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Landkreis Fulda setzt verstärkt auf den Einsatz erneuerbarer Energien

Fulda. Wenn in einer kreiseigenen Liegenschaft die Heizungsanlage erneuert werden soll, wird in jedem Fall geprüft, ob eine Umstellung auf regenerative Energien sinnvoll ist. Immer häufiger fällt die Entscheidung positiv aus – und dies nicht erst, seitdem in Deutschland mit dem Ausstieg aus der Atomkraft die Energiewende eingeleitet wurde. Denn bereits seit mehreren Jahren setzt der Landkreis Fulda verstärkt auf den Einsatz erneuerbarer Energien. Die Vorteile der Nutzung von alternativen Energien wie Sonne, Holz, Biogas oder Erdwärme zur Strom- und Wärmegewinnung liegen auf der Hand.

Foto: Max Colin Heydenreich

Klima und Umwelt werden geschützt, ein Einsatz rechnet sich vor dem Hintergrund weiter steigender Ölpreise auch wirtschaftlich, und die Wertschöpfung bleibt in der Region. In eigener Verantwortung trägt der Landkreis zum Ausbau regenerativer Energien bei, indem beispielsweise auf Kreisgebäuden Photovoltaikanlagen installiert werden. Den Anfang machte 2005 die Lichtbergschule in Eiterfeld, 2007 folgte das Landratsamt in Fulda. Seit 2009 befindet sich die größte und leistungsfähigste Anlage auf der Kreissporthalle in Eiterfeld.

Diplom-Ingenieur Stefan Müller, beim Landkreis Fulda für das Energiemanagement der kreiseigenen Immobilien zuständig, schätzt, dass sich ein Viertel der Dachflächen auf Kreisgebäuden solarthermisch nutzen lässt, was einer Gesamtleistung von 2.000 Kilowatt entspricht. Bislang hat der Landkreis Fulda entweder direkt oder über seinen Eigenbetrieb Energiewirtschaft 1,3 Millionen Euro für Photovoltaikanlagen investiert. Damit werden pro Jahr 450.000 Kilowattstunden Strom erzeugt. Diese Menge würde ausreichen, um den durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 100 Vier-Personen-Haushalten zu decken.

Aber nicht nur bei der Gewinnung von Strom aus Photovoltaikanlagen ist der Landkreis aktiv. Die neue Straßenverkehrsbehörde in der Kreuzbergstraße wird mit Erdwärme beheizt. Beim Neubau der am vergangenen Montag eingeweihten Zweifeld-Sporthalle in Hünfeld kommt eine Luft-Wärme-Pumpe zum Einsatz. In den Kreissporthallen in Hünfeld und Petersberg wird das Brauchwasser mit einer thermischen Solaranlage erwärmt. Die Grundschule in Schwarzbach wird mit Holzpellets, die Biebertalschule in Hofbieber mit Holzhackschnitzel und die Lichtbergschule in Eiterfeld mit Abwärme einer biogasbetriebenen Turbine beheizt.

Bei der letzten Kreistagssitzung in Poppenhausen gab Landrat Bernd Woide einen Gesamtüberblick für den Landkreis Fulda. Danach werden mit steigender Tendenz 7,5 Prozent der benötigten Energiemenge regenerativ gewonnen. Dies entspricht 352.000 Megawattstunden, wodurch sich 35 Millionen Liter Heizöl einsparen lassen. 64 Prozent der erneuerbaren Energien stammen aus Holz, zwölf Prozent aus Photovoltaik und Solarthermie, elf Prozent aus biogenen Gasen und neun Prozent aus Biotreibstoffen. Eine geringere Rolle spielen die Geothermie mit 2,6 Prozent, die Wasserkraft mit einem und die Windkraft mit 0,4 Prozent.

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