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Buchpräsentation der Hochschul- und Landesbibliothek zum 100. Geburtstag von Max Frisch

Fulda. Zum 100. Geburtstag des Schweizer Schriftstellers Max Frisch zeigt die Hochschul- und Landesbibliothek Fulda am Standort Heinrich-von-Bibra-Platz unter dem Titel „Das Leben verändert uns nicht. Es entfaltet uns nur.“ vom 18. April – 28. Mai 2011 einen Ausschnitt seines umfangreichen literarischen Werkes. Die Buchpräsentation ist während der Öffnungszeiten Mo., Mi., Do. von 9.30-17.00 Uhr, Di., Fr. von 9.30-18.00 Uhr und jeden Samstag – ausgenommen Ostersamstag – von 9.30-12.30 Uhr im Treppenaufgang zum Lesesaal und auf der Galerie zu sehen.

Max Frisch, geboren am 15. Mai 1911 in Zürich,  ist einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Weniger bekannt dagegen dürfte sein, dass er sich auch als Architekt einen Namen gemacht  hat. Frisch eröffnete 1942 in Zürich sein eigenes Architekturbüro, doch ließ ihn das Schreiben nie ganz los. Mit dem Roman „Stiller“ gelang ihm 1954 der literarische Durchbruch. Seine Romane, Tagebücher und Erzählungen waren auch für ein junges Publikum attraktiv, die Theaterstücke „Biedermann und die Brandstifter“ und “Andorra“ zählen zu den meistgespielten deutschsprachigen Dramen des 20.

Jahrhunderts. Frisch verstand die Sorgen und Ängste der Nachkriegszeit und thematisierte mit beeindruckender Schärfe die existentiellen Probleme des Individuums in der postmodernen Gesellschaft. „Ich schreibe, um zu bestehen“ lautete ein Bekenntnis Max Frischs – seine Stücke entstanden immer aus der eigenen Betroffenheit. Großen Einfluss auf seine Arbeit hatte der Kontakt zu literarischen Zeitgenossen wie Bertolt Brecht, Ingeborg Bachmann, Uwe Johnson und insbesondere Friedrich Dürrenmatt, mit dem ihn über 40 Jahre eine schwierige, von Missverständnissen geprägte Freundschaft verband.

Nach 1945 engagierte sich Max Frisch immer wieder politisch und  entwickelte sich zum „Wortführer der schweizerischen linken Intelligenz und zur Leitfigur der europäischen Sozialdemokratie“, war dabei jedoch nie frei von Selbstzweifeln. Er erhielt zahlreiche bedeutende Auszeichnungen wie den Georg-Büchner-Preis 1958 oder den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1976 für seine „Beharrlichkeit beim Bekämpfen von Machtmissbrauch und ideologischer Demagogie“. Max Frisch verstarb am 04. April 1991. Zum Jubiläum erschienen im vergangenen Jahr seine „Entwürfe zu einem dritten Tagebuch“, das bis dahin als verschollen galt.

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