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20 Jahre im Dienst für die Natur und den Menschen – Landschaftspflegeverband feierte Jubiläum

Kaltensundheim. Der Landschaftspflegeverband „Biosphärenreservat Thüringische Rhön“ e.V. feierte jetzt sein 20-jähriges Jubiläum. In diesen zwei Jahrzehnten sei es um den Erhalt der vielfältigen Landschaft, die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe und um die Umweltbildung von Kindern und Jugendlichen gegangen, hob Vorsitzender Walter Beck hervor. Der Landschaftspflegeverband, sagte Beck, sei ein dienstleistender, gemeinnütziger Verein zur Förderung der Landschaftspflege. 1991 sei er als insgesamt vierter Landschaftspflegeverband in Thüringen gegründet worden. Den Vorstand bilden heute wie damals Vertreter der Politik, der Landwirtschaft, aus Vereinen und Institutionen, des Naturschutzes, des Tourismus, des Forsts und der Kommunen. Insgesamt gebe es zurzeit 184 Mitglieder.

Von Anfang an habe die Sicherung der Schafhaltung in der Rhön einen Schwerpunkt gebildet, blickte Beck zurück. So habe der Verband beispielsweise Beweidungskonzepte erarbeitet. Bis zum Jahr 2010 habe der Landschaftspflegeverband rund 2,3 Millionen Euro für die Pflege einzelner Biotope umgesetzt, natürlich untermauert mit Fördermitteln. Das Naturschutzgroßprojekt „Thüringer Rhönhutungen“ sei das größte Projekt, das der Verband bislang getragen habe. Zum Zustandekommen seien lange und zähe Verhandlungen notwendig gewesen. Insgesamt fünf Millionen Euro fließen seit der Bewilligung des Antrages in die Region – bislang sind davon rund 3,7 Millionen Euro umgesetzt. Vorwiegend geht es beim Naturschutzgroßprojekt um die Pflege und Wiederherstellung der Kalkmagerrasen, um Biotopverbünde und um Maßnahmen, die der lokalen Schäferei zu Gute kommen.

„Der Landschaftspflegeverband ist ein Dienstleister für die Gemeinden der Region“, sagte Kaltensundheims Bürgermeister Edgar Gottbehüt. In Zukunft würden wohl weitere Aufgabenfelder an den Verband übertragen, beispielsweise die Gewässerpflege und die Gewässerunterhaltung. Innerhalb des Verbands bilden die Kommunen, der Naturschutz sowie die Land- und Forstwirtschaft einen Dreiklang, unterstrich Dr. Aribert Bach, Geschäftsführer der Landschaftspflege-Agrarhöfe GmbH & Co. KG Kaltensundheim sowie langjähriges Vorstandsmitglied. Der Verband habe dazu beigetragen, eine flächendeckende Bewirtschaftung zu gewährleisten und damit einen Beitrag geleistet, die Kulturlandschaft offen zu halten. Das sei letztlich auch ein großer Beitrag zum Artenschutz gewesen.

Der Landschaftspflegeverband, erklärte der Leiter der Thüringer Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön, sei damals das richtige Instrument gewesen, um Träger von Maßnahmen zu sein und Fördermittel beantragen zu können. „Wir hatten auf einer Seite den Schatz der Kalkmagerrasen, aber auch die Sorge, sie zu erhalten.“ Das Naturschutzgroßprojekt „Thüringer Rhönhutungen“ sei gut angelegtes Geld in der Region, das die landschaftliche Struktur vorangebracht habe, sagte Rolf Baumann, SPD-Landtagsabgeordneter und zugleich Kreisbeigeordneter des Landkreises Schmalkalden-Meiningen. Insgesamt habe es der Verband geschafft, ein langfristiges Landnutzungskonzept in seinem Tätigkeitsbereich zu erarbeiten.

„Die Rhön ist als das Land der offenen Fernen bekannt. Das liegt daran, weil vor allem die Landwirte über Jahrhunderte dafür gesorgt haben, diese Landschaft zu erhalten“, meinte der Landrat des Wartburgkreises, Reinhard Krebs. Dieser Tradition fühle sich der Landschaftspflegeverband verpflichtet – er habe in dieser Beziehung eine organisierende und koordinierende Rolle übernommen. Die Glückwünsche von Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz überbrachte Reinhard Schrader, Referatsleiter Schutzgebiete und Eingriffsbegleitung. Die Gründung des Landschaftspflegeverbands sei wesentlich von der Thüringer Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön vorangetrieben worden. „Das war wichtig und richtig, denn ein UNESCO-Biosphärenreservat ist eine Auszeichnung für die Natur- und Landschaftsqualität einer Region, und zwar eine internationale Auszeichnung“, sagte Schrader.

In einem Vortrag beschäftigte sich Dr. Jürgen Metzner, der Geschäftsführer des Deutschen Verbands für Landschaftspflege, mit den Landschaftspflegeverbänden in Deutschland. Darin betonte er, dass Landschaftspflegeverbände wie der in der Thüringer Rhön absolute Zukunftsmodelle seien, um typische Kulturlandschaften auf Dauer zu erhalten.

Foto: Carsten Kallenbach

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