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Landjugend wirbt um ein positives Bild der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit

Fulda. Auf die Frage nach einem spannenden Beruf, der unglaublich viele Entwicklungsmöglichkeiten bietet, haben Christian Bug und Lars Döppner nur eine Antwort parat: Landwirt. Die beiden 23- und 21-Jährigen, die in Böckels und Bimbach zuhause sind, engagieren sich seit langem ehrenamtlich in der Hessischen Landjugend. In Hessen gibt es 45 Ortsgruppen der Landjugend mit rund 3000 Mitgliedern, wobei Bug und Döppner dem höchst rührigen Jungzüchterclub Fulda-Hünfeld angehören. Auf Landesebene bekleiden sie das Amt des Zweiten Vorsitzenden beziehungsweise des Beisitzers.

„Die Aktivitäten der Landjugend sind sehr vielfältig und erstrecken sich von agrar- und jugendpolitischen Fragen bis hin zur Brauchtumspflege und Freizeitgestaltung“, betont Christian Bug. Der 23-jährige Landwirt, der gerade dabei ist, seine Ausbildung an der Technikerschule Fulda abzuschließen, hatte Ende Mai am Bundeswettbewerb der Deutschen Landjugend bei Ravensburg teilgenommen. Zuvor war er beim Erstentscheid und beim Landesentscheid erfolgreich gewesen.

Ein Thema, mit dem man sich gegenwärtig befasse, und das gerade auch bei den Vereinen und Verbänden im Landkreis Fulda diskutiert werde, sei das Problem der „Vollzeitschulen“: An immer mehr Schulen werde eine Nachmittagsbetreuung angeboten, die Kinder und Jugendlichen würden immer mehr Zeit in der Schule verbringen. „Da stellt sich dann bald die Frage des fehlenden Nachwuchses“, fürchtet Bug.

Auch Lars Döppner, der im zweiten Semester Landwirtschaft studiert, spricht von einer hohen Motivation, die die Landjugend auszeichne. „Ein gutes Beispiel für unser Engagement ist das so genannte 50-50-Taxi im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Die Landjugend hat eine Initiative gestartet, um das Projekt neu zu beleben, und wurde dafür 2011 beim Wettbewerb um den Ernst-Engelbrecht-Greve-Preis mit dem dritten Platz ausgezeichnet.“ Wie es mit dem „50-50-Taxi“ weitergeht, bei dem sich die Fahrtkosten jeweils der Landkreis und der (jugendliche) Fahrgast teilen, steht zwar noch nicht fest – eine Anregung für den Landkreis Fulda indes könnte es allemal sein.

Den beiden ehrenamtlich Engagierten ist es auch wichtig, in der Öffentlichkeit für ein positives Image der Landwirtschaft zu werben. „Ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind, auch wenn beispielsweise die  Sendung ’Bauer sucht Frau’ die Realität überhaupt nicht widerspiegelt“, so Bug. Dieses wieder gewonnene selbstbewusste Auftreten in der Öffentlichkeit zeige sich unter anderem auch beim jährlichen Termin in der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden, wenn die Erntekrone übergeben werde. Dann entwickelten sich zumeist gute Gespräche mit Politikern, zu denen man – ob auf kommunaler oder Landesebene – positive Kontakte pflege. „Unsere Positionspapiere zu aktuellen Themen wie zum Flächenverbrauch oder zum Standort von Photovoltaikanlagen werden von den zuständigen Stellen ernst genommen und diskutiert. Das merken wir am guten Rücklauf“, betont Döppner.

Die beiden Landjugendvertreter loben den guten Zusammenhalt im Verband und die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Bereiche miteinander zu vernetzen. Auch die Brauchtumspflege ist Teil des Ganzen; sehr viele junge Leute seien Volkstänzen sehr aufgeschlossen und mit Freude dabei.  Und auch das Tragen von Tracht sei zum einen Ausdruck individueller Identität, zum anderen Bekenntnis zu den heimatlichen Wurzeln.

Info

„Tierisches Vergnügen – Indianerleben in der Rhön“ nennt sich eine Veranstaltung der Landjugend, die vom 26. Juni bis 2. Juli auf dem Biohof Gensler in Poppenhausen/Rhön stattfindet. Eingeladen sind Kinder von 8 bis 12 Jahren. Weitere Infos unter Telefon (06031)7946-10, e-Mail info@hessische-landjugend.de oder www.hessische-landjugend.de#

 

BU: Christian Bug aus Böckels (rechts) und Lars Döppner aus Bimbach engagieren sich seit langem ehrenamtlich in der Landjugend.  / Foto: Lenz

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