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Osthessischer Reservistentag im Eiterfelder Land

Leibolz. Beim zwölften osthessischen Reservistentag in Leibolz probten die Soldaten für den Ernstfall. An verschiedenen Stationen im Umland mussten die Reservisten Kraft, Ausdauer und Köpfchen beweisen. Die Sonne brannte während der Übung auf das hessische Kegelspiel. Die Reservisten in ihren Uniformen und mit schweren Gepäck waren nicht zu beneiden um ihre Aufgaben an diesem Tag. Die in Krisenzeiten abrufbaren Soldaten probten an sechs Stationen im Umland von Leibolz echte Gefahrensituationen, denen sie im Ernstfall begegnen könnten. Die Männer mussten in Dreiergruppen eine Strecke von 18 Kilometern zurücklegen und sich allein mit Kompass und Karte auf einem Gebiet von 20 Quadratkilometern behaupten. Reservistenkameradschaften aus Marbach, Scharnhost, Gelnhausen, Hilders, Bad Hersfeld und Heringen nahmen an der Übung teil. Ausrichter war die Reservistenkameradschaft aus Eiterfeld. „Hier geht es um eine ernste Sache“, betonte Wolfgang Jost von der Reservistengruppe Eiterfeld. „Die Kameraden müssen ihre Fitness, ihr Können und einen kühlen Kopf beweisen.“

Die erste Station auf der 18 Kilometer langen Strecke war die Operationszentrale. Dort erhielten die Dreiergruppen ihre Aufgaben und die Lagepläne des Gebiets. Bei der nächsten Station mussten die Soldaten ein Fahrzeug aus einem Graben mittels Seilwinden bergen. Hier war technisches Verständnis und Muskelkraft gefragt. Dann ging es im Laufschritt weiter zur Sanitätsübung im Minenfeld.

Platzpatronen und Gefechtslärm

Anschließend sollten die Soldaten zeigen, wie man in Gefahrensituationen den Überblick behält: An einem Feldweg am Waldrand hatten sich einige bewaffnete Personen aufgestellt und kontrollierten die Durchfahrt, um vorbeifahrende Wagen auszurauben. Die Soldaten sollten den Konflikt lösen. In Krisenherden könne es häufig zu derartigen Zwischenfällen kommen, bei denen Soldaten die Situation schnell einschätzen und handeln müssen. Hier ging es vor allem darum ruhig zu bleiben, auch wenn geschossen wird. Die nächste Station war etwas weniger dramatisch. Mit Fernglas und Karte mussten die Reservisten Entfernungen richtig abschätzen und in die Karte eintragen. Der Großentafter Kirchturm diente den Soldaten hier als Orientierung.

Die letzte Aufgabe vor dem Basislager im Dorfgemeinschaftshaus Leibolz war die schwierigste. Die Dreiergruppen mussten einen belagerten Stützpunkt mit Munition beliefern und dabei eine gut 30 Kilogramm schwere Munitionskiste durch den Kugelhagel transportieren. Zwar war die Situation gespielt und die Gewehre schossen nur mit Platzpatronen, aber der Gefechtslärm wirkte nicht nur für die Zuschauer sehr real.

Am Ende entschieden die Reservisten-Gruppen aus Marbach den Wettkampf für sich und belegten die Plätze eins, zwei und drei. Die Reservistengruppe Marbach 2 erhielt den Ehrenpokal der Marktgemeinde Eiterfeld von Bürgermeister Hermann Josef Scheich. Die Mannschaft hatte am schnellsten die rund einen Kilometer lange Sprintstrecke mit vollem Gepäck in nur vier Minuten und dreißig Sekunden zurückgelegt. (Maximilian Kutzner)

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