Logo

Regierungspräsident übergibt Genehmigung zum Bau der Bio-Erdgas-Anlage

Fulda. Hohen Besuch hatten Ende letzter Woche die Initiatoren der bei Kleinlüder geplanten Anlage zur Erzeugung von Bio-Erdgas. Aus Kassel war Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke angereist, um den Fuldaer Verantwortlichen den Genehmigungsbescheid nach Bundesimmissionsschutzgesetz persönlich zu überbringen – verbunden mit Glückwünschen und offiziellem Lob. Schon heute, so Lübcke, sei das von der Biothan GmbH (einer Tochter der Gas- und Wasserversorgung Fulda GmbH und der Gas- und Wasserversorgung Osthessen GmbH) geplante Projekt ein Modell mit weitreichender Bedeutung.

„Respekt und Hochachtung!“

In seinen Ausführungen vor der offiziellen Übergabe des mehrseitigen Bescheids unterstrich der Regierungspräsident die große Bedeutung der regenerativen Energien: „Wir haben das Know-how und die Möglichkeiten die Energie-Generation zu werden“, betonte er. Eine Anlage, die aus Reststoffen wertvolle regenerative Energie erzeuge, sei ein konstruktiver Schritt in die richtige Richtung. Die Bündelung aller Produktionsstufen unter einem Dach und die regionale Ausrichtung des stimmigen Gesamtkonzepts sei ein Musterbeispiel dezentraler Energieerzeugung. So bleibe die Wertschöpfung in der Region.

„Mit dieser Investition und der mutigen Entscheidung für ein innovatives Verfahren übernehmen Sie Verantwortung“, stellte RP Lübcke an die Geschäftsführer von GWV und Biothan gewandt heraus. „Dazu möchte ich Ihnen im Namen des Landes Hessen ausdrücklich gratulieren. Ich danke Ihnen und den politischen Verantwortungsträgern der Region Fulda, die dieses Projekt von Anfang unterstützt haben. Was Sie hier vorhaben, ist hoch spannend und in dieser Form in Deutschland einmalig.“

Erster Spatenstich im Sommer

GWV-Geschäftsführer Martin Heun bedankte sich für die Rückendeckung durch das Regierungspräsidium. „Es war ein fruchtbarer Austausch und ein gutes Miteinander mit den Genehmigungsbehörden. Wir freuen uns, dass wir nun bauen dürfen und gehen davon aus, dass wir in 12 Monaten, also im Juni 2012, mit Volllast produzieren können.“ Dann werden in der auf dem Finkenberg bei Kleinlüder entstehenden Anlage Gülle und andere biogene Reststoffe zunächst in Biogas verwandelt und anschließend an Ort und Stelle zu Bio-Erdgas veredelt. Die anfallenden Reststoffe werden eine Stunde lang bei 70° C pasteurisiert und können anschließend gefahrlos als nährstoffreicher Dünger ausgebracht werden. Der Wirkungsgrad der Anlage beträgt fast 100 Prozent und liegt damit weit über dem herkömmlicher Biogasanlagen.

Transparenz und Akzeptanz

Lobende Worte fand auch der Großenlüderer Bürgermeister Werner Dietrich. „Hier stimmt das Konzept“, hob er hervor und würdigte die von GWV und Biothan an den Tag gelegte Offenheit. „Die Investoren haben von Anfang an alle Karten auf den Tisch gelegt und die Gemeindegremien wie auch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort in Kleinlüder aktiv einbezogen. So wurde Vertrauen geschaffen.“

An dieser Politik der Kooperation mit allen Betroffenen und Beteiligten werde man festhalten, versprach der für Planung, Bau und die spätere Betriebsführung verantwortliche Biothan-Geschäftsführer Andreas Bug. „Wir wollen die Öffentlichkeit und insbesondere die Menschen in Großenlüder regelmäßig über den Fortgang der Arbeiten informieren und ihnen Gelegenheit geben sich vor Ort einen eigenen Eindruck zu verschaffen. Die Menschen spüren, dass hier etwas entsteht, was ökologisch und energiepolitisch Sinn macht, und daraus entsteht eine positive Grundstimmung. Die ist für uns Bestätigung und Ansporn.“

 

Categories:

Alle Nachrichten