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Apfelsaison 2011 läuft auf Hochtouren – Überdurchschnittliche Erträge erwartet

Rhön. Nach zwei eher schlechten Apfeljahren, wird die Apfelsaison 2011 zwar keine Rekordernte bringen, aber doch im langfristigen Mittel überdurchschnittliche Erträge liefern. Im Gespräch mit unserer Zeitung bestätigt auch die größte bio-zertifizierte Streuobstinitiative Deutschlands, die Rhöner Apfelinitiative (RAI) e.V., diese Einschätzung. Gemeinsam mit der Kelterei ELM verarbeitet sie einen Großteil der Streuobstbestände im Umkreis von ca. 150 Kilometern um Flieden – von Kassel bis Bamberg, von Eisenach über Wetzlar bis Frankfurt. „Die diesjährige Apfelernte wird sich deutlich über dem langfristigen Mittel einpendeln, auch wenn keine Rekordernte zu erwarten ist. Aber durch den relativ nassen Sommer und den nun heißen Herbst erwarten wir eine besondere Qualität an Säure und Zucker“, eröffnet Maike Pfannmüller das Gespräch. Die Diplom-Oecotrophologin betreut seit vielen Jahren die Apfelannahmestellen der Kelterei ELM und zeichnet für das Qualitätsmanagement verantwortlich.

Auffällig sei in diesem Jahr, dass die Erträge nicht wie sonst so oft sortenabhängig, sondern vor allem standortabhängig sei: „In manchen Tallagen, wo in der Apfelblüte nochmals ein später Frost zugeschlagen hat, gibt es zum Teil Totalausfälle“, so Pfannmüller. Dort, wo die Bestände die letzten frostigen Nächte des Frühjahrs unbeschadet überstanden haben, stimme auch die Qualität am Baum: „Die Bäume hängen nicht übermäßig voll wie in Rekordjahren, so dass die einzelnen Früchte gleichmäßiger reifen können“, erklärt die Apfelexpertin, die derzeit im gesamten Einzugsgebiet, rund 150 Kilometer um den Standort der Kelterei Elm in Flieden, unterwegs ist, um die Qualität und die Abläufe an den Annahmestellen sicherzustellen. Durch den gleichmäßigen Behang seien auch keine Schäden an den Bäumen, beispielsweise durch Astbruch, zu erwarten. „Liebe Obstbauern, bitte nur reife Äpfel ernten und anliefern“, rät Maike Pfannmüller augenzwinkernd, und weißt darauf hin, dass im Gegensatz zu vielen Keltereien im Rhein-Main-Gebiet die Kelterei Elm auch im November noch Äpfel annehme.

 

Die Mitarbeiter der Annahmestellen seien geschult, um die Qualität der angelieferten Äpfel genau im Auge zu behalten. Über ein Computer gestütztes Erfassungssystem bekommen Apfellieferanten ihr Guthaben sofort auf einer Kundenkarte gutgeschrieben – und die Kelterei weiß so tagesaktuell, wie viele Äpfel wo und von wem bereits angeliefert wurden.Um die regionale Wertschöpfung im Biosphärenreservat stabil zu halten, würden seit mehreren Jahren keine Barguthaben mehr ausgezahlt: „Neben dem Lohnmosttausch erhalten die Rhöner Apfellieferanten nun Gutscheine, die bei Tegut oder an den Annahmestellen einzulösen sind“, erklärt Pfannmüller. Damit solle das „Apfel-Geld“, immerhin circa mehrere hunderttausend Euro, im regionalen Kreislauf gehalten werden – denn die Händler kaufen mit dem Erlös der Gutscheine wiederum die regionalen Säfte.

Und das konventionelle Obst, das angeliefert wird, wandert in die „Unterm Apfelbaum“-Säfte und -Schorlen, die Elm gemeinsam mit Förstina Sprudel in der Region vermarktet. Hier ist in den vergangenen beiden Jahren ein einzigartiges Regionalsystem entstanden: Denn die Unterm Apfelbaum Säfte und Schorlen werden nur in dem Gebiet verkauft, aus dem auch die Rohwaren stammen. Dabei kann jeder Konsument über die Internetseite www.untermapfelbaum.de jederzeit nachvollziehen, woher das Obst für den Saft in seiner jeweiligen Flasche stammt.

Informationen zum Lohnmosttausch – Aus regionalen Äpfeln wird leckerer Saft und Wein

Lohnmosttausch: Äpfel verwandeln sich in leckere Säfte und Apfelwein. Wo und wie das funktioniert? Natürlich an den Annahmestellen der Kelterei ELM. Hier sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen zum System.

Wie funktioniert das Lohnmosttauschsystem?

Einfach reife und gesunde Äpfel an einer der zahlreichen Annahmestellen in der Region anliefern und mit Lohnmosttausch in zahlreiche Produkte eintauschen. Ein Teil der Äpfel kann auch an der Annahmestelle in Guthaben getauscht werden. Das Guthaben wird dann mit dem Einkauf verrechnet oder als Gutschein ausgezahlt.

Warum gibt es Lohnmosttausch?

Durch den Lohnmosttausch werden Sie Teil eines Systems, das schon lange Tradition hat. Lohnmosttausch bedeutet Erhalt von Naturlandschaft und ökologischen Kreisläufen durch aktive Nutzung und Vermarktung Ihrer Streuobstäpfel in Form von Apfelsaft und Apfelwein. Durch den Lohnmosttausch engagieren wir uns gemeinsam für den Erhalt unserer Landschaft und des Kulturgutes Streuobst.

Welche Idee steckt hinter dem Lohnmosttausch?

Lohnmosttausch bedeutet: „Aus der Region, für die Region.“ Sie unterstützen Ihre Region durch den Konsum von regionalen, qualitativ hochwertigen Apfelprodukten, die aus Ihren Äpfeln hergestellt werden. Es gilt: Faire Preise für Produkte aus regionaler Erzeugung und Verarbeitung. Deswegen zahlen wir für Rhöner Streuobst auch deutlich mehr, als üblich.

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