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Kartenverlage entdecken die Rhön

Rhön/Wildflecken. Die Rhön ist neu entdeckt worden. Nämlich von den Kartenverlagen. Zunächst hatte sich vor mehr als 25 Jahren der Fritsch-Landkarten-Verlag  aus Hof (Frankenwald) in die Rhön verliebt und auf Anregung der Verantwortlichen des Klosters Kreuzberg zusammen mit dem Rhönklub an einen Tisch gesetzt, um eine passable Wanderkarte aus der Taufe zu heben. Zu damaliger Zeit gab es nur eine Karte im Maßstab 1: 100.000 aus dem Ravensteinverlag, nach der man wegen des zu großen Maßstabes nur schwer wandern konnte.

Fritsch-Verlag als Pionier

Die Fritsch-Karte wurde schließlich im Maßstab 1 : 50.000 auf den Markt gebracht und schlug groß ein. Eine Marktlücke konnte geschlossen werden. Inzwischen ist vor kurzer Zeit bereits die 14. Auflage dieser Rhön-Karte erschienen. Die Entwicklung des Tourismus setzte in der Vergangenheit neue Akzente: Rund- und Radwanderwege, Mountainbike-Strecken, Loipen und Winterwanderwege wurden in Zusammenarbeit mit dem Rhönklub, dem ADFC und den Naturparken ausgewiesen. All diese Wege nahm Fritsch in seine Karte auf. Er wollte ein allumfassendes Wegenetz für alle Wanderer anbieten.

Neue Verlage werden aufmerksam

Vor 5 Jahren besuchte der Verleger Dr. Barthel aus Leipzig die Rhön. Er ist Spezialist für Wanderkarten in den neune Bundesländern. Er suchte den Kontakt mit den hiesigen Touristikern und dem Rhönklub und schlug vor, seine beliebten Karten im Maßstab 1 : 35.000 auch für die Rhön anzubieten. Man kam „ins Geschäft“. Dieser Tage nun konnten  gleich mehrere Karten über alle Teile der Rhön auf den Markt gebracht werden. Das Kartenbild ist übersichtlich und hervorragend lesbar.. Neueste Korrekturen konnten von Thomas Lemke, Hauptwegewart des Rhönklub e.V., Berücksichtigung finden. Selbstverständlich sind die neuen Premiumwege alle enthalten.

Drei Länder – ein Rhönklub

Die Bayerische Rhön ist auf 3 Blättern vertreten, nämlich „Bad Brückenau und Umgebung“, „Kreuzberg und Bischofsheim und Umgebung“ und „Bad Kissingen und Bad Neustadt/S. und Umgebung“. Die Hessische Rhön wird auf den Blättern „Hünfeld, Tann, Geisaer Land und Umgebung“ dargestellt und die Thüringische Rhön gleich auf 4 Karten. Diese reichen bis Eisenach, denn dort beginnen der Eisenach-Eisenacher-Haus-Weg des Rhönklubs und in der Nähe der Wartburgstadt, bei Hörschel, der berühmte Rennsteig. An das Blatt „Eisenach und Umgebung“ fügen sich an Meiningen“, „Schmakalden/Bad Salzungen“ sowie die „Thüringische Rhön“. Die einzelnen Karten sind handlich und in einer wasserfesten Hülle verpackt. Der Preis ist pro Blatt mit 5,90 € durchaus gerecht. In der Geschäftsstelle des Rhönklubs sind alle Karten vorrätig, im Buchhandel evtl. nur die jeweiligen aus der Region..

Ein Blick in die Geschichte der Rhönkarte

Im Jahr 1892 erschien in Eisenach bereits die erste Rhönkarte mit Höhenschichten. Sie wurde geschaffen von Carl Hoßfeld (1857 – 1921), einem gebürtigen Ostheimer, den es aber beruflich nach Eisenach verschlagen hatte. Zu der Zeit, der Rhönklub war gerade mal 6 Jahre alt, gab es noch keine gekennzeichneten Wanderwege. Diese fehlen deshalb auf dieser ersten Rhönkarte völlig. Vor wenigen Tagen weilte Hoßfelds Enkel, Dr. Reinhard Hoßfeld auf dem Kreuzberg in der Rhön und überreichte der ehemaligen Präsidentin des Rhönklubs ein Exemplar der 3. Auflage dieser Karte aus dem Jahr 1905! Wie auf dem Foto zu sehen, war die Karte völlig schmucklos. So ändern sich die Zeiten.

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