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Kanu- WM in Augsburg: Eine Gold- und 3 Bronzemedaillen in den Mannschaftswettkämpfen

Augsburg. Eine Gold- und 3 Bronzemedaillen in den Mannschaftswettkämpfen bereiten dem Wildwasserbundestrainer Günter Schröter einen traumhaften Abschluss seiner Karriere. Nach 25 Dienstjahren hört der sehr erfolgreiche und sympathische Bayer auf und übergibt die Aufgaben an seinen Nachfolger Gregor Simon aus Bonn. Bestens aufgelegt zeigte sich am letzten Tage der Sprint-Weltmeisterschaften auf dem Augsburger Olympia-Eiskanal das bundesdeutsche Damen-Trio. Alke Overbeck und Manuela Stöberl fuhren zusammen mit der Bronzemedaillengewinnerin des Einzelwettbewerbs, Sabine Füßer, zwei absolut fehlerfreie Läufe, meisterten die „Waschmaschine“, die „Bogenbrücke“, den „Moby-Dick“ und die „Torpedowalze“ ohne Fehl und Tadel und holten sich mit einem Abstand von 4,44 Sekunden die Goldmedaille vor Frankreich und Tschechien.

Die frischgebackenen Weltmeister im Zweiercanadier, Johannes Baumann und Lars Walter, gingen mit Tim Heilinger/Gregor Simon und Rene Brücker/Normen Weber ins Teamrennen. Rein rechnerisch war aufgrund der Einzelergebnisse wie in 2010 eine Goldmedaille drin. Aber der Eiskanal hat seine Tücken und darf nicht unterschätzt werden. Einige Mannschaften waren im Laufe des Tages schon ausgefallen oder hatten herbe Zeitverluste hinnehmen müssen. Konnten die Deutschen dem gehörigen Druck stand halten? Leider nicht, Heilinger/Simon machten im 1. Lauf einen Fehler in der Waschmaschine, der wertvolle Zehntel kostete. Trotz einer Steigerung im Lauf 2 gab es keine Chance mehr auf Gold und Silber, aber gegen die Tschechen konnte man den Bronzerang verteidigen. Sieger im Zweier-Team-Wettkampf wurden die Slowaken, auf Platz 2 kamen die Franzosen.

In der Einer-Canadier-Mannschaft lagen Normen Weber, Tim Heilinger und Julian Rohn am Start. Zwei fehlerfreie Läufe waren Pflicht, wollte man auf das Podest kommen. Und die Konkurrenz legte sich mächtig ins Zeug, um den Deutschen das Leben schwer zu machen. Am Ende wurden die Deutschen dritte, Kroatien und Frankreich hießen die Sieger und Zweitplazierten. Die 3. Bronzemedaille gab es für Sören Falkenhain, Christian Heil und Tobias Bong im Einer-Kajak-Team-Wettkampf der Herren. Wie am Schnürchen liefen die beiden Rennen, die zum abschließenden Gesamtergebnis addiert wurden. Noch besser fuhren lediglich die Tschechen und die Franzosen, die in 2 Läufen einen Vorsprung von 4,97 bzw. 2,69 Sekunden heraus fuhren.

Die Nationenwertung der ersten eigenständigen Wildwassersprintmeisterschaft gewannen die Franzosen mit 159 Punkten, vor Deutschland (140 Punkte) und Tschechien (115 Punkte). Damit konnten Bundestrainer Schröter und der Wildwasserreferent Lutz Fahlbusch (Kassel) sehr zufrieden sein. Mehr als zufrieden waren jedenfalls alle Teilnehmer, Trainer, Betreuer und Fans mit der Organisation und dem Austragungsort dieser Welt-Titel-Kämpfe. „Es war einfach super“, war das Urteil, das unisono gefällt wurde.

Ein Macht für sich, war der Fuldaer Fan Club, der am Eiskanal für Stimmung sorgte und die Passage zwischen „Bogenbrücke“ und „Torpedowalze“ zum Hexenkessel machte. Einheitlich gekleidet in Förstina-Vereins-Shirts, feuerten die Osthessen bis zur Erschöpfung und zum totalen Stimmverlust an. Nach der Siegerehrung kam der neue Bundestrainer persönlich ins „Fulda-Eck“ und bedankte sich im Namen der Aktiven für den außergewöhnlich engagierten Einsatz der „Blaumänner“ (in Anspielung auf das einheitliche T-Shirt), der allen Athleten sehr gefallen hat. Die Truppe war so groß,  dass die Domstädter besonders den Medienvertretern auffielen und immer wieder zu Interviews heran gezogen wurden.

Eine Gold- und eine Bronzemedaille war die Ausbeute der Fuldaer-WM-Teilnehmer. Das soll natürlich gefeiert werden. Der 2. Vorsitzende des KCF, Dr. Norbert Gescher, plant daher am kommenden Wochenende einen „klimaneutralen“ Fahrrad-Konvoi durch Fulda, mit anschließender Ehrung der erfolgreichen Athleten. Infos folgen nach Abstimmung mit den Verantwortlichen der Stadt Fulda.

Text und Fotos: Harald Piaskowski

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