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Wächersbacher und Wirtheimer Pfadfinder fahren gemeinsam auf Diözesanlager „Scoutopia“

Wächtersbach. Fast 100 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Wächtersbach und Wirtheim erlebten 10 ereignisreiche Tage im Brexbachtal bei Koblenz: sie nahmen am großen Diözesanlager „Scoutopia“ der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) im Bistum Fulda teil. Die Pfadfinder und Pfadfinderinnen aus dem Stamm St. Bonifatius in Wächtersbach und der Siedlung St. Jakobus Wirtheim trafen dort katholische Pfadfinder aus dem ganzen Bistum Fulda und tauchten tief in die Welt der Pfadfinderei ein.

Auf dem riesigen Zeltplatz im Brexbachtal waren für die Gruppen aus dem Bistum Fulda insegsamt sieben Plätze reserviert, und so lebten jeweils mehrere Stämme in einem „Dorf“ zusammen. Da die Siedlung Wirtheim, die sich im Juni 2010 gründete, vom Stamm Wächtersbach betreut wird, lag es nahe, zusammen ein Dorf zu bilden und die Zeit gemeinsam zu gestalten. „Es ist sehr schön, so unterstützt zu werden,“ freut sich Siedlungsvorstand Volker Gudera, „alleine wäre es uns nicht möglich gewesen, fast 30 Kinder mitzunehmen.“ Und so wurden Programm und Verpflegung, Zelte und Lagerfeuer zusammen organisiert. Verwöhnt wurden die Teilnehmer durch das bewährte Küchenteam um Oli Pauli, der mit Hilfe vieler fleissiger Helferinnen und Helfer alle hungrigen Mäuler satt bekam.

Das große „Scoutopia-Spiel“
Zentraler Programmpunkt des Großlagers war das Geländespiel über zwei Tage, bei dem es darum ging, in Gruppen verschiedene Prüfungen zu absolvieren, um Lord Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung, dessen Figur auf dem Lager auftauchte, zu zeigen, dass die Pfadfinderinnen und Pfadfinder der DPSG fit für die Zukunft sind und sich für eine bessere Welt einsetzen. Um die Gruppen dabei zu unterstützen, war eine Zeitmaschine installiert worden, aus der heraus Baden-Powell verschiedene berühmte Personen holte: Martin Luther-King und die Hl. Elisabeth, der Hl. Bonifatius, der Dalai Lama, Pippi Langstrumpf und Peter Lustig sowie Albert Einstein und zu guter Letzt der Patron der DPSG, der Hl. Georg, erschienen auf wundersame Weise aus dem Nebel, der zu einer echten Zeitmaschine natürlich auch gehört.

Jede dieser Personen besetzte eine Station, die die Gruppen dann aufsuchten. Beim Besuch der Station des Dalai Lama z.B. konnte man etwas über Respekt lernen, bei Martin Luther King ging es um Träume und Wünsche an die Zukunft, beim Hl. Bonifatius beschäftigten sich die Kinder und Jugendlichen mit ihrem Glauben, bei der Hl. Elisabeth erfuhren sie am eigenen  Leib, wie wichtig es ist, hilfsbereit zu sein und Hilfsbereitschaft zu erfahren. Anderthalb Tage lang beschäftigten sich so die Gruppen sehr intensiv mit wichtigen Themen, die sich auch alle in den Pfadfindergesetzen wieder finden.

Auch der Abschluss des Spiels wurde gemeinsam vorbereitet, alle Gruppen übernahmen eine Aufgabe: Die einen übten einen Sketch ein, andere gestalteten eine Bühne und das Gelände, wieder andere machten Stockbrotteig oder suchten Holz für das große Lagerfeuer. Der Abend war dann einfach sehr schön und bunt, und auch Lord Baden-Powell, der noch einmal zu Besuch kam, war sich sicher, dass man sich bei solchen Pfadfindern keine Sorgen um die Zukunft machen muss.

Aktionen in den Altersstufen
Neben den „Diözesantagen“ hatten aber auch die Stufen der DPSG 2 Tage, um in dem Alter enstsprechenden Gruppen Zeit miteinander zu verbringen. Die Wölflinge (7-10 Jahre) besuchten die UniWörsität, in der sie verschiedene Wissensgebiete erkunden konnten. Als Baumeister, Forscher, Musiker, Sportler oder Künstler beschäftigten sich die Kinder mit den unterschiedlichsten Inhalten. So lernten sie zum Beispiel, Lieder auf Flaschen zu blasen, bauten einen Damm und eine Brücke, erforschten die Lebewesen in der Brex oder versuchten sich im Action-Painting oder in dern verschiedensten sportlichen Disziplinen. Zum Abschluss erhielten alle von Wölfi, dem Maskottchen der Wölflinge, den orangenen Abschlusshut.

