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Dr. Leo Maasburg begeistert beim diözesanen Weltjugendtag

Fulda. Der diesjährige Weltjugendtag am Palmsonntag stand ganz unter den Vorzeichen des großen internationalen Jugendtreffens, das im August in Madrid (Spanien) unter dem Motto „Verwurzelt in Jesus Christus und auf ihn gegründet, fest im Glauben“ (Kol 2,7) stattfindet. Mit Blick auf dieses Weltjugendtreffen, zu dem auch Papst Benedikt XVI. reist, suchte das ehrenamtliche Vorbereitungsteam unter der Leitung von Andrea Koob vom Bischöflichen Jugendamt nach einer Person, die sowohl für Internationalität als auch für eine tiefe Verwurzelung im Glauben steht. Schnell kam ihnen Mutter Teresa in den Sinn, die bei ihrem Besuch in der UNO als „mächtigste Frau der Welt“ angekündigt wurde. Ein langjähriger Wegbegleiter der Ordensfrau, Monsignore Dr. Leo Maasburg, war gestern zu Gast in Fulda beim diözesanen Weltjugendtag am Palmsonntag. Vor 250 Jugendlichen berichtete der österreichische Nationaldirektor von missio/Päpstliche Missionswerke von seinen Erlebnissen mit einer der bedeutendsten Frauen des 20. Jahrhunderts.

Der Tag begann mit der Feier der Palmsonntagsliturgie. Begleitet von vielen Gläubigen zog Bischof Heinz Josef Algermissen in einer Palmprozession von der Michaelskirche in den Fuldaer Dom ein. Als Zeichen für den internationalen Charakter des Weltjugendtages führten Jugendliche mit Kreuz, Marienikone und bunten Fahnen verschiedener Nationen die Prozession an. Während des Pontifikalamts wurde die biblische Leidensgeschichte Jesu nach Matthäus von Jugendlichen in verteilten Rollen vorgetragen. Nach dem Gottesdienst im Dom ging der diözesane Weltjugendtag im Marianum, einer katholischen Schule Fuldas, weiter. Bei schönem Wetter nahmen die 250 Jugendlichen ihr Mittagessen unter freiem Himmel im Innenhof der Schule ein. Das Mittagessen wurde begleitet vom Jugendblasorchester des Marianums unter der Leitung von Karl-Heinz Vogel. Eine Gruppe von etwa 70 jungen Musikern wird auch mit zum Weltjugendtag nach Madrid reisen und dort auftreten.

Das Bühnenprogramm wurde musikalisch eröffnet durch die Band „Fellows in.dependence“. Bischof Algermissen machte in seiner Begrüßung die Jugendlichen darauf aufmerksam, dass es im Glauben nicht immer nur die Hosianna-Rufe des Palmsonntags gebe, mit denen die Menge Jesus zujubelte. „Es geht vielmehr darum, dass wir Jesus durch die ganze Karwoche hindurch begleiten“, ermutigte der Bischof die Jugendlichen. Er verdeutlichte seine Gedanken anhand eines Osterbildes der Ostkirche, auf dem Jesus die Toten an den Handgelenken aus den Gräbern zieht. „Jesus fühlt unseren Puls und fragt uns: Lebst du schon oder bist du noch tot?“.

Der Fuldaer Ortsbischof lud die Jugendlichen ein, diese Frage in der Karwoche persönlich zu beantworten. Die Auseinandersetzung mit dem Glauben sei deshalb so wichtig, weil man nur lieben könne, was man auch kenne. Als hilfreiche Lektüre empfahl Bischof Algermissen den „Youcat“, den neu für Jugendliche herausgegebenen Katechismus der katholischen Kirche. „Nehmt dieses Buch und bereitet euch persönlich und miteinander auf das Ereignis in Madrid vor“, rief der Bischof den Jugendlichen zu. Er erinnerte in diesem Zusammenhang auch an den verstorbenen Papst Johannes Paul II., der am 1. Mai in Rom seliggesprochen wird. „Die Weltjugendtage sind das große Geschenk eines großen Papstes. Ohne ihn gäbe es diese Tage nicht“, so Algermissen.

