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Grundschule in Langenbieber kooperiert mit Eltern und zahlreichen Stellen für ein breitgefächertes Lernangebot

Hofbieber-Langenbieber. Die Grundschule in Langenbieber ist fest in Frauenhand: Das Kollegium besteht aus sechs Lehrerinnen – allesamt Mütter, die in Teilzeit arbeiten –, es gibt eine Sekretärin und sogar eine Hausmeisterin. Auch den Vorsitz des Fördervereins hat mit Corinna Mostertz eine Frau inne. Eine Ausnahme bildet die Schülerzahl: Von den insgesamt 65 Kindern sind mit 35 die Jungen in der Mehrzahl. Die Schülerinnen und Schüler, davon 21 Buskinder aus Kleinsassen und Schackau, sind in fünf Klassen aufgeteilt; dabei werden die dritte und vierte Klasse jahrgangsübergreifend und die beiden zweiten Klassen gemeinsam unterrichtet. Die Schülerzahl ist nach Angaben von Schulleiterin Stephanie Kohlstruck in den vergangenen Jahren leicht zurückgegangen: „Vor sieben Jahren hatten wir 80 Kinder, aber insgesamt sind die Schwankungen geringfügig.“

Fünf Klassenräume

Die „Zwergenschule“ verfügt über fünf Klassenräume, einen Betreuungsraum, ein Besprechungszimmer, einen Lehrmittel- und einen Computerraum mit sechs PCs. Zwei der Klassenräume lassen sich durch Beiseiteschieben einer Zwischenwand zu einem kleinen Saal umbauen, um ihn für Schulfeiern (beispielsweise an Fasching) zu nutzen. Die Busfahrten zum Sportunterricht in die Turnhalle nach Hofbieber und zum Schwimmunterricht nach Fulda finanziert der Landkreis Fulda als Schulträger. „Der Schulträger setzt sich für uns ein“, betont Stephanie Kohlstruck und nennt neben dem Bus-Service die neue Schulküche, in der auch gemeinsam gefrühstückt wird. Die Möbel dafür hat der Landkreis bezahlt, die Gebrauchsgegenstände der Schulförderverein. Im Rahmen des Konjunkturprogramms erhielt die Schule einen Anbau an den gleichzeitig neu eingerichteten Toilettentrakt.

Ranger des Biosphärenreservats Rhön haben im Schulhof ein Weiden-Tipi aufgestellt. Die Bemalung des Pausenhofs, der mit seinen Spielgeräten zum Toben einlädt, haben Eltern übernommen. „Die Zusammenarbeit mit den Müttern und Vätern ist supergut“, formuliert die Schulleiterin begeistert. Alle Aktionen wie zum Beispiel Osterputz oder Schwimmunterricht würden von einzelnen Eltern begleitet. Auch die Schulbücherei führen engagierte Mütter.

Auf dem Feld der Zertifizierungen mischt die Bildungseinrichtung mit: Allerdings betreibe das Kollegium dafür keinen großen Aufwand, sondern „wir nehmen die Zertifikate für Sowieso-Aktionen mit“, erläutert Kohlstruck. Dank der Zusammenarbeit mit den örtlichen Sportvereinen, dem traditionellen Schwimmbad- und Schlitten-Tag, Laufabzeichen- und Sportabzeichenwettbewerb oder der Teilnahme beim Mini-Marathon, wo sie regelmäßig als die mit dem besten Teilnehmerquotienten auffällt, war die Langenbieberer Grundschule nach Angaben der Leiterin eine der ersten im Kreis mit dem Teilzertifikat „Bewegte Schule“.

Pilotprojekt Klassenrat

Nun arbeite sie am Thema „Gewaltprävention“, wo sie ebenfalls per se Bedingungen erfüllt: beispielsweise durch die Kooperation mit dem Netzwerk für Erziehungshilfe, dem zuständigen Beratungs- und Förderzentrum und dem Jugendamt. Etwas Besonderes ist die Teilnahme der ersten und zweiten Klassen an dem Pilotprojekt „Klassenrat“ des Vereins SMOG (Schule machen ohne Gewalt), in dem die Klassengemeinschaft gestärkt und demokratisches Miteinander gelernt werden sollen.

Ihren Aktionsradius erweitert die kleine Schule in der Ortsmitte von Langenbieber durch Ausflüge in die Kinderakademie oder das Umweltzentrum nach Fulda. Auch stehen Besuche des Wasserwerks, des Taubblindenheims, des Tierheims Fulda-Hünfeld, des Internats Schloss Bieberstein und die Teilnahme an den Walderlebnistagen jedes Jahr fest auf dem Plan.

Eigentlich ist Schulleiterin Stephanie Kohlstruck rundum zufrieden mit ihrer harmonischen Schulgemeinde; vor kurzem jedoch wurde das Kollegium zeitweise um einen Praktikanten ergänzt: „Das hat den Kindern, die ja auch vom Kindergarten nur weibliche  Betreuer kannten, gut getan“, meint sie im Rückblick. „Den hätten wir gerne behalten.“

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