Bei den Jungpfadfindern (10-13 Jahre) mussten sich alle gute Schuhe anziehen. An einem unbekannten Ort ausgesetzt sollten sie sich ihren Weg zurück zum Zeltplatz selbst suchen, was sie letztendlich auch schafften. Für den Freitag überlegten sich die Leiter der zweitjüngsten Stufe eine Saujagd zum Thema „Wetten dass…“, bei der auch Jupfis aus Wächtersbach und Wirtheim zur Siegergruppe zählten.

Auch die Pfadfinderstufe (13-16 Jahre) war zu Fuß unterwegs im schönen Westerwald, im Gegensatz zu den Jupfis allerdings sogar über Nacht. Aufgeteilt in 6 Kleingruppen sollten sie mit Hilfe von kleinen Hinweisen Puzzleteile an bestimmten Orten suchen. Übernachtet wurde an den verschiedensten Orten: in Pfarrzentren, in Grillhütten oder Dorfgemeinschaftshäusern. Am Freitag kehrten aber auch bei den Pfadis alle erschöpft aber glücklich wieder zum Zeltplatz zurück.

Die älteste Stufe der DPSG, die Rover (16-20 Jahre), hatten die Aufgabe, auf ihrem zweitägigen Hike ein kniffliges Rätsel zu lösen. Fotos von Kartenausschnitten und markanten Orten verrieten das Versteck des nächsten Hinweises, an dem dann ein Foto mit vorgegebenen Eigenschaften geschossen werden sollte. Unterschlupf fanden die Wächtersbacher Rover in einer gemütlichen Grillhütte in der Nähe des ehemaligen geographischen Mittelpunktes von Europa und wurden nach ihrer Ankunft vom Vorbereitungsteam mit Würstchen auf dem Schwenkgrill überrascht. Insgesamt kamen an beiden über 50 km Wegstrecke zusammen.

Tage in den Stämmen
Doch auch im Stämmen und Dörfern wurde auf dem Lager Zeit verbracht. So standen auf dem Lager die Versprechensfeiern der Jungpfadfinder, Pfadfinder und Rover aus Wächtersbach an. Zur Vorbereitung wählten die Leiterinnen und Leiter das Symbol des Rades aus. „Der Reifen ist unser Verband, die Nabe ist Jesus Christus, um den sich unser Leben dreht, und jeder einzelne in der Gruppe ist eine Speiche,“ so führte Stammekurat Daniel Stehling in die Thematik ein. Auch der Abschlussgottesdienst am Ende des Lagers, zu dem die Pfarrer R. Heller und K.-P. Aul sowie Gemeindereferentin C. Walk zu Besuch kamen, nahm dieses Thema noch einmal auf.

Neben Workshops, Wasserschlachten und Staudammbau in der Brex, die direkt am Lagerplatz vorbeifloss, standen natürlich auch Stockbrot am Lagerfeuer, Morgen- und Abendrunden und viele Spiele wie Wikinger-Schach oder Frisbee auf dem Programm.

Höhepunkte waren ausserdem das gemeinsame Kochen für ein großes Buffet und der letzte Abend, an dem alle Stufen Mottoideen für das Sommerlager 2012 in Werfenweng (Österreich) vorstellten. Der Vorschlag der Roverrunde, „Asterix in den Bergen“, wurde mit großer Mehrheit ausgewählt, und so freuen sich die Wächtersbacher und Wirtheimer Pfadfinder schon heute darauf, auch im nächsten Jahr zusammen ein tolles Sommerlager zu erleben. (Uli Simon)

Weitere Infomationen zur Arbeit der DPSG St. Bonifatius Wächtersbach sind unter http://www.stamm-bonifatius.de/ zu finden.

Wer die Arbeit des Stammes unterstützen möchte, kann dies gerne tun: DPSG Wächtersbach, Kto 5 479 878 bei der VR Bank Wächtersbach (BLZ 506 616 39). Der Stamm St. Bonifatius Wächtersbach ist mit seinen über 100 Mitgliedern Teil der DPSG im Bistum Fulda, in der über 1000 Pfadfinder in 21 Stämmen aktiv sind. Die DPSG ist mit 95.000 Mitgliedern der größte katholische Pfadfinderverband in Deutschland. Sie ist Mitglied im Weltpfadfinderverband (WOSM), im Ring deutscher Pfadfinderverbände (RdP) und im Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ). In Der DPSG werden der Geist und die Traditionen der weltweiten Pfadfinderbewegung gelebt und erlebt. Die DPSG versteht sich als ein Verband, der den Mitgliedern die Möglichkeit gibt, mit Gleichaltrigen selbstverantwortlich und engagiert in Gruppen zusammen zu leben. Die Wölflinge (7 bis 10 Jahre) entdecken und gestalten ihren Alltag. Die Jungpfadfinder (10 bis 13 Jahre) erleben gemeinsam den Beginn der Jugend. Pfadfinder (13 bis 16 Jahre) wagen es, ihren eigenen Weg zu gehen. Rover (16 bis 20 Jahre) sind unterwegs, erkunden die Welt und packen Probleme an. Begleitet werden die Kinder und Jugendlichen durch erwachsene Leiterinnen und Leiter.

 

 

Uli Simon

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