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Niedrigste Arbeitslosigkeit seit 1980 – Ältere Langzeitarbeitslose profitieren weniger stark von der guten Konjunktur

Fulda. Die Arbeitslosigkeit in der Region Fulda ist im Mai auf 3,9 Prozent gesunken. Das ist die niedrigste Quote seit Mai 1980. Mit 4.381 Arbeitslosen waren im Mai saisonal bedingt 220 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als im April. Aber im Vergleich zum Vorjahr betrug die Differenz 933. „Dies ist ein Beleg für die robuste Konjunktur und eine sehr gute Beschäftigungslage. Während im Mai 2009 noch 573 Personen direkt aus einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeitslos wurden, sind es im Mai 2011 lediglich 354 gewesen“, erklärte Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fulda, bei einer Pressekonferenz in der Verwaltung der Unternehmensgruppe Mediana.

Erfreulich ist, dass sich die Abnahme der Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen vollzog. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung sank die Zahl der Arbeitslosen binnen Jahresfrist um 459 (-21,3 %), bei den Langzeitarbeitslosen um -474 (-15 %). Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren alle Personengruppen, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Bei Männern (-581 auf 2.134) hat sich der Aufschwung stärker ausgewirkt als bei Frauen (-352 auf 2.247). Erstmals seit langem sind wieder mehr Frauen als Männer arbeitslos gemeldet. Besonders stark gesunken ist die Arbeitslosigkeit bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren – in dieser Gruppe sind mit 358 rund ein Fünftel weniger arbeitslos gemeldet als im Vorjahr (-87). Auch bei den älteren Arbeitslosen über 50 Jahren geht die Arbeitslosigkeit allmählich, aber sichtbar zurück: -187 (-10,7 %).

Für langzeitarbeitslose Menschen über 50 Jahre jedoch gestaltet sich die Integration in den ersten Arbeitsmarkt weiterhin problematisch. In dieser Personengruppe hat sich die Arbeitslosigkeit seit dem Vorjahr kaum verändert. Insgesamt hat sich der Anteil der älteren Arbeitslosen an allen Arbeitslosen erhöht. Mittlerweile ist mehr als jeder dritte, nämlich 35,7 % aller Arbeitslosen, über 50 Jahre alt. „Wir stellen fest, dass Betriebe wieder häufiger ältere Arbeitslose einstellen, die ihre Erfahrungen und Kompetenzen einbringen können. Wir hoffen, dass sich dieser Trend fortsetzt“, kommentierte Dombrowski.

Die gute Verfassung der Konjunktur spiegelt sich auch auf der Stellenseite wider. Seit Jahresbeginn konnte der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit 2.460 Stellen akquirieren. Dies ist ein Plus von 348 (16,5 %) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bei der Pressekonferenz im Hause Mediana verwies Agenturchef Dombrowski darauf, dass in den Pflege- und Gesundheitsberufen Personalbedarf besteht und mittel- sowie langfristig von noch stärkeren Personalengpässen in diesen Branchen auszugehen ist. Der demografische Wandel wird einen nicht unerheblichen Mehrbedarf an Pflegekräften auslösen.

Wenige Wochen vor Ende des Schuljahres sind bei der Arbeitsagentur Fulda noch zahlreiche offene Ausbildungsstellen gemeldet. Derzeit sind 736 Ausbildungsstellen frei, 36 weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Rund 530 junge Menschen sind weiterhin auf der Suche nach einer Lehrstelle. Das sind 100 weniger als vor einem Jahr. Zahlreiche Vermittlungsbemühungen laufen, die z. B. im Rahmen der Ausbildungsstellenbörse eingeleitet wurden. „Die Betriebe haben sich relativ schnell darauf eingestellt, dass die Bewerberzahlen rückläufig sind. Zum einen stellen sie schneller und früher als in der Vergangenheit ein, zum anderen haben sie aber auch ihr Anforderungsprofil angepasst und geben zunehmend schwächeren Jugendlichen eine Chance“, hat Ottokar Schwerd, Teamleiter der Berufsberatung der Arbeitsagentur Fulda, beobachtet.

Wer für den Ausbildungsbeginn im August/September eine Stelle sucht, der sollte sich schnell einen Termin bei der Berufsberatung sichern. Die Servicenummer: 01801 – 555 111 (Festnetzpreis 3,9 ct/min.; Mobilfunkpreise max. 42 ct/min.).

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