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EDAG Group präsentiert Leichtbaukonzepte auf der IAA

Fulda. Die EDAG Group präsentiert auf der IAA neue energieeffiziente Leichtbaukonzepte für die Fahrzeuge und Produktionsanlagen von morgen. 
IAA-Premiere des „FutureSteelVehicles“ der „WorldAutoSteel“. Elektrische-, hybride Antriebe sowie Leichtbau. Diese eng miteinander verbundenen Themenkomplexe werden die zukünftigen Fahrzeugkonzepte entscheidend mitbestimmen. Die EDAG Group, als ganzheitlicher Entwicklungspartner, zeigt als Schwerpunktthema auf der IAA Lösungen und Konzepte für eine weitere Gewichts- und CO2-Reduzierung für Fahrzeuge und Produktionsanlagen.

Neben neuen Leichtbau-Multimaterial-Konzepten präsentiert das Unternehmen in Frankfurt seinen Beitrag für das „FutureSteelVehicle“ der internationalen Stahlindustrie. 
Für „WorldAutoSteel“ hat EDAG ein gewichtsoptimiertes Karosseriekonzept in Stahlbau-weise für konventionelle und alternative Antriebe als Demonstrator entwickelt. 
Auch im Bereich Produktionstechnik demonstriert EDAG mit ihren Eigenentwicklungen eines „leichten Greifers“ und eines „leichten Spannrahmens“ Kompetenz zur energieeffizienten Produktion von morgen. Mit dem Themenkomplex Elektromobilität stellt EDAG ihre Lösungen für die neue Wertschöpfungskette vor: Von Fahrzeugleichtbau, der Integration von Komponenten, der Schnittstelle zu den Energieversorgern mit einem intelligenten Ladesystem, über die Integration von Energiespeichern in die Fahrzeugarchitektur und Konzepten im Bereich „Human Machine Interfaces“ bis hin zur Präsentation des modularen Antriebssystems „EDpowerdrive“.

Fahrzeug-Leichtbau

Schlankheitskur durch neuartige Stahl-Innovationen und Multi-Material-Systeme Fahrzeug-Leichtbau ist keine Modeerscheinung aufgrund neuer Co2 Grenzwerte, sondern wie schon immer die „Königsdisziplin der Automobilindustrie“. Neben den stetig steigenden ökologischen Anforderungen hat die Thematik durch die verstärkt auf den Markt drängenden hybriden und elektrischen Antriebskonzepte weiter an Bedeutung gewonnen. Dass auch Stahlbauweisen über sehr große Leichtbaupotenziale verfügen, stellt das „FutureSteelVehicle“ eindrucksvoll unter Beweis, das im Auftrag des internationalen Konsortiums der Stahlindustrie „WorldAutoSteel“ erstellt wurde. Durch die Leichtbauweise in Stahl wurde eine signifikante Gewichtsreduzierung des Rohbaus auf 188 kg für ein Battery Electric Vehicle (BEV) erzielt. Gleichzeitig konnte für das BEV zudem die Emissionen über den gesamten Produktlebenszyklus um bis zu 70 Prozent im Vergleich zu einem Fahrzeug mit konventionellem Antrieb ohne signifikante Mehrkosten reduziert werden.

In diesem Projekt, das 2008 als Fortsetzung der ULSAB-Stahlforschungsprojekte gestartet wurde, zeichnet die EDAG Group verantwortlich für Konzeption, Entwicklung und Auslegung optimierter Karosserie-Rohbaukonzepte für eine spätere Serienproduktion. Hierbei wurden innovative Stahlanwendungen und weiterentwickelte Konstruktionsmethoden miteinander kombiniert.  In Form eines 1:4 Modells ist das „FutureSteelVehicle“ auf dem Stand der EDAG in Frankfurt erlebbar und soll Anlass sein, den Dialog zwischen internationalen Stahlherstellern und OEM´s anzuregen. Cees ten Broek, Director von „WorldAutoSteel“, unterstrich in seinem Beitrag „die ausdrückliche Bereitschaft, ihre Stahl-Innovationen aus dem FSV bei den Automobilherstellern vorzustellen und in die neuen Entwicklungen mit einfließen zu lassen“.

Als Kompetenzbeispiel für faserverstärkte Kunststoffe (FVK) zeigt EDAG ihre Entwicklungskompetenz für FVK, insbesondere ihre Lösungen für Berechnungsmethoden. Dank des hauseigenen akkreditierten Prüflabors können für neue Composite-Verbundmaterialen statische und dynamische Materialkennwerte ermittelt und für das CAE in Form von FEM Materialkarten aufbereitet werden. Im Zusammenspiel mit Partnern können auch serientaugliche Prozesse wie z.B. RTM-Verfahren mit kurzen Zykluszeiten in die Entwicklung einfließen oder als Prototyp dargestellt werden. So präsentiert die Fa. Roding Automobile auf dem EDAG Stand ihren 1:3 Monocoque aus CFK, der von EDAG ausgelegt worden ist. Mit einem Exponat als Hybridlösung aus endlosfaserverstärkten Thermoplasten (Organoblech) zeigt EDAG einen F&E-Beitrag für einen sehr bezahlbaren Leichtbau bei mittleren und größeren Stückzahlen.

