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Erfolgreiche WM-Qualifikation in Augsburg – Vier Fuldaer Kanuten lösen begehrte Tickets

Fulda. Vor 10 Jahren hat Reinhard Baumann vom Kanu-Club-Fulda seine Story „Paddlereltern – oder: Nichts wird mehr so ein, wie es früher einmal war!“ (siehe Anlage) geschrieben. Und obwohl er mit seinen Erfahrungen und Visionen nicht hinter dem Berg gehalten hat, musste er nun feststellen, dass seine Söhne Johannes und Josef alles noch toppen können. Der begeisterte Kanu-Vater „musste“ am vergangen Samstag live in Augsburg und am Sonntag zu Hause über einen Internet-Ticker die Qualifikationen für die anstehenden Kanu-Wildwasser-Sprint-Weltmeisterschaften verfolgen. Sollten die Fuldaer-Jungens es schaffen und sich für die Welttitelkämpfe, die Pfingsten auf dem olympischen Eiskanal in Augsburg stattfinden, qualifizieren? Am Ende war aber alles gut, vier Fuldaer konnten Fahrkarten für die Welttitelkämpfe lösen. „Das war so spannend und nervenaufreibend, dass ich nicht mehr hinschauen konnte“, schilderte Baumann dem Vorsitzenden des KCF, der persönlich nicht dabei sein konnte, in einem Telefonat sofort nach den Entscheidungen und der Pressekonferenz das sportliche „Drama“.

Mit dabei sind Johannes Baumann und Lars Walter im Zweier-Canadier. Die Mannschaftsweltmeister des Vorjahres zeigten sich in guter Form und wurden als zweitbestes bundesdeutsches Boot nominiert. Bis zur WM wollen sie noch eine Schippe drauf legen und wieder ganz vorne mitmischen. Kaum zu glauben waren die Leistungen von Josef Baumann. Er hatte in den vergangenen Monaten hart trainiert, aber fast keine Wettkämpfe bestritten, weil sein Studium Vorrang hatte. Die Konkurrenz war baff, ob der Zeiten, die der osthessische Sprint-Spezialist vorlegte. Mit dem 3. Gesamtplatz in vier Läufen, davon einmal sogar deutsche Bestzeit, führte kein Weg an Josef Baumann vorbei und er darf nach seinem Debüt beim Weltcup in Neuseeland im Jahr 2009 wieder das National-Trikot überstreifen.

Der vierte im Osthessen-Quartett ist Jasper Eckert. Im letzten Jahr war er als Junioren-Fahrer noch EM-Teilnehmer und holte sich eine Bronzemedaille. In diesem Jahr konnte Eckert bereits den Anschluss an die Spitze der bundesdeutschen Einer-Canadier-Spezialisten herstellen und wurde vom Trainerrat in die Nationalmannschaft aufgenommen. Ein Garant für die Erfolge der Osthessen war einmal mehr der Eichenzeller Physiotherapeut Michael Franz vom Zentrum Mensch. Er war während der Trainings- und Wettkampftage mit in Augsburg und sorgte dafür, dass die osthessischen Kanuten topfit in ihre Wettkämpfe gehen konnten.

Harald Piaskowski, Vorsitzender und Trainer des Kanu-Club-Fulda, war begeistert. „Das hat es in der 60-jährigen Vereinsgeschichte noch nicht gegeben“, war seine erste Aussage, nach der offiziellen Bestätigung durch den Vizepräsident Leistungssport im Deutschen Kanu-Verband und den Präsidenten des Hessischen Kanu-Verbandes, Jens Perlwitz aus Kassel. Perlwitz war auf der Rückreise von Augsburg nach Kassel in Fulda von der Autobahn abgefahren, um dem KCF-Vorsitzenden seine persönlichen Glückwünsche zu überbringen. „Damit können wir die Hoch-Zeiten von Dajek, Knittel und Steinhauser toppen, die in den 80-ger und 90-ger Jahren die internationalen Aushängeschilder des KCF waren“, freut sich Piaskowski in Erinnerung an diese erfolgreichen KCF-Zeiten. „Das wird eine Riesen-Gaudi, wenn der Fuldaer-Fan-Club in Augsburg anreist“, ist Piaskowski überzeugt. Er hat beim Deutschen Kanu-Verband gleich 150 Eintrittskarten bestellt, um alle osthessischen Kanu-Fans zu versorgen.

Fotos: Reinhard Baumann

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