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13.000 Bürgerinnen und Bürger werden ab 10. Mai von 200 Interviewern befragt

Vogelsbergkreis. „Die Erhebungsstelle Vogelsbergkreis ist für den Zensus 2011 gut aufgestellt“. Zu dieser Einschätzung gelangt der Präsident des Hessischen Statistischen Landesamtes, Eckart Hohmann, nachdem er sich vor wenigen Tagen im Kreishaus in Lauterbach ein Bild über den Arbeitsstand der zuständigen Erhebungsstelle verschafft hatte. In einem ausführlichen Fachgespräch mit dem Leiter der regionalen Erhebungsstelle, Richard Schaap, überzeugte sich Hohmann von der Umsetzung datenschutzrechtlicher Bestimmungen und der Trennung der Erhebungsstelle von anderen Verwaltungsteilen. Darüber hinaus informierte er sich über die Öffentlichkeitsarbeit und die aktuell laufenden Interviewerschulungen.

Präsident Hohmann sprach von einer „großen Kraftanstrengung“, denn binnen kürzester Zeit habe eine komplette Sonderverwaltung etabliert werden müssen. „Es ist erheblich arbeitsintensiver als zu Beginn des Projekts absehbar“, stellte Projektleiter Schaap fest. Er lobte die Einsatzbereitschaft seines Teamkollegen Tobias Zinn – „auch an Wochenenden musste einiges auf die Beine gestellt werden…“ – sowie weiterer Unterstützerinnen aus dem Bereich des Hauptamtes.

Die Landkreise, die kreisfreien Städte sowie die Sonderstatusstädte (Städte mit über 50.000 Einwohnern) haben in den vergangenen Wochen für den Zensus 2011 Erhebungsstellen eingerichtet, so auch der Vogelsbergkreis, wo etwa 13.000 Bürgerinnen und Bürger befragt werden sollen. Hauptaufgaben der insgesamt 33 landesweiten Erhebungsstellen sind die Durchführung der Haushaltebefragung und die Befragung in Gemeinschaftsunterkünften.

Der Erhebungsstelle obliegt die vollständige Organisation und Durchführung der Erhebungen. Hierzu zählen das Rekrutieren und Schulen von Interviewern – im Vogelsbergkreis sind es rund 200 „Zähler“ – sowie die Koordination deren Einsatzes vor Ort. Um die statistische Geheimhaltung zu gewähren und Interessenkonflikte zu vermeiden, sind die Erhebungsstellen von anderen Verwaltungsstellen personell, organisatorisch und räumlich getrennt. Das Statistische Landesamt besitzt in Hessen die Fachaufsicht und ist für die Durchführung des Zensus verantwortlich.

Keine „große Volkszählung“ – nur ein Teil der Bevölkerung wird befragt

Im Gegensatz zu früheren Volkszählungen finden beim Zensus 2011 Befragungen nur für einen Teil der Bevölkerung statt. Ein Großteil der benötigten Informationen stammen aus vorhandenen Verwaltungsregistern, allen voran aus den Melderegistern und den erwerbsstatistischen Registern der Bundesagentur für Arbeit.

Mit dem Ziel, die aus den Melderegistern stammenden Bevölkerungszahlen statistisch auf den aktuellen Stand zu bringen, werden im Rahmen der Haushaltebefragung ab dem 10. Mai knapp zwölf Prozent der hessischen Bevölkerung nach einem mathematisch-statistischen Zufallsverfahren ausgewählt und befragt; das entspricht rund 733.000 Personen, im Vogelsbergkreis sind es knapp 13.000. Präsident Hohmann machte deutlich, wie „treffsicher“ eine solche Teilbefragung sei und verglich die empirische Genauigkeit mit Hochrechnungen nach Wahlen. „Die Qualität beträgt über 99 Prozent“, so Hohmann. Und auch bei einer – wesentlich aufwändigeren und teureren „Vollbefragung“ müsse man stets von einer „Fehlerquote“ von mindestens einem Prozent ausgehen.

Im Vogelsbergkreis wurden rund 200 Personen für Befragungen im Rahmen der Haushaltebefragung ausgewählt. In sogenannten Gemeinschaftsunterkünften (zu ihnen zählen beispielsweise Wohnheime, Justizvollzugsanstalten und Klöster) erfolgt eine Vollerhebung – das bedeutet, dass Informationen über alle in Gemeinschaftsunterkünften wohnenden Personen erhoben werden. Neben den direkten Befragungen, deren praktische Durchführung Sache der Erhebungsstellen ist, führt das Hessische Statistische Landesamt die Gebäude- und Wohnungszählung durch. Hierzu werden etwa 1,6 Millionen Besitzer hessischer Immobilien postalisch befragt.

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