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Einsatz in Afghanistan aus Sicht eines begleitenden Militärgeistlichen

Hessen. Im Rahmen der diesjährigen Wintervortragsreihe der osthessischen Reservisten konnten Oberstleutnant d.R. Carsten Trinks und Stabsunteroffizier d.R. Ewald Kirchner am vergangenen Donnerstag in Gersfeld Militärdekan Stefan Jurkiewicz begrüßen. Für die internationale Schutztruppe in Afghanistan sind derzeit nach Angaben der NATO rund 43.250 Soldaten aus 40 Ländern im Einsatz. Deutschland ist der drittgrößte Truppensteller. Militärdekan Jurkiewicz referierte über das Leben der Soldaten in Afghanistan und den Umgang der Gesellschaft mit ihren Rückkehrern in die Heimat. Immer mehr Soldaten haben in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr schlimme Erlebnisse und sind nach ihrer Rückkehr von sogenannten Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) betroffen.

Oft treten die Symptome der Erkrankung erst Monate oder Jahre nach dem Ereignis ein. Gerade für Reservisten kann eine PTBS-Erkrankung zu Problemen im Beruf führen, denn die zivilen Arbeitgeber haben für das rein psychische Krankheitsbild oft kein Verständnis, zumal der Auslandseinsatz freiwillig war. Die Betroffenen werden stigmatisiert und ausgegrenzt. Das Problem ist von den Streitkräften erkannt, aber es gibt noch viel zu tun. Seit dem 13. Dezember 2010 hat der Reservistenverband eine Arbeitsgemeinschaft (AG) für PTBS und Familienbetreuung gegründet. Die AG will ein psychosoziales Netzwerk von Reservisten für Reservisten bilden. Hierzu gehört aus Sicht des Reservistenverbandes auch die Familienbetreuung.

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