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MdB Brand (CDU) zur PID: „Nicht das moralisch Unmögliche tun, weil es medizinisch möglich ist!“

Berlin/Fulda. Der Bundestagsabgeordnete Michael Brand hat anlässlich der Debatte des Deutschen Bundestages zum Thema der PID, der Untersuchung und Selektion von ungeborenem menschlichem Leben, die Parlamentarier dazu aufgerufen, „diese Büchse der Pandora wieder zu schließen“. Ein Urteil des Bundesgerichtshofes zur Auslegung des Embryonenschutzgesetzes hatte den Bundestag zu einer erneuten Beratung veranlasst. In seinem Beitrag zur heutigen Debatte fragte Brand warnend, ob man mit einer Freigabe der PID nicht „einen Grundpfeiler des Schutzes für menschliches Leben für Millionen von ungeborenen Kindern“ aufweiche, „sozusagen als Einfallstor für die Selektion menschlichen Lebens?“

Brand stellt sich hinter den medizinischen Fortschritt und warnte zugleich vor dessen falscher Anwendung: „Wir wollen, wir sollten das medizinisch Mögliche ermöglichen. Aber nie, ich wiederhole, nie wir dürfen das moralisch-ethische Unmögliche nur deshalb möglich machen, weil es inzwischen medizinisch möglich geworden ist“, betonte der CDU-Abgeordnete. Brand sprach sich energisch gegen die mit der Zulassung der PID verbundene indirekte Diskriminierung von Behinderten aus. Er führte die „in der Tat viele warnenden Stellungnahmen“ gegen die Zulassung der PID an.

Die Medizin sieht Brand in einer dem Menschen dienenden Funktion. Dazu zählt er auch den Bereich der Diagnostik: „Die Diagnostik soll helfen, um zu heilen, nicht um zu töten.“ „Wer hier bei PID mit Kriterien eingrenzt, der grenzt auf der anderen Seite natürlich auch aus. Diese Verantwortung kann man nicht wegdrücken auf Kommissionen, das ist unsere Verantwortung hier im Parlament, dies zu entscheiden und das Leben zu schützen. Wir haben mit dem Embryonenschutzgesetz bewusst eine besonders hohe Hürde gesetzt; die dürfen wir nicht reißen.“

Eine Lanze brach Brand für das Zusammenleben und den Wert der unterschiedlichen Menschen mit und ohne Behinderung: „In meiner Heimat treffe ich vielfach Menschen mit Behinderung, die mit all ihrer Verschiedenheit uns alle sehr bereichern“, führte er aus und warnte vor dem Hintergrund von Kinderwunsch und Risikoschwangerschaften: „Wir dürfen aus behinderten Kindern nie ein solches Problem machen, dass gar die Selektion dieser Kinder in Kauf genommen wird“.

Brand appellierte an Politik und Gesellschaft: „Ich will, dass wir mit allen Menschen zusammen leben. Ich will, dass auch behinderte Menschen in ihrem menschlichen Reichtum, ihrer Passion und ihrem unveräußerlichen Recht von uns allen als Gesellschaft angenommen werden. Ich verkenne das Leid des Personenkreises von 200 bis 300 Personen nicht. Aber ich kann und ich will lieber diese zum Verzicht bitten als die Selektion behinderter Menschen zuzulassen.“ Brand zitierte Bundespräsident Johannes Rau, der „zu Recht gesagt hat“: „Wer anfängt, zwischen lebenswert und lebensunwert zu unterscheiden, ist in Wirklichkeit auf einer Bahn ohne Halt.“

Abschließend appellierte Brand an die Kolleginnen und Kollegen im Parlament: „Wir sollten uns auch hier nicht zum Richter über Leben und Tod aufschwingen. Denn wir sollten nicht und dürfen nicht Gott spielen.“ Der Bundestag hat heute mit seinen Beratungen zur so genannten „Präimplantationsdiagnostik“ (PID) begonnen und wird in den nächsten Wochen entscheiden. Der komplette Beitrag Brands findet sich unter www.michael-brand.de.

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