des Malteser Kinderbesuchsdienstes ein angolanisches Mädchen während ihres Aufenthaltes im Klinikum Fulda. Dora hatte eine entzündete Hüfte. Durch die Stiftung Friedensdorf e.V. hat sie die Möglichkeit einer kostenfreien Behandlung in Deutschland erhalten. In ihrem Heimatland gäbe es für sie keine Chance. Zweimal musste das Mädchen operiert werden und zwei Monate in Fulda bleiben, ohne ihre Eltern.

Die Malteserinnen Janine Rothmayer, Anna Pannek, Lisa Merz und Doris Reinhardt besuchten die Kleine beinah täglich zwei Stunden lang und lenkten sie vom Klinikalltag ab. Sie puzzelten mit ihr oder bliesen Gummihandschuhe zu Luftballons auf. Sie leisteten ihr beim Essen Gesellschaft und trösten sie, wenn die Schmerzen und das Heimweh Überhand nahmen. „Dazu braucht man nicht die Sprache des anderen zu sprechen“, sagt Doris Reinhardt, „es reicht, einfach da zu sein.“

Ein tolles Erlebnis für alle war der Schnee, den die Neunjährige aus ihrer Heimat nicht kannte. Die Helferinnen brachten ihr drei Becher Schnee aufs Zimmer. „Sie formte Bällchen und schaute verdutzt auf ihre Hände, die nach ein paar Minuten ganz kalt waren und der Schnee nur noch Wasser“, erinnert sich Lisa Merz.

Den Kinderbesuchsdienst der Malteser gibt es seit Juni 2010 – und er besucht nicht nur Kinder aus fernen Ländern, sondern alle kleinen Klinikpatienten, wenn sie und ihre Eltern es möchten. Die Idee dazu hatten Professor Dr. Reinald Repp, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Fulda, und Doris Reinhardt, Referentin für den Besuchs- und Begleitungsdienst bei den Maltesern. „Manchmal können die Eltern nicht ständig am Krankenbett sitzen und ihr Kind unterstützen“, weiß Reinhardt. Auch Wunsch sind dann die Malteser zur Stelle. Sie sind für die Kinder da und entlasten die Angehörigen. „Wenn man erleben darf, wie man mit Liebe und Einfühlungsvermögen eine kleine Kinderseele beruhigen und ihr ein wenig Geborgenheit schenken kann, dann ist das viel mehr wert, als man mit Geld bezahlen könnte“, so Doris Reinhard.

Infos zum Malteser Kinderbesuchsdienst erteilt Doris Reinhard unter 0661/86977-17 oder per Mail doris.reinhardt@malteser-fulda.de.

Categories:

Alle Nachrichten