Monsignore Maasburg stellte sich im Interview den Fragen von Ann-Kathrin Wetter und Benedikt Rippert. Mit Freude berichtete er von Mutter Teresa, die er zum ersten Mal in Rom getroffen hatte. „Ich kam als Übersetzer zu ihr und besuchte sie in einem ehemaligen Hühnerstall. Der Besitzer sagte, dass er nur einen alten Hühnerstall für die Schwestern habe, worauf Mutter Teresa sagte: Das ist wunderbar, wir Schwestern sind auch wie Hühner.“ Nach dem Treffen fuhr Pater Leo einige Schwestern zum Flughafen: „Sie hatte nur ganz wenig Gepäck und gingen für fünf bis zehn Jahre nach Argentinien. Dieser Gehorsam faszinierte mich.“ Mit vielen weiteren Berichten charakterisierte Leo Maasburg Mutter Teresa als mutige, schöne und gläubige Frau. „Sie begegnete jedem Menschen ohne Vorurteile.

Ich habe sie in den sieben Jahren, in denen ich sie auf Reisen begleitet habe, nie schlecht über einen Menschen reden hören“, versicherte Pater Leo. Egal ob Rebellenführer oder Staatspräsident, jedem sei sie herzlich begegnet und habe gesehen, was der jeweilige Mensch an inneren Nöten litt und brauchte. Diese Haltung sei in der intensiven Beziehung zu Jesus Christus erwachsen. Nur aus der Stille und dem Gebet erwachse ein Glaube, der sich dann auch in der tätigen Nächstenliebe zeige. Dabei galt für sie das biblischen Wort Jesu: „Was ihr einem von diesen meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mat 25,40).

 

Im Bezug darauf führte Bischof Hein Josef Algermissen ein Beispiel aus eigenem Erleben an: „Mutter Teresa wird manchmal so überhöht dargestellt, dass man ihr Vorbild gar nicht nachahmen kann. Dem war aber nicht so. Als ich sie 1978 beim Katholikentag in Freiburg erlebte, fragte sie uns Zuhörer in einem Vortrag: Kennt ihr die Armen eurer Stadt? Diese Frage ist nicht abgehoben, sondern ganz konkret, auch heute für uns.“

Im Anschluss an das Interview auf der Bühne der Aula des Marianums vertiefte Dr. Leo Maasburg seine Ausführungen in einem Arbeitskreis. Julia Menz berichtete über ihren neunmonatigen freiwilligen sozialen und missionarischen Dienst in Uganda. Pfarrer Matthias Krieg stellte sich den kritischen Fragen der Jugendlichen. Zum Thema „Berufung“ informierten die Priesteramtskandidaten aus dem Priesterseminar Fulda über ihren Weg. Zukünftige Gemeindereferenten stellten ihren Studiengang in Paderborn vor. Als offenes Angebot verteilten einige Jugendliche Rosen mit einem Gruß von Bischof Algermissen in sozialen Einrichtungen der Stadt. Im Foyer der Aula stellten Mitglieder der katholischen Jugend Fuldas (KJF), der Schönstattbewegung, der katholischen Landjugendbewegung (KLJB), der katholischen studierenden Jugend (KSJ), der katholischen jungen Gemeinde (KJG) und der Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) ihre Arbeit vor. Der Tag endete mit einem Lobpreisgottesdienst in der Rabanus-Maurus-Kirche Petersberg, den die „Believers“ aus Zella musikalisch gestalteten.

Bischof Algermissen äußerte sich positiv über den diözesanen Weltjugendtag: „Es hat mir gut getan, den Tag mit den Jugendlichen zu verbringen. Es war ein Ereignis mit geistlichem Tiefgang.“ Bistumsjugendpfarrer Sebastian Blümel ist besonders dem ehrenamtlichen Vorbereitungsteam für die vielen Dienste und die Wahl des Stargastes dankbar: „Mit Pater Leo Maasburg haben wir voll ins Schwarze getroffen. Viele Jugendliche kamen nach der Veranstaltung auf mich zu und sagte, dass gerade er mit seinen Erlebnissen für sie besonders beeindruckend gewesen ist und sie sich noch lange an diesen Tag erinnern werden.“ Ein Teilnehmer, Matthias Flittner aus Flieden, fährt gestärkt wieder nach Hause: „Ich habe wieder neu erlebt, dass es Jugendliche gibt, die mit dem Glauben etwas anfangen können.“

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