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Bürgermeister Schlosser schlägt Geopark mit Sternenblick vor

Vogelsbergkreis. Stumpertenrod in der Gemeinde Feldatal wird von Fachleuten als der „dunkelste Ort Deutschlands“ angesehen. Deshalb wurde dort eine Sternwarte gebaut, die sich großer Beliebtheit erfreut. Nun schlug der Bürgermeister von Feldatal, Dietmar Schlosser, vor, die Sternenwarte als Angebot in den künftigen Geopark Vulkan Vogelsberg aufzunehmen. Ein verspäteter Aprilscherz? Keineswegs, meint Sylvia Reyer, die mit ihrem Projektteam zurzeit Gespräche führt, um die Gemeinden für die Idee eines Geoparks zu interessieren: „Eine solche Sternwarte ermöglicht uns Antworten auf Fragen zur Entwicklung des Planetensystems, die wir allein auf der Erde nicht erhalten können. Der Blick nach draußen reicht viel weiter in unsere Vorgeschichte zurück und ergänzt damit das, was wir in den Geotopen der Region sehen können. Ein prima Vorschlag!“

Zwölf Gemeinden hat die ARGE e.t.a. & abraxas aus Thüringen im Rahmen des Realisierungskonzepts Geopark bisher besucht. Bislang ist die Resonanz durchweg positiv, wie Lorenz Kock vom Amt für den ländlichen Raum des Vogelsbergkreises erklärt. Deshalb ist er überzeugt, dass der Geopark kommen wird: „Wir schaffen damit nicht nur eine neue touristische Attraktion, sondern stärken auch die Identifikation vieler Menschen mit der Region.“ Die bisherigen Gespräche und Besichtigungen vor Ort haben gezeigt, dass viele Geotope mit relativ geringem Aufwand in einen besucherfreundlichen Zustand versetzt werden können. Freischneiden, Wegweisung und Informationstafeln sind unumgänglich, gut begehbare Wege, Wanderparkplätze und Aussichts- bzw. Ruhepunkte ebenfalls erforderlich.

Doch letztlich, so Sylvia Reyer, gehe es nicht allein um das einzelne Angebot: „Der künftige Geopark verfügt über eine sehr große Dichte und Vielfalt geotouristischer Potenziale. Die Attraktivität wird sich vor allem durch deren Vernetzung ergeben.“ Deshalb sei eine enge Kooperation zwischen den Gemeinden unerlässlich. Sie weiß, dass auf diesem Weg noch manche Hindernisse und Vorurteile aus dem Weg zu räumen sind. „Doch wenn der Geopark funktionieren soll, gibt es dazu keine Alternative.“ Und Frau Reyer weiß, von was sie redet. Denn immerhin hat die Geologin den „Nationalen GeoPark Thüringen Inselsberg-Drei Gleichen“ erfolgreich mit auf den Weg bringen helfen und begleitet ihn wissenschaftlich seit nunmehr zehn Jahren.

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