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Nachhaltige Entwicklung auch in Verkehrsplanung

Rhön. Am Wochenende feiert das Biosphärenreservat in Gersfeld länderübergreifend sein 20jähriges Bestehen. Am Samstag, 27. August, findet aus diesem Anlass ein „Markt der Rhöner Ideen“ statt, an dem sich die Bürgerinitiative (BI) „Rettet die Rhön! – Alternativen zur B87n“ mit einem Infostand beteiligen wollte. Da dieser Wunsch abgelehnt wurde, wird der Verein am Samstag (sowie am Freitagvormittag anlässlich der Regionalkonferenz) stattdessen vor dem Gelände der Stadthalle Informationsmaterial verteilen. Denn die Forderung des UNESCO-Programms „Man and Biosphere“, dass Biosphärenreservate Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung darstellen sollen,  sieht die BI auch auf die Verkehrspolitik bezogen. Mit der B87n dagegen würde eine nachhaltige Zerstörung betrieben.

Informationen zur Bürgerinitiative:

Die Landesregierungen von Hessen und Thüringen planen, eine leistungsstarke Bundesfernstraße mitten durch das Biosphärenreservat Rhön zu bauen. Ziel des 242 Millionen Euro teuren Straßenbauprojektes ist es, die Autobahnen A71 und A7/A66 beiderseits der Rhön miteinander zu verbinden. Es sollen zukünftig bis zu 20.000 Fahrzeuge – vorwiegend überregionaler Fern- und Schwerverkehr – durch die Rhön rollen. Deren Lärm und Luftverschmutzung reist gratis mit durch die Rhön.

Allein für den mittleren Planungsabschnitt „Rhönquerung“ sind mehr als 1,7 Millionen m³ Erdbewegungen notwendig. Es ist der Bau von 80 Brücken sowie zahllosen Dämmen, Bergeinschnitten und einem Tunnel von 2,15 Kilometern Länge geplant. In dem fast unberührten Landschaftsbild der Rhön bedeutet dies nicht nur eine ungeheure Landschaftszerstörung, sondern auch die Zerstörung einmaliger artenreicher Lebensräume. Die Trasse raubt den Rhönern nicht nur Lebensqualität, sondern auch Zukunftschancen.

In der Bürgerinitiative gegen den Bau der B87n haben sich Menschen zusammengeschlossen, deren Lebensumfeld durch die Trasse gefährdet wird und die nicht hinnehmen wollen, dass die Rhön durch den drohenden Transitverkehr zerstört wird. Die Zielsetzung der Initiative ist es daher, Fakten über die Planungen zusammenzutragen, die Öffentlichkeit über die Konsequenzen  aufzuklären, einen breiten Protest gegen die Planungen aufzubauen und die Politik gemeinschaftlich zum Stopp der Planungen aufzurufen. Der Widerstand soll sich formieren, bevor (anders als beim aktuellen Großprojekt Stuttgart 21) die ersten Baumaßnahmen den Menschen die Dimension der Planungen  vor Augen führen.

Als Alternative zum Bau der geplanten Trasse sieht die Initiative ein die Fläche in der Breite erschließendes Gesamtkonzept für die Verkehre in der Rhön, das nicht einseitig auf Bündelungseffekte setzt und eine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs einbezieht.  Um eine Verkehrsberuhigung stark belasteter Ortschaften zu erzielen, wäre der Bau einzelner Ortsumgehungen im Rahmen der vorhandenen Landesstraßen ausreichend. Diese würden den aktuellen Verkehr aus den Gemeinden nehmen, ohne zusätzlichen Transit- und Schwerlastverkehr in das Naturparadies Rhön zu bringen.

www.fulda-meiningen.de

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