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Auftakt am ÜWAG Kraftwerk Fulda – Lastschwankungen durch moderne Aggregate ausgleichen

Fulda. Die Modernisierung und Erweiterung des ÜWAG Kraftwerks an der Frankfurter Straße in Fulda ist nach der Planungsphase mit der Ausbringung von „Maschine Vier“ in der Umsetzungsphase angekommen. Das Kraftwerk soll vor allem Bedarfsschwankungen im Netz ausgleichen und die Notstromversorgung der Region sichern. Als die Maschine Vier im Jahr 1994 im ÜWAG Kraftwerk Fulda in Betrieb genommen wurde, galt sie als neuer Meilenstein in Sachen Umweltfreundlichkeit, insbesondere bei den Stickoxidwerten. Dennoch wurde sie von den rasanten Entwicklungen in der Umwelttechnik inzwischen überholt.

Kran hob Aggregat vom Fundament

Der 3.960 kW (5.385 PS) starke 18-Zylinder MAN-Dieselmotor musste nun Platz für neue Technik machen und das Kraftwerk verlassen: Mit schweren hydraulischen Hebevorrichtungen wurde das 70 Tonnen schwere Aggregat von seinem Fundament gehoben, innerhalb der Maschinenhalle verschoben und auf einer Gleitbahn auf schweren Stahlträgern ebenfalls hydraulisch angetrieben aus der Maschinenhalle geschoben. Dort übernahm ein 300-Tonnen-Kran die Aufgabe, das Aggregat auf einen bereitstehenden Tieflader zum Abtransport zu heben.

Neue Maschinen schadstoffarm und sparsam

Im September beginnen nun die vorbereitenden Arbeiten für die Installation der neuen Maschinen. Den Platz der Maschine Vier werden bis zum Jahresende zwei neue 20-Zylinder-Aggregate des Herstellers MTU in Kombination mit modernen SCR-Katalysatoren und ein 12-Zylinder-Schwarzstartaggregat einnehmen. Auf der bisherigen Fläche wird dann mit einer elektrischen Gesamtleistung von 6.600 kW rund 70 Prozent mehr elektrische Wirkleistung zur Verfügung stehen als mit der veralteten Maschine Vier. Gleichzeitig erzeugen die neuen Maschinen dank modernster Abgasreinigung und optimierter Verbrennung nur noch einen Bruchteil an Schadstoffen. Auch der Kraftstoffverbrauch pro erzeugter Kilowattstunde sinkt um fast 10 Prozent.

Lastbedarfsschwankungen ausgleichen

Das seit 1912 in Fulda bestehende Kraftwerk sorgt heute für die Notstromversorgung der Region Fulda, den Spitzenlast- und Regelenergiebetrieb sowie die Sicherstellung größerer Unabhängigkeit vom Strommarkt. Lastbedarfsschwankungen, wie sie etwa durch die nicht immer verfügbaren erneuerbaren Energien vorkommen, können auf Abruf ausgeglichen werden. Im Falle eines vollständigen Ausfalls des Stromnetzes können die Aggregate des Kraftwerks selbständig wieder anfahren. So können gegebenenfalls Krankenhäuser, Altenheime oder Kindergärten sowie die Versorgung von Behörden und Krisenzentren oder die Straßenbeleuchtung kurzfristig wieder hergestellt werden.

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