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MINT-Projekte auf dem Prüfstand – IHKs stellen Studie vor

Darmstadt. Verzahnung und Kontinuität – das sind die beiden wichtigsten Kriterien, um die Kompetenzen von Schülern im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) stärker fördern zu können. So lautet das Ergebnis der aktuellen Studie „Talentschmiede Hessen“ der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs, die heute in Darmstadt vorgestellt wurde. Für die Erhebung wurden 100 MINT-Projekte in Hessen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit analysiert, um daraus die Stärken und Schwächen der MINT-Förderung in Hessen abzuleiten.

„Für den Erhalt der hohen Innovationsfähigkeit der hessischen Wirtschaft werden junge Menschen benötigt, die im MINT-Bereich gut qualifiziert sind“, sagte Dr. Roland Lentz, Federführer Hochschule und Schule der IHK-Arbeitsgemeinschaft Hessen. Dies gelte sowohl für nicht-akademische als auch für akademische Berufe. Um künftig noch mehr Jugendliche an MINT-Berufe heranzuführen und die zahlreichen bestehenden Projekte zu optimieren, sei es notwendig gewesen, die MINT-Förderung in Hessen auf Herz und Nieren zu prüfen.

„Aus den Ergebnissen der Studie lassen sich Empfehlungen für Schule, Wirtschaft und Politik ableiten, die für alle Projekt-Beteiligten gewinnbringend sind“, betonte Dr. Lentz. Als zentrales Ergebnis hob er insbesondere die Notwendigkeit hervor, Projekte besser als bisher miteinander zu verzahnen. „In der Förderpraxis zeigt sich, dass die oftmals privaten Initiativen noch nicht ausreichend genug mit dem staatlichen Auftrag der Allgemeinbildung verzahnt sind. Hinzu kommt eine Förderpraxis von Einzelprojekten, die leider viele gute Initiativen versanden lässt, weil es keine Folgeaktivitäten in der Schule oder an außerschulischen Lernorten gibt“, betonte Dr. Lentz.

Neben einer besseren Vernetzung bzw. Anschlussfähigkeit empfiehlt die Studie unter anderem den Aufbau eines weiteren Science Centers – vornehmlich in Nordhessen. Um die Technikbildung weiter zu fördern, sollten außerdem bestehende Center, wie das Mathematikum in Gießen und die Experimenta in Frankfurt, als Fortbildungsstätte für Lehrer sowie als Lernlaborstandort für Schulen ausgebaut werden. Auch sollten kommunale Jugendtechnikzentren zur flächendeckenden Versorgung mit MINT-Angeboten aufgebaut und die technische Früherziehung im Kindergarten gestärkt werden.

Empfohlen wird darüber hinaus, die Lehrerausbildung mit Angeboten zur Technikpädagogik und -didaktik zu reformieren. Des weiteren sollte sich die Wirtschaft künftig zielgerichteter in MINT-Projekten engagieren. Dazu gehöre etwa die Förderung einer kontinuierlichen und altersgerechten Technikbildung sowie die Unterstützung erfolgreicher MINT-Projekte, die in Hessen bislang nur unterdurchschnittlich vertreten sind. Beispielhaft nennt die Studie das Frühförderungsprojekt „Haus der kleinen Forscher“, das bislang hauptsächlich in Südhessen angeboten wird.

Die Studie „Talentschmiede Hessen“ steht zum Download zur Verfügung unter www.ihk-hessen.de .

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