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Dachmarke Rhön soll die Region bundesweit bekannt machen

Poppenhausen. Vertreter von 54 Partnerbetrieben der Dachmarke Rhön aus den Branchen Hotellerie und Gastronomie nahmen am Montag an einer Informationsveranstaltung zur Dachmarke Rhön teil, zu der die Regionale Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhön eingeladen hatte. Dazu waren in das Hotel „Rhön Garden“ im hessischen Poppenhausen-Kohlstöcken auch zahlreiche Unternehmer aus der bayerischen und thüringischen Rhön gekommen.

Der Erfolg im Gastronomiegewerbe, sagte Poppenhausens Bürgermeister Manfred Helfrich, werde mittel- und langfristig nur durch Qualität garantiert. Das betreffe Hotels, Gaststätten und Ferienwohnungen gleichermaßen. Der Vorsitzende der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Rhön und Landrat des Wartburgkreises, Reinhard Krebs, erklärte, dass es das Anliegen der ARGE Rhön sei, mit den Partnerbetrieben ins Gespräch zu kommen. Die Dachmarke, fügte er hinzu, sei das derzeit wichtigste Thema für die Rhön. Daher müsse sie mit Leben erfüllt werden.

Die Regionalmarke Rhön, hob der Landrat des Landkreises Fulda Bernd Woide hervor, müsse so positioniert werden, dass sie die Menschen erreicht, die zur Region keinen direkten Bezug haben. „Hier geht es also um massive Außenwerbung für unsere Produkte“, erklärte er. Das finanzielle Engagement der fünf Rhönlandkreise für die Dachmarke Rhön werde sich in den nächsten Jahren erhöhen, kündigte er an. „Die Dachmarke Rhön ist die Leitmarke für den Tourismus und für andere Branchen.“

Bereits 2005 startete in den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen das Projekt der Arbeitsgemeinschaft Rhön „Touristische Wertschöpfung durch regionale Gastronomie“, das mit Mitteln der europäischen Gemeinschaftsinitiative Leader-Plus gefördert wurde. Hannelore Rundell aus Nüdlingen und Brigitte Vorndran aus Bischofsheim betreuen es bis Mitte dieses Jahres. „Im Mittelpunkt dieses Projektes standen ein profiliertes Angebot in der Gastwirtschaft und eine Rückverfolgbarkeit der Produkte. Wir wollten die Regionalität auf den Speisekarten verstärkt hervorheben“, sagte Hannelore Rundell am Montag in Poppenhausen.

Im Laufe des Projektes organisierten sie und Brigitte Vorndran persönliche Treffen zwischen Produzenten und Gastronomen, Verkostungsveranstaltungen und Aktionswochen. Höhepunkt war der Länder übergreifende Kochwettbewerb „So schmeckt’s in der Rhön“ im Februar in Bischofsheim. Außerdem wurden das Servicepersonal und die Köche geschult sowie Betriebsbesichtigungen organisiert. In beiden Landkreisen entstand so bislang eine Vernetzung von 130 regionalen Produzenten und Gastronomen. Einzelne Gaststätten unterzogen sich innerhalb des Projekts einer Klassifizierung, um zusätzlich zum Qualitäts- und Herkunftszeichen Rhön die begehrten Silberdisteln tragen zu dürfen.

Diese stehen für den regionalen Wareneinsatz in der Küche und im Restaurant – ab 30 Prozent gibt es eine, ab 40 zwei und ab 60 Prozent drei Silberdisteln. In Form einer Broschüre erarbeiteten Hannelore Rundell und Brigitte Vorndran die „Rhöner Genusstour“ für einzelne kulinarische Regionen der bayerischen Rhön. Das Projekt soll in Zukunft auch in Hessen und Thüringen laufen und vom Dachmarkenmanagement übernommen werden.

Hans-Georg Ochs vom Vier-Sterne-Tagungshotel „Rhön Garden“ warb während der Informationsveranstaltung dafür, dass sich die gastronomischen Einrichtungen der Region einer Klassifizierung unterziehen. Das betreffe zum einen den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband, aber auch die Dachmarke Rhön.

„Wenn die Bekanntheit des Qualitäts- und Herkunftszeichens Rhön steigt, dann erkennt der Gast von außerhalb sofort, wo garantiert Rhön drin ist“, meinte Ochs. Gleichzeitig sagte er, dass beim Qualitätssiegel Rhön Preis und Qualität stimmen müssen. Es wäre falsch, wenn sich dahinter lediglich überteuerte Produkte verbergen, die aber bei der Qualität nur Mittelmaß sind. So etwas müsse man konsequent verhindern.
Reinhard Krebs unterstrich zum Schluss der Veranstaltung, dass die Rhön mit der Dachmarke deutschlandweit besser bekannt werden soll. „Einige Regionen haben das durch ihre erfolgreiche Regionalmarke bereits geschafft.“

Der Leiter der bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön, Michael Geier, ist der Ansicht, dass bei der Werbung für die Rhön auch das Netzwerk der Biosphärenreservate in Deutschland helfen kann. In Zukunft werde es das Geschäft des Dachmarkenmanagements sein, mit Einfallsreichtum an preiswerte überregionale Werbung zu gelangen.

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