Als weiteres Zukunftsthema für energieeffizienten Leichtbau hat die EDAG den dünn-wandigen Niederdruck Stahlguss identifiziert. Wird der dünnwandige Guss heute noch überwiegend in Aluminium oder Magnesium ausgeführt, bietet die Verwendung des Werkstoffs Stahl attraktive Perspektiven für leichte, fertigungsoptimierte und vor allem umweltfreundliche Bauteile.

Leichtbau in der Produktion

Mit der Präsentation eines „leichten Greifers“ und eines „leichten Spannrahmens“ hat die EDAG Group den Leichtbaugedanken aus der Fahrzeugentwicklung in die Produktions-technik übertragen. In der Fertigung führt ein hohes Gewicht zu höheren Energiekosten und nicht zuletzt auch zu einem höheren Invest. Denn schwere Werkzeuge bedingen den Einsatz größerer und damit teurerer Roboter in der Produktion. Mit der Eigenentwicklung eines „leichten Greifers“ konnte die EDAG Group eine deutliche Gewichtsreduktion erzielen. Hierfür hat EDAG die Aluminium Strang-Profile (EGT-System) durch einen Körper aus CFK ersetzt: Gewichtersparnis bis zu 66 Prozent. Dieser CFK Körper ist nicht nur deutlich leichter, sondern bietet zudem maximale konstruktive Gestaltungsmöglichkeiten, um die Spanner zu platzieren.

Der Wegfall von Rastermaßen ermöglicht gerade bei großen, komplexen Greifern eine deutlich vereinfachte Konstruktion. Durch das geringe Gewicht zeigt der „leichte Greifer“ optimale Massenträgheitseigenschaften, der den Einsatz von kleineren, kostengünstigeren und energieeffizienten Robotern ermöglicht. Der in 2011 entwickelte „leichte Greifer“ wird bis Ende des Jahres unter Praxisbedingungen getestet; die Markteinführung ist für Anfang 2012 geplant. Diese Leichtbau-Philosophie wurde von EDAG ebenfalls auf das Produkt der „Spannrahmen“ übertragen, die in Framer-Stationen zum Einsatz kommen. 
Auch hier wurde der konventionelle Aufbau – in diesem Fall aus Stahl – durch einen gewichtsoptimierten CFK-Körper ersetzt.

Als Kompetenzbeispiel für die Entwicklung und Bau flexibler Fertigungstechnik stellt die EDAG Group die neueste Generation ihrer praxiserprobten Framingstation vor. 
Der „Geotack 2010“ wurde speziell für Produktionslinien mit einer hohen Produktvarianz entwickelt. So konnten für die Produktion eines LKW-Fahrerhauses mit dem „Geotack 2010“
30 Varianten auf engstem Raum gefügt werden. Das System verfügt über eine verfahrbare Palette, die die Grundrahmen für die Spanntechnik in X-Richtung bewegt. Der eigentliche Grundrahmen ist in Y-Richtung verfahrbar; der Wechsel der Spannsegmente erfolgt robotergestützt. Das Framing-Konzept ist zudem modular aufgebaut und kann je nach Bedarf noch erweitert werden. Neben seiner flexiblen Ausgestaltung benötigt das „Geotack 2010“ eine um bis zu 15 Prozent geringere Fläche als herkömmliche Framing-Stationen und führt zudem zu einer Kostenreduktion von bis zu 20-30 Prozent. Das System wurde bereits erfolgreich in der LKW Produktion als auch für die typ- und baureihenflexible Fertigung von PKWs eingesetzt.

Elektromobilität von morgen

  • EDAG Light Car – Sharing: Purpose Design für Car-Sharing Fahrzeuge

Die EDAG Group hat mit ihrem vielbeachteten EDAG – Light Car Konzept in den vergangenen beiden Jahren bereits einen Ausblick auf die elektromobile Zukunft gegeben. Bereits im Frühjahr hatte die EDAG auf dem diesjährigen Genfer Salon ihr weitreichendes Mobilitätskonzept entwickelt, das die bisherigen Grenzen zwischen Individualverkehr und anderen Verkehrsträgern auflöst, um den Kunden eine neue, intelligente Form von Mobilität zu bieten. Die Entwicklung der letzten Monate hat gezeigt, dass Car Sharing-Angebote in Deutschland deutlich zunehmen. Grund genug, das „EDAG Light Car – Sharing“ nochmals auf der IAA zu präsentieren. Denn schließlich steht im Mittelpunkt des Mobilitätskonzepts ein speziell auf die Belange eines elektroangetriebenen Leihfahrzeuges entwickeltes Fahrzeugkonzept. So bietet das „EDAG Light Car – Sharing“ hohen Komfort beim Ein- und Ausstieg durch eine Fahrzeughöhe von 1,90m, ein reduziertes, selbsterklärendes Bedienkonzept, robuste und leicht auszutauschende Interieur- und Exterieurteile bis hin zu sechs Klappsitzen, die ein maximales Platzangebot bieten.

