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ÜWAG-Gruppe erzeugt Energie aus nachwachsenden Rohstoffen

Fulda. Eine Biogasanlage ist das jüngste regionale Projekt der ÜWAG-Gruppe zur Energieerzeugung aus regenerativen Energieträgern. Die Anlage im Eichenzeller Ortsteil Rothemann produziert Strom und Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen und Wirtschaftsdüngern. Sie erzeugt rechnerisch zwei Drittel des Strombedarfs von Rothemann und vermeidet jährlich ca. 1.400 Tonnen CO2-Emissionen. Nach dem geplanten Ausbau der Anlage werden es sogar rund 3.000 Tonnen sein. Die Leistung der Anlage, die derzeit angefahren wird, beträgt 250 Kilowatt elektrisch und ca. 290 Kilowatt thermisch.

„Mit diesem Projekt hat die ÜWAG ihre Aktivitäten zur Nutzung regenerativer Energien in der Region erneut ausgebaut“, sagt ÜWAG-Vorstand Dipl.-Ing. Günter Bury und führt aus: „Wir haben hier auch unsere Kompetenz für Projektierung, Planung, Bau und Anschluss der Anlage eingebracht.“ Die Biogasanlage ist damit ein weiterer nachhaltiger Beitrag des führenden osthessischen Energieversorgungsunternehmens zum Klimaschutz. Über die Tochtergesellschaft GKU Gesellschaft für kommunale Umwelttechnik hält die ÜWAG 30 Prozent der Anteile an der Betreibergesellschaft AgrarEnergie Rothemann GmbH. Landwirt Christoph Müller, auf dessen Grundstück die Biogasanlage errichtet wurde, besitzt 60 Prozent der Gesellschafts-Anteile, die übrigen 10 Prozent sind in Händen weiterer Familienmitglieder.

Vorhandene Infrastruktur wird genutzt

Landwirt Müller hat auch die Betriebsführung der Anlage übernommen. Nachwachsende Rohstoffe wie Gras- und Ganzpflanzensilagen sowie Wirtschaftsdünger, zum Beispiel Rindergülle, werden zur Energieerzeugung vor Ort eingesetzt. „Wir haben Wert darauf gelegt, dass die vorhandene Infrastruktur genutzt werden kann und sich die erforderlichen Transporte auf ein Minimum reduzieren“, erläutert ÜWAG-Vorstand Bury die Vorüberlegungen bei der Planung des Projekts.

Rindergülle und -mist stammen aus dem landwirtschaftlichen Betrieb von Christoph Müller und damit direkt vom Standort. Auch die zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzten Silagen fallen überwiegend auf seinem Betrieb und auf benachbarten Höfen an. Für die Biogasanlage wurden auf dem Gelände ein Fahrsilo zur Lagerung der Energiepflanzen, ein Fermenter und ein Gärrestelager, eine zentrale Pumpstation zur Beschickung der einzelnen Behälter und ein Blockheizkraftwerk (BHKW) im Container gebaut.

Aus Gras und Gülle werden Strom und Wärme

Aus dem Feststoffdosierer und dem Güllelager werden die Rohstoffe in den Fermenter gefüllt. Hier bleiben sie rund 80 Tage. Ein Rührwerk sorgt für die Durch­mischung der Gärsubstrate mit den methanbildenden Bakterien – hierdurch entsteht Biogas. Anschließend gelangt die Masse in das Gärrestlager, wo das Restgaspotenzial genutzt wird.

Dieses Biogas aus Fermenter und Gärrestlager wird im Blockheizkraftwerk der Anlage zu Wärme und Strom umgewandelt. Rund zwei Millionen Kilowattstunden elektrische Energie und etwa die gleiche Menge Wärme kann die 1,2 Millionen Euro teure Anlage im ersten Ausbauschritt jährlich erzeugen. Der Strom deckt rechnerisch zwei Drittel des Strombedarfs von Rothemann bzw. den Jahresbedarf von ca. 570 Durchschnitts-Haushalten mit einem jährlichen Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden. Er wird in das Verteilnetz der ÜWAG eingespeist.

„Wir planen, die Biogasanlage weiter auszubauen“, kündigt ÜWAG-Vorstand Günter Bury an. Am Ende soll sie eine elektrische Leistung von 530 Kilowatt haben und jeweils 4,2 Millionen Kilowattstunden Strom und Wärme erzeugen. Geplant ist, das Biogas zu Industriekunden in der Umgebung zu leiten, wo die im BHKW erzeugte Wärme vor Ort vollständig genutzt werden kann.

Damit soll das Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen Erdgas ersetzen, das sonst für die Heizung verfeuert werden müsste – eine Menge, die für die Beheizung von über 200 Ein-Familien-Häusern mit durchschnittlichem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden ausreichen würde. Durch die Vermeidung dieses fossilen Energieträgers bei der Wärmeerzeugung und die CO2-Vermeidung im Vergleich zum deutschen Strommix (Daten von 2009) bei der Stromerzeugung wird die gesamte CO2-Einsparung durch die Biogasanlage auf insgesamt 3.000 Tonnen pro Jahr steigen.

Tag der offenen Tür

Bei einem Tag der offenen Tür im Sommer 2011, dessen Termin noch festgelegt wird, können sich Interessenten vor Ort selbst ein Bild von der Funktion der Anlage machen.

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