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Klinikum Fulda: 25 Patienten mit Verdacht auf EHEC

Fulda. Seit 19.05.2011 sind in enger Abstimmung mit dem Kreisgesundheitsamt Fulda 25 Patientinnen und Patienten im Klinikum Fulda mit Verdacht auf eine EHEC-Infektion aufgenommen und behandelt worden. Davon wurden 3 Patienten positiv getestet, bei 10 Patienten konnte eine EHEC-Infektion ausgeschlossen werden. Von insgesamt 12 Patienten steht das Ergebnis noch aus. Die Stuhlproben werden derzeit in einem Labor in  Heidelberg auf EHEC untersucht. Bei den 3 Patienten mit nachgewiesener EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli) -Infektion handelt es sich um eine 40-jährige Patientin sowie einen dreijährigen Jungen, die beide bereits beschwerdefrei nach Hause entlassen werden konnten. Eine weitere  – schwangere – Patientin, wurde Ende Mai mit blutigem Durchfall aufgenommen. Im weiteren Verlauf entwickelte die Schwangere ein HUS (Hämolytisch-urämisches Syndrom), und zusätzlich traten einige Tage später neurologische Störungen auf.

Antikörperbehandlung

„Seit Mittwochabend haben wir die schwangere Patientin mit dem Antikörper Eculizumab behandelt“, erläutert Prof. Dr. Daniel Jaspersen (Direktor der Medizinischen Klinik II, Infektiologie und Gastroenterologie). Diese Antikörperbehandlung ist für EHEC-Patienten derzeit nicht zugelassen, es gebe aber laut Aussage des Infektiologen bereits erste erfolgversprechende Berichte aus anderen Kliniken, die den Antikörper  zur Behandlung eines HUS eingesetzt haben. Allerdings war vor dem Hintergrund der bestehenden Schwangerschaft ein Einsatz des Antikörpers besonderes gründlich abzuwägen. Aufgrund der Verschlechterung des Zustandes der Patientin haben sich die behandelnden Ärzte am Mittwochabend für den Einsatz von Eculizumab ausgesprochen. Die Patientin und ihr Mann hatten der Behandlung zugestimmt. „Der Zustand der Patientin ist stabil“, so Prof. Dr. Jaspersen weiter.

Interdisziplinäres Expertenteam

Am Klinikum Fulda steht ein Expertenteam aus Gastroenterologen, Infektiologen, Nephrologen, Gynäkologen, Intensivmedizinern und Hygienefachärzten rund um die Uhr für die Behandlung von EHEC- und HUS-Patienten zu Verfügung. „Wir  treffen uns mehrfach täglich und führen auch die Visiten gemeinsam durch“, so Prof. Dr. Jaspersen. „Diese interdisziplinäre Kooperation der einzelnen Spezialisten am Klinikum Fulda ist ein wesentlicher Faktor in der Versorgung der Patienten. Zusätzlich stehen die Fuldaer Ärzte in engem Kontakt mit den Kollegen  der Medizinischen Hochschule Hannover. „Gerade bei Patienten mit schwerem Verlauf der Erkrankung können wir als Krankenhaus der Maximalversorgung eine optimale  Versorgung sicherstellen. Das breite therapeutische Angebot von der Blutwäsche (Plasmapherese) über Nierenersatzverfahren (Dialyse) bis hin zum Einsatz neuer Arzneimittel ist nur mit einem hochqualifizierten Team möglich“, so Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstand Krankenversorgung des Klinikums Fulda.

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