„Mit dem „EDAG – Light Car Sharing“ stellen wir ein neues, robustes und trendiges Fahrzeugkonzept und eine neue Einstellung zur Mobilität vor. Ein Fahrzeugkonzept, das konsequent auf den Zweck ausgelegt ist „unkompliziert von A nach B zu kommen“ und zudem über mobile Internetlösungen einfach buch- und kombinierbar mit anderen Verkehrsmitteln ist. Aufgrund der heute noch hohen Preise für Elektrofahrzeuge, könnte die nahe Zukunft der Elektromobilität in Form von Car-Sharing-Fahrzeugen stattfinden, die ich eher als Investitionsgut denn als Konsumgut sehe. Wir laden unsere Kunden aus der Automobilindustrie und potenzielle neue Marktpartner ein, über diese andere Form der Mobilität zu diskutieren und zukünftige Geschäftsmodelle zu entdecken“, so Jörg Ohlsen, CEO der EDAG Group.

  • EDpowerdrive – effiziente Antriebslösung für den städtischen Verteilerverkehr

Mit EDpowerdrive wird ein Elektroantrieb zum Nachrüsten in leichte Verteilerfahrzeuge präsentiert. Das modulare System wurde zielorientiert für eine Nutzung im städtischen Zustellbetrieb entwickelt und ermöglicht erstmals einen bivalenten Fahrzeugantrieb mit fossilen Brennstoffen sowie mit elektrischer Energie – letzteres unabhängig vom bestehendem Serienantrieb. Ein im vorgestellten Trägerfahrzeug – ein Volkswagen Caddy – im Originalzustand belassener Dieselmotor garantiert einen höchst effizienten Einsatz auf Autobahnen und Bundesstraßen. Den abgasfreien und geräuscharmen Einsatz in Wohngebieten und Stadtverkehr übernimmt der neu entwickelte modulare elektrische Antrieb, der im Unterboden im Bereich des ehemaligen Kraftstofftanks integriert wurde.
Am Beispiel dieses Konzeptfahrzeugs zeigt die EDAG Group eine Brückentechnologie, wie das Thema Elektromobilität zeitnah im Alltagseinsatz umgesetzt werden kann.

  • EDcharge – Die Netzintegration von E-Fahrzeugen

EDAG zeigt mit seinem EDcharge-Konzept ein Ladesystem, das nicht nur Elektrofahrzeuge mit neuem Strom versorgt, sondern auch zusätzlich den Austausch von Informationen zwischen Fahrzeugen, Energieversorgern und Car-Sharing-Anbietern ermöglicht. An speziellen Parkplätzen werden die Sharing Fahrzeuge induktiv geladen: Neben dem reinen Ladevorgang werden auch Fahrzeuginformationen über das Stromnetz gesendet und damit die Möglichkeit für den Car-Sharing-Betreiber geschaffen, seine Fahrzeugflotte besonders effizient einzusetzen.

Fragestellungen wie: Ist das Fahrzeug vollständig geladen? Wie groß ist die momentan zur Verfügung stehende Reichweite? Wann steht die nächste Wartungsroutine an? können bequem über ein spezielles Portal abgerufen werden. Dazu notwendige Entwicklungen von leistungselektronischen Komponenten gehören dabei ebenso zum Leistungsspektrum der EDAG Group wie die Integration neuartiger Energiespeicher ins Fahrzeug. Der EDAG Auftritt in der VDA Sonderhalle für Elektromobilität steht ganz im Zeichen des Ladevorgangs von E-Fahrzeugen. Unter Systemansatz Elektromobilität versteht EDAG
die Vernetzung zwischen Fahrzeug und Infrastruktur mit dem Ziel, über eine standardisierte Schnittstelle stets den optimalen Ladezeitpunkt hinsichtlich Verfügbarkeit erneuerbarer Energien und Mobilitätsverhalten zu bestimmen.

Neue Dienste, wie eine automatisierte Legitimation und die Auswahl von individuellen Tarifen oder Preisen pro kWh sind nur einige Beispiele für die Möglichkeiten, die eine intelligente Vernetzung zwischen Energieversorgung und Fahrzeug bietet. Dem Energieversorger wird damit beispielsweise die Möglichkeit gegeben, durch am Netz befindliche E-Fahrzeuge Lastschwankungen im Energienetz durch Nutzung der Energiespeicher zu reduzieren. Zum anderen kann sichergestellt werden, dass die Fahrzeuge immer wenn nötig mit ausreichend regenerativen Energien versorgt werden. Die ganzheitliche Darstellung möglicher Ladeszenarien steht dabei ebenfalls im Fokus der EDAG Präsentation bei dieser IAA. So wird ein weiterer Schwerpunkt neben dem kabelgebundenen Laden mit Wechselstrom auf das Thema Laden mit Gleichstrom und kabelloses Laden gelegt.

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