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„Mein Papa liest vor“ – Väter und Firmen machen sich für das Vorlesen stark

Frankfurt. Wenn viele hessische Familienväter Gedrucktes von der Firma mit nach Hause bringen, dann fällt nicht etwa aufgrund von Überstunden das abendliche Vorlesen aus, sondern ganz im Gegenteil: Sie haben keine Büro-Unterlagen, sondern Vorlesegeschichten im Gepäck. Möglich macht dies ein besonderes Angebot, das seit genau einem Jahr besteht: „Mein Papa liest vor!“. Die „hessenstiftung – familie hat zukunft“ und die Stiftung Lesen zogen jetzt im Betriebskindergarten der Commerzbank AG in Frankfurt Bilanz ihres erfolgreichen Projektes und kündigten an, die Initiative fortzusetzen. Das Konzept ist einzigartig: jede Woche neu können spannende Geschichten und Tipps zum Vorlesen am Arbeitsplatz aus dem Firmenintranet ausgedruckt werden. Zahlreiche renommierte Verlage sind Partner des Projekts.  

„Wir freuen uns sehr, dass unser Angebot von mehr als 50 hessischen Unternehmen genutzt wird – mit noch weiter steigender Tendenz“, erklärte die Vorstandsvorsitzende der Hessenstiftung und Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, Petra Müller-Klepper. Die große Resonanz belege, dass dieses innovative Projekt auf gelungene Weise die modernen Kommunikationsmöglichkeiten am Arbeitsplatz nutze, um der familiären Vorlesekultur Impulse zu vermitteln. Frau Müller-Klepper betonte: „Das Vorlese-Engagement von Papas ist besonders wichtig, um insbesondere Jungen an das Lesen heranzuführen. Dieses Engagement möchten wir ihnen mit unserem niederschwelligen Angebot erleichtern.“

Dass gerade beim Vorleseengagement von Vätern entsprechende Impulse notwendig sind, erläuterte Dr. Jörg Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen: „Nur jeder zehnte Vater ist ein Vorlese-Vater – und in 42 Prozent aller Familien wird nur selten oder gar nicht vorgelesen. Eine lebendige Vorlesekultur bildet jedoch die Grundlage für erfolgreiche Leseförderung – und damit für die Vermittlung einer bildungspolitisch wichtigen Grundkompetenz. Wir freuen uns daher sehr, dass diese Initiative von vielen Unternehmen als gesellschaftliche ,Bewegung für das Vorlesen´ mitgetragen wird und eine besondere Dynamik entfaltet.“

Zu den beteiligten hessischen Unternehmen zählen regionale Partner mit wichtiger Signalwirkung: von der IHK Darmstadt über die Taunussparkasse bis zur Universität Kassel, von der B. Braun AG in Melsungen bis hin zum Universitätsklinikum Gießen. Von besonderer Dimension ist die Beteiligung von DAX-30 Unternehmen – etwa der Commerzbank AG, über deren kürzlich eröffnetes Diversity Portal aktuell über dreitausend Mitarbeiter erreicht werden. „Lesen beflügelt die Phantasie und Vorlesen führt Kinder früh an das eigene Lesen heran. Es ist aber auch einfach eine schöne Art, Zeit zusammen zu verbringen.“, erklärt Albert Reicherzer, Bereichsvorstand Human Resources der Commerzbank AG. „Auch die Rückmeldungen unserer Eltern sind sehr positiv, deshalb wollen wir den Vorlese-Service weiter unterstützen.“ Konrad Tiedt, ein Vater, der bei der Commerzbank beschäftigt ist, schildert aus seinem Vorlesealltag: „Meine Tochter ist ganz begeistert vom Bilderangucken, Vorlesen und Erzählen“, erklärt er „Die gemeinsamen Vorlesestunden sind bei uns zu einem schönen Ritual geworden.“

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