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Stimmungshoch bei Unternehmen im IHK-Bezirk Frankfurt am Main

Frankfurt. „Der Aufschwung im IHK-Bezirk Frankfurt am Main setzt sich weiter fort. Die guten Aussichten am Arbeitsmarkt, eine starke Auslandsnachfrage und das nach wie vor günstige Zinsumfeld stellen den Aufschwung auf eine solide Basis“, sagt Dr. Hubertus Hille, Chef-Volkswirt der IHK Frankfurt am Main. Der IHK-Geschäftsklimaindikator liegt aktuell bei 135,1 Zählern (ein Stand von 100 Punkten spiegelt die Balance zwischen positiver und negativer Grundstimmung in der Wirtschaft wider). Damit hält sich der Indikator weiterhin auf dem hervorragenden Niveau vom Jahresbeginn 2011, so das Ergebnis der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage zum Frühsommer 2011 unter 2.500 Unternehmen.

Lage und Erwartungen. Alle Stimmungsindikatoren signalisieren nach wie vor sowohl eine durchgehend positive Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage, als auch optimistische Erwartungen für die nächsten Monate. Die gegenwärtige Geschäftslage wird von 49 Prozent der Unternehmen im Bezirk der IHK Frankfurt am Main als „gut“ beurteilt. Rund 44 Prozent sind mit ihren Geschäften zufrieden. Lediglich acht Prozent sehen sich in einer schlechten Lage. Für die kommenden Monate rechnen 38 Prozent mit besseren Geschäften. Die Mehrheit erwartet eine Stabilisierung auf dem aktuellen Niveau.

Investitionen. Die Investitionsausgaben der Unternehmen im Bezirk der IHK Frankfurt am Main entwickeln sich fortwährend positiv. Das steigende Zinsumfeld ist für die Unternehmen noch immer günstig. In den Krisenmonaten aufgeschobene Investitionen werden daher auch mit Blick auf möglicherweise erneute Zinssteigerungen weiter nachgeholt. 30 Prozent wollen in nächster Zeit mehr investieren. Eine Mehrheit von 58 Prozent plant, ihre Investitionen konstant zu halten.

Exporte. Aufgrund des ungebrochenen Wachstums in den Schwellenländern sind die Aussichten der Exportwirtschaft weiterhin günstig. Die Exporterwartungen der Unternehmen im Bezirk der IHK Frankfurt am Main haben sich seit Jahresbeginn erneut verbessert. 35 Prozent erwarten einen Anstieg ihres Exportvolumens, nur vier Prozent rechnen mit weniger Exporten in den nächsten Monaten. Der Export im Bezirk der IHK Frankfurt am Main wird damit weiter zunehmen.

Beschäftigte. Die Beschäftigungspläne der Unternehmen im Bezirk der IHK Frankfurt am Main enthalten auch aktuell positive Signale für den regionalen Arbeitsmarkt. 28 Prozent der Unternehmen im IHK Bezirk Frankfurt am Main wollen ihre Mitarbeiterzahl weiter ausbauen. 60 Prozent wollen ihren Personalbestand konstant halten.

Fachkräftemangel. Die Bedeutung des Fachkräftemangels nimmt zu. Künftig wird sich der Wettbewerb um die besten Fachkräfte weiter verschärfen. Aktuell sieht mehr als jedes dritte Unternehmen im Bezirk der IHK Frankfurt am Main im Fachkräftemangel ein Risiko für die künftige Entwicklung des Unternehmens. Insbesondere diejenigen Unternehmen, die bereits heute offene Stellen nicht besetzen können, rechnen mit Problemen. „Offene Stellen können aktuell in rund einem Drittel der Unternehmen nicht besetzt werden. Dies gibt einen Vorgeschmack auf die Entwicklungen in den kommenden Jahren“, betont Dr. Hille.

Die Unternehmen bekommen den Druck bei der Suche geeigneter Fachkräfte mehr und mehr zu spüren. In den nächsten Monaten will etwa jedes dritte Unternehmen dem Fachkräftemangel mit mehr Weiterbildung begegnen. 30 Prozent planen, mehr auszubilden. Jedes vierte Unternehmen will an den Hochschulen und Schulen mehr Präsenz zeigen und 18 Prozent haben vor, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern.

Rohstoffpreise. Trotz der erfreulichen Konjunkturentwicklung ergeben sich derzeit Risiken aus den steigenden Energie- und Rohstoffkosten. Insbesondere die Industrie, der Handel und das Gastgewerbe sehen sich betroffen. Etwa jedes fünfte Unternehmen versucht durch langfristige Bezugsverträge Planungssicherheit herzustellen. In der Industrie sind dies 42 Prozent, im Gastgewerbe sogar 44 Prozent. Die Gefahren steigender Einkaufspreise für die Unternehmen zeigen sich insbesondere in höheren Produktionskosten. 22 Prozent der Unternehmen im Bezirk der IHK Frankfurt am Main überlegen daher, in den nächsten Monaten ihre Preise zu erhöhen. Selbst Produktionsverlagerungen werden derzeit, insbesondere bei den Vorleistungs- und Investitionsgüterproduzenten, in Betracht gezogen.

Die Unternehmen brauchen flankierende Maßnahmen in der Rohstoffpolitik. Die Politik sollte sich dabei auf zwei Handlungsfelder konzentrieren: So sehen 80 Prozent der Unternehmen „mehr Förderung von Forschung und Entwicklung“ als geeignetes Instrument, um die Herausforderungen steigender Energie- und Rohstoffpreise meistern zu können. 65 Prozent fordern von der Politik eine stärkere handelspolitische Unterstützung für den Rohstoffbezug.

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