Logo

Fuldas Frauenbeauftragte freut sich – Gender-Aspekte beim Public Viewing

Fulda. Für das Fuldaer Frauenbüro ist die Verleihung des Elisabeth-Selbert-Preises an Hannelore Ratzeburg, Vizepräsidentin des DFB, ein weiterer Grund zur Vorfreude auf die WM-Eröffnung am kommenden Sonntag. Der Preis wird im 2-Jahres-Rhythmus vom Hessischen Sozialministerium für die besondere Verwirklichung von Chancengleichheit verliehen. „Alle, denen Gleichberechtigung ein Anliegen ist, dürfen sich doppelt freuen und anlässlich der Frauen-WM in Deutschland feiern. Ist es doch gerade erst 40 Jahre her, dass der Deutsche Fußball-Bund den Frauenfußball erlaubte“, erinnert Fuldas Frauenbeauftragte Hildegard Hast daran, dass hier in kurzer Zeit eine ungeheure Erfolgsgeschichte in Gang gesetzt wurde. „Die Zeiten, in denen Nationalspielerinnen wie bei der EM 1989 noch ein Kaffeegeschirr als Prämie erhielten, sind Gott sei Dank vorbei.“

Frauenfußballkultur entwickeln

Dennoch erfährt der Frauenfußball nach Einschätzung der Frauenbeauftragten trotz großer spielerischer Erfolge immer noch nicht die entsprechende Anerkennung. „Diese Wertung begegnet mir in vielen Gesprächen zur WM“, erläutert Hast. „Weniger Sponsoring, weniger Geld, weniger Interesse – diese Stichworte machen sich bei der Vorbereitung bemerkbar. Ich meine, genau das ist Grund genug für uns alle, die wir vielleicht noch keine Fußballfans sind, dieser Erfolgsgeschichte die gebührende Anerkennung zu geben und mitzuwirken, eine eigene Frauenfußballkultur zu entwickeln.“

Gemeinsam Spielfreude genießen

Kleine Veränderungen zeigen sich laut Hast zum Beispiel schon beim großen Public Viewing im Innenhof der Handelsschule Hermann, das zum Auftakt der WM am Sonntag, 26. Juni um 18.00 Uhr startet. Nicht nur der Toilettenwagen, der die Toi-tois ersetzt, sei ein Zeichen, dass zukünftig vermehrt Genderaspekte in die Planung und Umsetzung von Sport und Stadionbauten Einzug nehmen werden. „Noch ist es nur eine kleine Geste, aber wir dürfen gespannt sein, wie sich hier die Fan-Kulturen weiter entwickeln werden“, erklärt Hildegard Hast. „Wein wird es geben und natürlich Cocktails – eine andere Atmosphäre eben? Als Frauenbeauftragte rufe ich jedenfalls alle auf, die ungeheure Spielfreude der Frauen-Teams zu genießen und mit ihrer Anwesenheit das Interesse an Frauen- und Mädchenfußball zu steigern.“ (cp)

Categories:

Alle Nachrichten