Englisch-Unterricht einmal ganz anders
Fulda. Wie lebendig Unterricht sein kann, wurde am Montagvormittag Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Klassen der Privaten Realschule Herrmann vermittelt. „Englisch“ stand auf dem Stundenplan, doch nicht trockenes Vokabelpauken war angesagt, sondern ein Theaterstück. „The Tiger of the Seas“ war die einstündige Aufführung in der Turnhalle der Fuldaer Eduard-Stieler-Schule überschrieben, und die 10- bis 12-Jährigen waren mit großem Interesse und viel Engagement bei der Sache.
Fotos (33): Max Colin Heydenreich
Eine gelungene Premiere für diesen „Unterricht einmal anders“ also, denn die Schülerinnen und Schüler wurden von Beginn an aktiv in die Aufführung einbezogen. Die begann aufgrund der Witterungsbedingungen zwar eine halbe Stunde später, doch erlebte das junge Publikum dann, was das wahre Künstlerleben so ausmacht. Die vier Akteure, die aus allen Landesteilen Englands kommen und zugeben, „dass unser Deutsch nicht gerade das Beste ist“, bauten selbst ihre Bühne auf, schlüpften dann in ihre Kostüme und verbreiteten inmitten der sterilen Turnhallenatmosphäre karibisches Flair. Denn das Stück entpuppte sich als gelungener Mix aus Klamotte, Puppenspiel und Musical im Stile von „Fluch der Karibik“.
Im Vorfeld war den jungen Zuschauern grob erklärt worden, worum es gehen sollte. Im Mittelpunkt stand aber das Bestreben, „möglichst viel von der Handlung zu verstehen, um dann im Unterricht das Stück aufbereiten zu können“. So Englischlehrerin Sabine Gebauer, die zu Beginn ihren Schützlingen noch prophezeite, „dass Ihr erstaunt sein werdet, wie viel Ihr versteht“. Und so war es denn auch, das Publikum war nicht zuletzt dank der lockeren Präsentation der vier Schauspielerinnen und Schauspieler von Beginn an munter bei der Sache, geizte nicht mit Zwischenbemerkungen und vielen Lachern – und am Ende nicht mit herzlichem Applaus.
Eine besondere Rolle kam dabei Benedikt Föh zu, den die „Piraten“ als Geisel ausersehen hatten, und der sich mannhaft mit den Worten „No!“ zu wehren wusste. Vor der Aufführung war er allerdings auf seinen Kurzauftritt vorbereitet worden. Insbesondere auch auf die Tatsache, dass sich in dem Eimer Wasser, der ihm über den Kopf geschüttet werden sollte, Konfetti befinden würde.
Nach der munteren Stunde war noch nicht Schluss; es durften Fragen gestellt werden, und wem erst später etwas einfiel, der konnte dies auch noch beim gemeinsamen Mittagessen im Bistro der Privaten Handelsschule Herrmann loswerden. Auf Englisch, versteht sich (Bertram Lenz).
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