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„Konrad Zuses Anerkennung wächst“- Konrad-Zuse-Gesellschaft blickte auf Jubiläumsjahr zurück

Hünfeld. Hünfeld. Die Anerkennung für Konrad Zuses wissenschaftliche und technische Leistungen wächst. Dieses Fazit zog sich durch alle Jahresberichte, die während der diesjährigen Mitgliederversammlung der Konrad-Zuse-Gesellschaft in Hünfeld vorgestellt wurden. Prof. Dr. Wolfgang Karl berichtete unter anderem von weiteren Zuse-Namensgebungen, beispielsweise am Institut für Informatik in Rostock oder der Fachhochschule Ilmenau. Der Sohn des Computerpioniers, Prof. Dr. Horst Zuse informierte über eine umfangreiche Vortragstätigkeit über das Leben seines Vaters, die auch in diesem Jahr anhalte. Unter anderem referierte Prof. Zuse vor Mitarbeitern von IBM und einer wissenschaftlichen Vereinigung in Großbritannien.

Nach langjähriger Tätigkeit wurden zwei Vorstandsmitglieder der Gesellschaft durch Prof. Karl und den Gründungsvorsitzenden der Gesellschaft, Hünfelds Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel, aus dem Vorstand verabschiedet. Der bisherige Stellvertreter Prof. Dr. Winfried Görke vom Karlsruher Institut für Technologie war unter anderem 13 Jahre als stellvertretender Vorsitzender tätig. Der enge Zuse-Freund Prof. Dr. Hermann Fleßner stellte sein Amt als Beisitzer zur Verfügung. Beide versprachen jedoch, weiterhin für die Gesellschaft aktiv zu arbeiten.

Prof. Dr. Karl würdigte das Engagement seines langjährigen Stellvertreters Prof. Dr. Görke, der ein ausgezeichneter Kenner der Computergeschichte und Rechnerarchitektur sei. Ihm seien grundlegende geschichtswissenschaftliche Veröffentlichungen zu verdanken. Prof. Dr. Hermann Fleßner, ein enger Freund des 1995 in Hünfeld verstorbenen Computererfinders, Prof. Dr. Konrad Zuse, hatte im vergangenen Jahr zum Jubiläumsjahr 100 Jahre Konrad Zuse, eine Festschrift zum Wirken der Konrad-Zuse-Gesellschaft veröffentlicht und war ebenfalls viele Jahre stellvertretender Vorsitzender.

Bei den Vorstandswahlen wurde der bisherige Vorsitzende Prof. Dr. Wolfgang Karl und sein Stellvertreter, Dr. Wilhelm Mons, in ihren Ämtern ebenso bestätigt wie der Beisitzer Dr. Eberhard Fennel und Prof. Dr. Klaus Waldschmidt, der als Vorgänger von Prof. Dr. Karl die Gesellschaft geführt hatte. Neu gewählt wurden als weiterer stellvertretender Vorsitzender der Zuse-Sohn Prof. Dr. Horst Zuse und als Beisitzer Andreas Samuel aus Großpostwitz, der Vorsitzende des Zuseums sowie Prof. Dr. Ulrike Lucke von der Universität Potsdam.

Herausragende Veranstaltung des Zuse-Jahres zum 100. Geburtstag im vergangenen Jahr waren nach Meinung von Prof. Dr. Karl und Prof. Dr. Horst Zuse die Jubiläumsfeierlichkeiten in Hünfeld. Aber auch Veranstaltungen der Hessischen Landesregierung in Wiesbaden und  der Universität in Hamburg, des Deutschen Museums und der Universität Berlin mit der Langen Nacht der Museen. Insgesamt hielt allein Prof. Dr. Horst Zuse im vergangenen Jahr 79 Vorträge im In- und Ausland, stand für 25 Interviews und vier Fernsehsendungen zur Verfügung. Der im vergangenen vorgestellte Nachbau der Z 3, war unter anderem auf der Hannovermesse, in der Hessischen Landesvertretung in Berlin und bei vielen anderen Veranstaltungen zu sehen. 2011 geht nach den Worten Zuses die Vortragstätigkeit fast unvermindert weiter.

Allein in diesem Jahr sind es bereits 39 Vorträge über das Lebenswerk seines Vaters. Besonders herausragend waren für ihn die Vorträge vor der British Computer Society im Science Museen London, wo mehr als 300 renommierte Wissenschaftler „es genau wissen wollten“, betonte Zuse, da die Briten mit Babage ebenso wie die Amerikaner mit Howard Aiken jahrzehntelang  die Erfindung des Computers für sich reklamiert hatten. Auch zum 100-jährigen Jubiläum von IBM Deutschland in Hamburg war Zuse und die Zuse-Gesellschaft eingeladen, ebenso wie zur Übergabe des Konrad-Zuse-Platzes auf der Hannover-Messe und der Einweihung der Zuse-Gebäude an den Hochschulen Ilmenau und Rostock.

Auch in diesem Jahr steht für die Konrad-Zuse-Gesellschaft ein besonderes Ereignis an, jährt sich doch zum 70. Mal die Vorstellung des ersten Computers der Welt, der Z 3. Aus diesem Anlass soll unter anderem am 27. November vor dem Konrad-Zuse-Museum mit Stadt- und Kreisgeschichte in Hünfeld der Zuse-Lochstreifen-Weg vorgestellt werden. Der Nachbau der Z 3 wird dann zu diesem Zeitpunkt wieder im Museum ausgestellt. Anfang Dezember wird im Rahmen der Übergabe der Hünfelder Nordumgehung eine große Skulptur als ein neues Wahrzeichen Hünfelds offiziell seiner Bestimmung übergeben.

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