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Mit dem E-Bike durch die Rhön – Über 30 „Fahrradtankstellen“

Zella. Das E-Bike, also das elektrische Fahrrad, gewinnt immer mehr Anhänger – vor allem in einer bergigen Kulturlandschaft wie der Rhön. Am Sitz der Thüringer Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön in Zella kann der Akku des E-Bikes jetzt ebenfalls aufgeladen werden. Die unter Dach angebrachte Steckdose könnte jedoch mehr sein als nur ein bloßer Stromlieferant – nämlich ein gänzlich neuer Impuls für den Länder übergreifenden Rhön-Tourismus überhaupt. Inzwischen gibt es in der gesamten Rhön über 30 der so genannten „Fahrradtankstellen“.

„Ich freue mich, dass wir in guter Zusammenarbeit mit einem hiesigen Unternehmen auch direkt am UNESCO-Informationszentrum in der Propstei Zella eine solche Steckdose zum Aufladen der elektrischen Fahrräder haben, die auch ein Beitrag zum klimafreundlichen Erkunden der Rhön ist und noch mehr Besucher als bisher bescheren wird“, sagte der Leiter der Thüringer Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön, Karl-Friedrich Abe, als er die „Fahrradtankstelle“ gemeinsam mit Wartburgkreis-Landrat Reinhard Krebs, Zellas Bürgermeister Stefan Cyriaci und Heiko Fuchs vom Unternehmen Fahrrad-Fuchs in Kaltennordheim offiziell in Betrieb nahm.

Bürgermeister Cyriaci hob vor allem das Engagement von Heiko Fuchs und der Biosphärenreservatsverwaltung hervor, eine solche Aufladstation in der Propstei von Zella zu installieren. Damit sei Zella eine wichtige Station im Gesamtnetz des E-Bike-Tourismus in der Rhön. „Dieses Thema hat nicht nur etwas mit einer simplen Steckdose zu tun“, sagte Landrat Reinhard Krebs, zugleich Vorstandsmitglied der Regionalen Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhön und des Rhönforum e.V. „Diese Steckdose dient einem wichtigen Ziel, nämlich den Tourismus in der Region weiter voran zu bringen“, hob er hervor.

Gleichzeitig freute er sich, dass mit der offiziellen Einweihung dieser Fahrradtankstelle die Thüringer Rhön Anstoß für weitere Initiativen im Bereich E-Bike-Tourismus gibt. Auch er bedankte sich bei Heiko Fuchs für dessen Engagement. „Wir brauchen die Initiative solcher Anbieter, denn nur so können wir Gäste anlocken. Die Unternehmer vor Ort sind für uns ganz wichtig“, sagte Krebs. Das Radfahren in der Rhön sei gewissermaßen ein Stiefkind, meinte Heiko Fuchs. Das liege jedoch in erster Linie daran, dass die Rhön sehr bergig sei und dadurch das Radfahren schwieriger als auf dem „platten Land“ mache. Hier könne das Elektrofahrrad wirkungsvoll Abhilfe schaffen.

Sein Unternehmen habe bewusst auf die traditionsreiche Marke „Diamant“ bei den E-Bikes gesetzt. „Bei diesen Fahrrädern wird eine hohe Technik angewandt, und es ist eine große Leistung, die herauskommt – geradezu ideal für das Radfahren in den Bergen“, erläuterte Fuchs. Der Bereich E-Bike ist nach Ansichten des Radspezialisten sehr ausbaufähig in der Zukunft. Durch das inzwischen flächendeckende Netz von Aufladstationen in Bayern, Hessen und Thüringen sei es möglich, sogar komplette Urlaube mit dem E-Bike anzubieten. Je nach Gelände habe das E-Bike eine Reichweite von 40 bis 90 Kilometern.

Die „Fahrradtankstellen“ für das E-Bike befänden sich hauptsächlich bei Gastronomiebetrieben, die den Strom kostenlos zur Verfügung stellen. Sie profitieren auf der anderen Seite auch vom Aufenthalt des Gastes – oft verbinde dieser das Aufladen seines Fahrrades mit Getränken oder mit einem Essen, und das meist in Gesellschaft.

Foto: Carsten Kallenbach

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