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Kanu-Sprint-WM in Augsburg: Baumann-Walter holen sich souverän die Goldmedaille im Zweiercanadier

Augsburg/Fulda. Das war ein Herzschlagfinale im Augsburger Eiskanal und fast 5000 Zuschauer fieberten mit den über 70 Fans des Kanu-Club-Fulda. Johannes Baumann und Lars Walter hatten die Vorläufe als beste gemeistert und waren auf den 1. Platz gefahren. Konnten die beiden Osthessen dem Druck standhalten und das Finale ebenfalls gewinnen? Als letzte gingen sie auf die Strecke und zeigten bereits am Eingang zu den Schlüsselpassagen „Waschmaschine“, „Bogenbrücke“ und „Moby Dick“, dass sie heute unschlagbar sind. 1,1 Sekunden betrug der Vorsprung.
Der schwierigste Teil der Strecke verwandelte sich zu einem wahren Hexenkessel, als die Domstädter ihren Ritt durch Wellen und Walzen als Beste absolvierten. Kurz vor dem Ziel versetzten sie ihrem Trainer Harald Piaskowski nochmals einen gehörigen Schrecken. In der „Torpedowalze“ bekamen sie eine mächtige Welle von der Seite auf’s Oberschiff und das Boot kam ins Wanken. Aber sie zauberten ihren Canadier wieder auf Kurs und setzten zu einem gigantischen Endspurt an. Damit hatten die Endlaufkonkurrenten das Nachsehen und Baumann-Walter holten sich als erste Fuldaer Kanuten die Goldmedaille in einem Einzelrennen. Die Fuldaer Fans waren aus dem Häuschen und Harald Piaskowski wurde mit den frischgebackenen Weltmeistern traditionsgemäß im Lech gebadet. Die Franzosen Bar-Cordier und Le Clezio-Brodiez fuhren Silber und Bronze ein. Gregor Simon und Tim Heilinger führten das Feld lange Zeit an und wurden dann unerwartet Vierte. Platz 9 ging an Normen Weber und Rene Brücker.

Nicht ganz so gut lief es für die deutschen Kajak-Herren. Der beste im Finale war der Rheidter Christian Heil auf Rang 10. Sören Falkenhain wurde 12. und Tobias Bong 15.  Als 22. der Vorläufe schaffte es Josef Baumann aus Fulda leider nicht ins Finale. Er hatte in beiden Läufen Bestzeiten in der ersten Streckenhälfte, konnte diese aber nicht ins Ziel bringen. Eine Welt für sich war hier der Slowene Nejc Znidarcic. In den Vorläufen fuhr er mit 1.34,61 Minuten die schnellste Zeit, die je auf dem Eiskanal erreicht wurde und im Finale ließ er in 1.35,82 Minuten keinen mehr vorbei ziehen. Fast 1 Sekunde fehlte dem Tschechen Kamil Mruzek zur Goldmedaille. Die Bronzemedaille wurde gleich 2 mal vergeben. Zeitgleich waren die Franzosen Remi Pete und Paul Graton unterwegs.

Momentan führen die Franzosen den Medaillenspiegel ganz souverän an. In den morgigen Mannschaftswettkämpfen wollen die Deutschen aber ihren Heimvorteil noch mal ausnutzen und Boden gut machen.

Text: Harald Piaskowski
Bilder: Andreas und Harald Piaskowski

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