Caritas-Pflegekräfte machten laut auf drohenden Pflegenotstand aufmerksam
Fulda (cif). Lautstark ging es am gestrigen Dienstag vor dem Eingang des Fuldaer Caritas Altenpflegeheims St. Josef zu. Im Beisein von Einrichtungsleiter Oliver Trousil und Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch waren die Mitarbeiter der Einrichtung um 13.00 Uhr zusammen gekommen, um im Rahmen einer landesweiten Kampagne der Liga der freien Wohlfahrtspflege verbesserte Rahmenbedingungen für den Pflegeberuf und die Pflege einzufordern. Nach einem grellen Pfeifkonzert, an dem sich auch Ehrenamtliche und Bewohner des Altenpflegeheims beteiligten, begrüßte Einrichtungsleiter Trousil kurz alle Anwesenden und zeigte sich erfreut, dass sich so viele an der Aktion beteiligten.
Anschließend ergriff der Caritasdirektor das Wort und machte an Hand von Zahlen eindrucksvoll deutlich, vor welch großer Herausforderung die Gesellschaft angesichts des sich anbahnenden demografischen Wandels steht, um den künftigen Bedarf an Pflegekräften zu decken. Ohnehin könne in Hessen nicht genug Berufsnachwuchs für die Zukunft ausgebildet werden, weil die Zahl der Ausbildungsplätze bei 4000 jährlich gedeckelt sei.
Kritisch äußerte sich Markus Juch auch dazu, dass derzeit nur die ausbildenden Einrichtungen die Kosten der Ausbildung trügen. Pflege sei jedoch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und müsse solidarisch finanziert werden. Zu der Aktion selbst erklärte der Diözesan-Caritasdirektor an die Teilnehmer der kleinen Protestaktion: „Es ist wichtig, hier heute einmal solch ein sichtbares Zeichen zu setzen. Die Caritas-Leitung steht hinter Ihnen – wir wissen Ihre tagtägliche Pflegearbeit zu schätzen und wünschen uns, dass Politik und Gesellschaft Ihnen die gleiche Wertschätzung entgegenbringt. Altenpflegekräfte sind wichtig für unser Zusammenleben, für die Zukunft der gesamten Gesellschaft!“
Parallel zu der Aktion in Fulda wurde an weiteren Altenpflegeeinrichtungen der Caritas im Bistum Fulda demonstriert, so etwa in Bad Orb, Stadtallendorf, Kassel und Eschwege.