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VON DER ZARTHEIT EINES WASSERGLASES – Stillleben der Petersburger Malerin Elena Bazanova

Kleinsassen. Diese Bilder erinnern an die große Zeit der barocken niederländischen Stillebenmaler wie Pieter Claesz, so plastisch und lebensnah stehen die Wassergläser, Blumen und Früchte von Elena Bazanova dem Betrachter vor Augen. Doch arbeitet die russische Malerin nicht mit Ölfarbe, sie hat sich auf Aquarelle spezialisiert und muss dabei ganz anders vorgehen als die alten Holländer, denn die Aquarelltechnik erfordert ein umgekehrtes Denken.

Legt man die erste Schicht eines Ölgemäldes dunkel an und wird dann immer heller, bis am Ende die „Lichter“ gesetzt werden, so muss man bei einem Aquarell entgegengesetzt vorgehen: Man beginnt mit den hellsten Farben und wird dann mit jeder Schicht dunkler. Die weißen Stellen, die „Lichter“ müssen dabei von Anfang an als „Löcher“ gedacht und auf dem Papier ausgespart werden. Das erfordert gerade im Umgang mit der flüssigen und schnell trocknenden Wasserfarbe eine strategische Planung des Malvorgangs und sehr viel Übung, jedenfalls wenn man Bilder von so überzeugender Wirkung wie Elena Bazanova schaffen möchte.

1968 nahe der estnischen Grenze geboren, zog sie als 16-Jährige nach St. Petersburg, wo sie bis 1986 die Kunstrealschule besuchte, die der Akademie der Bildenden Künste angegliedert ist. Dort studierte sie anschließend im Fachbereich Graphik und erwarb 1992 ihren Abschluss.

Seit 1989 arbeitet sie mit verschiedenen Petersburger Verlagen zusammen und ist heute eine gefragte Illustratorin. 2006 bebilderte sie beispielsweise eine speziell für kleinere Kinder bearbeite russische Ausgabe von Lewis Carroll’s „Alice im Wunderland“. Eine Arbeit für die sie 2008 in Russland ausgezeichnet wurde.

1995 wurde sie Mitglied der russischen Künstlervereinigung und zeigte ihre Bilder seither in über 50 Gruppen- und Einzelausstellungen in Russland, China, der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich, England und Deutschland, u.a. auch in der Kunststation Kleinsassen. 1999 errang sie hier den Publikumspreis der „Internationalen Biennale Neues Aquarell“. Ein Erfolg, den sie 2001 wiederholen konnte. Folgerichtig erhielt sie 2001 ein 2-monatiges Stipendium in der Kunststation und ist dem Ausstellungshaus seither auf besondere Weise verbunden.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 05. Juni, 16 Uhr im Beisein der Künstlerin im Atelier der Kunststation eröffnet und dauert bis zum 25. September. (mb)

KUNSTSTATION KLEINSASSEN

Anschrift: An der Milseburg 2, 36145 Hofbieber-Kleinsassen, Tel.: 06657-8002, www.kleinsassen.de

Öffnungszeiten: Di – So, 13 – 18 Uhr

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