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Naturschutztagung der Saale-Sinn-Region

Bad Brückenau/Sinn. Mehr als 20 Teilnehmer hatten sich im Staatsbad Brückenau, genauer im Ortsteil Wernarz, eingefunden, um sich über „Wasser und Wege“ zu informieren. Der ortsansässige Rhönklub-Zweigverein trug die Verantwortung für Organisation und Umsetzung dieser Veranstaltung, die der Fortbildung der Rhönklub-Mitglieder diente. Klaus Neisser, Naturschutzwart des ZV Bad Brückenau, begrüßte die Anwesenden und Torsten Kirchner, Naturschutzwart der neuen großen Saale-Sinn-Region, eröffnete mit einleitenden Worten erstmals in seinem neuen Amt.

Feuchtgebiete Bayerns

Zunächst referierte Klaus Neisser über die verschiedensten Arten von Feuchtgebieten in Bayern. Darunter waren auch Aufnahmen aus der Rhön, z.B. das Schwarze Moor, die Schondra und die Sinn, aber auch Bergseen, reißende Flüsse der Alpen oder Stauseen. Die Zuhörer erfuhren somit etwas über die unterschiedliche Vegetation an verschiedenen Standorten sowie über ökologische Funktionen wie Regulierung des Wasserhaushaltes, Reinigung der Gewässer und ausgleichende Wirkung auf das Klima.

Projekt Sinn-Allianz

Über das seit 10 Jahren laufende Projekt „Sinn-Allianz“ gab Franz Zang, Projektleiter der BN Kreisgruppe Bad Kissingen, ausführlich Auskunft. 1998 habe man sich in der Kreisgruppe Bad Kissingen zusammengesetzt und über eine Verbesserung des früher wilden Baches Sinn nachgedacht. 2002 schließlich war man soweit, dass zur Umsetzung Mittel aus dem bayerischen Naturschutzfonds fließen konnten. Das Projekt betreut den Lauf der Sinn von Wildflecken bis hinunter nach Eckarts und könne deutliche Verbesserungen der gesamten Flusslandschaft vorweisen.. Große Flächen an den Ufern der Sinn seien aufgekauft worden. Die Viehhaltung und damit Beweidung mit Rindern, die das ganze Jahr über draußen bleiben, sei ein voller Erfolg. Ziel sei es, die Sinn wieder zu einem natürlichen Wildbach möglichst ohne menschliches Zutun werden zu lassen.

Exkursion an die Sinn

Die sich anschließende Exkursion an die Ufer der Sinn veranschaulichte das vorher Gesagte. Die Wanderfreunde erfuhren durch Anschauung Kenntnisse über den Prallhang und den Gleithang sowie über die draus resultierende Mäandrierung des Flusses. Befürchtungen, die von den Rindern verursachte Einbringung von Exkrementen in den Bach könnten die Wasserqualität verschlechtern, konnte Franz Zang entkräften. Die Kühe benutzen sogar eine „Furt“ durch die Sinn, um ans gegenüberliegende Ufer zu gelangen.

Auch legten sie regelrechte Trampelpfade an. Da das Weidegelände enorm groß ist, käme es auch nicht zu einer großen Dichte von Kuhfladen. Die Teilnehmer konnten sich „ganz nebenbei“ auch von der verheerenden Ausbreitung des Springkrautes an den Ufern der Sinn überzeugen. Diese sog. Neophyten überwuchern mittlerweile die Ufer vieler heimischer Bäche und Flüsse. Eine positive Mitteilung konnte Franz Zang aber zum Schluss doch noch machen: „Der Biber ist an die Sinn zurückgekehrt!“

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