Logo

Untere Jagdbehörde des Landkreises Fulda legt Jahresergebnis 2010/2011 vor

Fulda. Nach dem Appell der unteren Jagdbehörde des Landkreises Fulda im vergangenen Frühjahr, sich nicht von dem deutlichen Rückgang der Schwarzwildstrecke blenden zu lassen und weiterhin auf der Hut zu sein, hat Sachbearbeiter Manfred Wiegel jetzt eine fast doppelt so hohe Strecke für das zu Ende gegangene Jagdjahr 2010/2011 im Vergleich zum Vorjahr errechnet. Damit habe die hiesige Jägerschaft einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der nach wie vor zu hohen Schwarzwildbestände geleistet. Nach rund 1.400 Stück Schwarzwild im letzten Jagdjahr kamen in dieser Saison knapp 2.700 Stück zur Strecke, wobei rund 120 Stück als Fallwild zu beklagen waren, die nicht verwertet werden konnten. Dies entspricht fast einer Verdopplung und ist die dritthöchste Strecke in den vergangenen zehn Jahren. Gleichzeitig haben die gemeldeten Wildschäden ein Rekordhoch erreicht, was „den Jägern, aber auch den Jagdrechtsinhabern die Sorgenfalten auf die Stirn treibt“, berichtet der Jagdsachbearbeiter der Kreisverwaltung. Es sei daher weiterhin gemeinsames Handeln und ein hohes Maß an Engagement angesagt.

Die Abschusszahlen beim Rotwild im Gieseler Forst wurden eingehalten, wobei erfreulich ist, dass sich diese Wildart in den letzten beiden Jahren offensichtlich auch besser auf der Fläche der Hegegemeinschaft verteilt hat. Ähnlich wie im Vorjahr konnte das von der Hegegemeinschaft beschlossene und von der unteren Jagdbehörde festgesetzte Soll einschließlich einer Überschreitungsmöglichkeit erfüllt werden. Eine leichte, aber eher unwesentliche Erhöhung bilanziert Wiegel bei der Rehwildstrecke. In der Gesamtzahl von nahezu 4.700 Stück finden sich rund 870 Stück Fallwild, die überwiegend im Straßenverkehr getötet wurden.

Wie beim Schwarzwild gibt es auch bei den übrigen Wildarten keine Abschusspläne. Die wesentlichen Strecken beziffert Jagdsachbearbeiter Wiegel auf 602 Hasen, 3010 Füchse, 114 Steinmarder, 220 Dachse, 530 Waschbären, 243 Ringeltauben, 888 Stockenten, 1368 Rabenkrähen und 513 Elstern. Der Fallwildanteil ist aus den unterschiedlichsten Gründen auch hier teilweise sehr hoch. Mit Ausnahme einer Erhöhung der Waschbärenstrecke um rund 70 Prozent und der Fuchsstrecke um annähernd 20 Prozent gab es im Vergleich zu den Vorjahreszahlen keine nennenswerten Veränderungen.

Aufgrund der Klagen vieler Jagdausübungsberechtigter bittet die untere Jagdbehörde alle Hundebesitzer, ihre Vierbeiner zumindest in der Brut- und Setzzeit, die noch die nächsten Wochen andauert, anzuleinen. Zwar müssten in Hessen Hunde in der freien Natur im Regelfall nicht angeleint werden, aber durch ein Anleinen lasse sich vermeiden, dass Wild von frei laufenden Hunden gerissen werde, Jungtiere und Boden brütende Vogelarten gefährdet würden oder aber ein gehetztes Stück Wild einen schweren Verkehrsunfall verursache. Außerdem könnte der Wildnachwuchs ungestörter heranwachsen.

Landrat Bernd Woide nutzt im Hinblick auf den teilweise hohen Fallwildanteil die Gelegenheit, um vor der steigenden Gefahr von Wildunfällen mit Beginn der Brunft des Rehwildes Mitte Juli zu warnen. „Vor allem in Waldgebieten und im ländlichen Bereich sollten die Kraftfahrer bis Mitte August auch tagsüber besondere Vorsicht walten lassen.“ Auch ruft er Landwirte und Jäger auf, bei der Mahd der Wiesen zur Silagegewinnung und bei der späteren Heuernte das Jungwild vor dem Mähtod zu bewahren. Durch rechtzeitige Information der Landwirte an die Jägerinnen und Jäger könnten diese geeignete Maßnahmen ergreifen.

Categories:

Alle Nachrichten