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Selbsthilfe gewinnt an Bedeutung – Rund 6.000 Selbsthilfegruppen mit 250.000 Mitgliedern in Hessen

Wiesbaden. In Hessen gewinnen die Selbsthilfegruppen immer mehr an Bedeutung. „Aufgrund der rasanten Entwicklung der letzten Jahre gibt es derzeit rund 6.000 Gruppen, in denen zirka 250.000 Bürgerinnen und Bürger aktiv sind. Die Selbsthilfe ist zu einer wichtigen, unverzichtbaren Ergänzung der professionellen Arbeit im Gesundheitswesen geworden. Sie ergänzt in hervorragender Weise das bestehende Versorgungssystem, indem sie Dienstleistungen bereitstellt, die von der professionellen Seite nicht in der gewünschten Form oder gar nicht zur Verfügung stehen“, erklärte Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, gestern bei der Festveranstaltung anlässlich der Auftaktveranstaltung „Selbsthilfe im Dialog“ der AOK Hessen in Wiesbaden. Bundesweit sind rund drei Millionen Personen in schätzungsweise 80.000 Selbsthilfegruppen aktiv.Aktuell finde ein Vernetzungsprozess statt, so die Staatssekretärin und Schirmherrin der Veranstaltung. Zunehmend schlössen sich die Selbsthilfegruppen zu Arbeitskreisen und Netzwerken zusammen. Gerade für chronisch Kranke sei die Mitarbeit in einer Selbsthilfegruppe oftmals der erste Schritt, um aus einer als hoffnungslos empfundenen Situation heraus zu kommen und das eigene Leben trotz Krankheit wieder aktiv zu gestalten. „Die Gruppen mit Gleichbetroffenen bieten den einzelnen Mitgliedern seelischen Halt und stärken das Selbstvertrauen. Sie ermutigen, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und machen den Betroffenen Mut, alte, eingefahrene Verhaltensweisen aufzugeben und neue Wege zu finden“, so Petra Müller-Klepper.

Die Mitglieder von Selbsthilfegruppen verfügten als Experten in eigener Sache über einen Fundus an durchlebter Erfahrung und Wissen, der auch von ärztlicher Seite und der etablierten Forschung geschätzt werde. „Selbsthilfegruppen leisten einen entscheidenden Beitrag im Bereich der Prävention, der gesundheitlichen Aufklärung und fördern die Zusammenarbeit aller Akteure.“ Ihr vorrangiges Ziel sei es, die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten und möglichst zu verbessern. Dabei sei es auch immer erstrebenswert, dass Angehörigen entsprechende Hilfen angeboten werden, erklärte die Staatssekretärin abschließend.

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