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Frühjahrstagung der Ackermann-Gemeinde der Diözese Fulda

Fulda. Zu Ihrer Frühjahrstagung ist die Ackermann-Gemeinde der Diözese Fulda im Bonifatiushaus in Fulda zusammengetroffen, um über aktuelle Fragen zu beraten.  Gastrednerin war die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, die in einem Referat über ihre Arbeit und die „Politik der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler“ berichtete. „Der Besuch heute hier bei Ihnen gibt mir Gelegenheit, meine Verbundenheit mit der Ackermann-Gemeinde der Diözese Fulda zu bekunden. Im Sinne dieser Verbundenheit kann ich dem Diözesanverband Fulda eine hervorragende Arbeit bescheinigen, die von Ihrem Diözesanvorsitzenden Wilhelm Böhm überzeugend und eindrucksvoll geprägt wird“, so Margarete Ziegler-Raschdorf.

Die Landesbeauftragte ging auf die Ziele der Ackermann-Gemeinde ein und nannte die Aufarbeitung der leidvollen Geschichte von Tschechen, Deutschen und Slowaken als einen wichtigen Punkt. Ebenso die Bewahrung des gemeinsamen kulturellen Erbes, den Dialog über die Gestaltung einer friedvollen Zukunft sowie das Eintreten für die Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten. Daraus ergäben sich auch die Aufgaben des Verbandes, die die Landesbeauftragte ausführlich beschrieb.

Frau Ziegler-Raschdorf erläuterte ihre im Kabinettsbeschluss vom Frühjahr 2009 formulierten Aufgaben  und stellte fest, dass sich die Einrichtung und Berufung einer Landesbeauftragten als Bindeglied zwischen Regierung und Verbänden bewährt habe und mittlerweile in anderen Bundesländern Nachahmung finde.

Die Landesbeauftragte erinnerte an den 60. Jahrestag der Charta der deutschen Heimatvertriebenen und des Wiesbadener Abkommens im letzten Jahr und an die Plenardebatte dazu im Hessischen Landtag. Sie zeigte sich enttäuscht über die Tatsache, dass ein gemeinsamer Antrag aller demokratischen Fraktionen nicht möglich war und auch darüber, dass die Debatte im Plenum teilweise hitzig geführt wurde. „In diesem Zusammenhang war es mir ein besonderes Anliegen, dass die Hessische Landesregierung in Anerkennung und im Gedenken an die Charta  einen Hessischen Preis ´Flucht, Vertreibung, Eingliederung´ gestiftet hat, der in diesem Jahr beim Hessentag in Oberursel erstmals verliehen wird“, so Frau Ziegler-Raschdorf.

Ein weiterer Schwerpunkt in ihrem Referat waren die Leistungen der Hessischen Landesregierung für die Vertriebenen seit 1999, mit denen diese wieder neue Aufmerksamkeit erfahren haben. Seit dieser Zeit seien die Heimatvertrieben wieder eine „gesellschaftlich relevante Gruppe“ in Hessen.

Die Frühjahrstagung der Ackermann-Gemeinde biete die Möglichkeit, vor dem historischen Hintergrund auf die Identität der vertriebenen Menschen hinzuweisen. Es gehöre auch zur deutschen Geschichte, dass die Heimatvertriebenen als heimatbewusste Menschen über die Grenzen hinweg Verbindung geschaffen haben. Hierbei habe die Ackermann-Gemeinde der Diözese Fulda ganz Beachtliches geleistet. „Die Ackermann-Gemeinde ist nicht aktiv, um Salz in alte Wunden zu streuen, sondern im Geist einer echten und tiefen Versöhnung, im Geiste sauberer Aufarbeitung und Heilung. Ich danke der Ackermann-Gemeinde für die offene und partnerschaftliche Zusammenarbeit und hoffe auch für die Zukunft auf eine gedeihliche gemeinsame Arbeit im Interesse der Heimatvertriebenen“, so die Landesbeauftragte zum Ende ihres Referates, dem sich eine interessante Diskussion anschloss.

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