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Rund 240 Erzieherinnen aus Katholischen Kitas waren in Marienschule mit dabei

Fulda (cif). In Kooperation mit der Marienschule – Fachschule für Sozialpädagogik – und auch in deren Räumen in Fuldas Innenstadt führte das Fachreferat „Tageseinrichtungen für Kinder“ des Caritasverbandes für die Diözese Fulda seinen diesjährigen Fachtag zum Thema „Traumberuf Erzieherinnen“ durch. Zielgruppe waren die bereits im Beruf stehenden Erzieherinnen und Erzieher sowie die Fachschülerinnen der Marienschule.

Caritas-Referatsleiterin Elviral Diel, die zusammen mit Fachschulzweigleiterin Dr. Beate Werth-Bös den Fortbildungstag organisatorisch vorbereitet hatte, betonte bei der Begrüßung, dass entsprechend des Veranstaltungsmottos diesmal die Erziehungsfachkräfte selbst und nicht die pädagogischen Konzepte im Mittelpunkt der Betrachtung stehen sollten. Grußworte kamen von Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und dem Schulleiter der Marienschule Dr. Oswald Post. Dieser betonte, dass dem Erziehungspersonal von Jesus und mittlerweile auch von der Erziehungswissenschaft gleichermaßen mit auf den Weg gegeben wäre, jedes Kind in seiner individuellen Persönlichkeit wichtig zu nehmen und zu stärken. Somit hätten in diesem Sinne die kirchlichen Kindertagesstätten eine im christlichen Menschenbild begründete, stets zukunftsweisende Aufgabe.

Caritasdirektor Juch unterstrich die Bedeutung des Fachtages für den kollegialen Austausch sowie die Möglichkeit, neue Impulse zu erhalten.  Dies sei besonders wichtig in einer Phase, in der die Anforderungen an die Erziehungsleistung in Kindertagestätten stetig stiegen, neue Aufgaben hinzukämen und sich der Fachkräftemängel verstärkt bemerkbar mache.

Hauptreferent der Veranstaltung war Frank Jansen, Geschäftsführer des Bundesverbandes katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK). Er machte in seinem Vortrag „Feuer unterm Kita-Dach“ auf die Diskrepanz zwischen der mittlerweile sehr hohen gesellschaftlichen Anerkennung der Leistungen des Erziehungspersonals und den herrschenden politischen  Rahmenbedingungen zur Ausübung dieses Berufes aufmerksam. So würde durch die frühzeitige Aufgabe des Berufes – etwa wegen Krankheit oder Burn-out, aber auch wegen Einstellung nur befristet oder in Teilzeit – ein großes Potenzial an ausgebildeten Erzieherinnen und Erziehern ungenutzt gelassen. Dabei müsse es vielmehr darum gehen, viele junge Menschen für den Beruf zu gewinnen, da allein durch die Einbeziehung der Kinder unter drei Jahren in die Kitas ein Mehrbedarf von bundesweit 60.000 Kräften bestehe.

Die Aufgabe der Kita als Lernort für Kinder stehe außer Frage, so Jansen. Erzieherinnen gestalteten auch anspruchsvolle Lernsituationen, die Kinder- und altersgerecht seien – die Bildungsprinzipien in der Kita seien einfach andere als in der Schule. Insofern seien die Bildungspläne der Länder nur dann wirklich hilfreich, wenn sie sich nicht als Hinführungsprogramme zur Schule verstünden, und wenn es seitens der Politik auch Unterstützung gäbe, diese Pläne umzusetzen und zu evaluieren.

In verschiedenen Workshops setzten sich die Teilnehmerinnen des Fachtags nach dem Vortrag mit Einzelaspekten ihrer Arbeit und dem Erziehungsberuf auseinander. Zuvor hatte noch ein Anspiel der Erzieherinnen im Anerkennnungsjahr – ein so genanntes Tütenkonzert – für Stimmung und Auflockerung gesorgt.

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