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Gesprächszeit – gegen Einsamkeit und Langeweile im Alter

Kalbach. Die dunkle Jahreszeit wirft ihre Schatten voraus. Viele ältere Menschen fürchten diese Zeit mit den langen Nächten und kurzen Tagen, sie fürchten die Einsamkeit, und nicht wenige leiden unter Depressionen. „Gesprächszeit – damit Langeweile und Einsamkeit keine Chance haben“, heißt ein aktuelles Sozialprojekt, mit dem ältere Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen können. Im Kern geht es darum, Menschen, die sich zu bestimmten Themen unterhalten möchten, zusammen zu bringen. Dahinter verbirgt sich als Geschäftsidee eine seriöse Kontaktvermittlung, die bewusst auf eine Plattform im Internet verzichtet.

Solidaritätsprinzip

Gesprächszeit verfolgt aber auch einen sozialen Gedanken. „Wir wollen, dass alle Menschen von unserer Dienstleistung profitieren können“. Ältere Menschen, die finanzielle Leistungen im Rahmen der Hilfe zur Pflege beziehen, können kostenfrei an Gesprächszeit teilnehmen. Hier sind insbesondere die Bewohner von Senioreneinrichtungen angesprochen. „Die Verwaltungen der Altenpflegeeinrichtungen können bei uns entsprechende Flyer anfordern,“ sagt Gesprächszeitgründer Hans-Peter Kraushaar. Angesprochen sind aber insbesondere auch die älteren Menschen, die noch in den eigenen vier Wänden wohnen. Auf eine Altersbeschränkung haben die Gesprächszeitmacher bewusst verzichtet. „Das Mindestalter ist 18 Jahre. Nach oben haben wir keine Grenzen.“

Kunst statt Krankheit

Der Heubacher Hans-Peter Kraushaar hat die Idee zu dem Gesprächszeitprojekt gemeinsam mit einem Freund entwickelt. Ausschlaggebend waren persönliche Erlebnisse und Erfahrungen mit alten Menschen, die über Einsamkeit im Alter und zu wenig oder nur oberflächlichen Kontakt zu Kindern und Enkeln klagten. Kraushaar: „Wir sind zum Leidwesen vieler Ärzte mittlerweile so weit, dass viele ältere Menschen, den Besuch in der Arztpraxis als willkommene Gesprächsgelegenheit sehen“. Und dabei werde wieder nur über Krankheiten geredet, wo sich die älteren Menschen doch gerne auch einmal über aktuelle Themen des täglichen Lebens, Hobbies oder Kunst und Geschichte unterhalten würden. Nicht ohne Grund gäbe es in der Zwischenzeit schon Selbsthilfegruppen für verlassene Eltern.

Hilfe zur Selbsthilfe

„Es ist an der Zeit, dass die älteren Menschen ihre Geschicke selbst in die Hand nehmen“, sagt Hans-Peter Kraushaar. Gesprächszeit begreife sich als Dienstleistung, bei der die älteren Menschen selbst aktiv werden und zu ihren Wunschthemen Gesprächspartner finden. „Es geht uns nicht darum, neue Lebenspartnerschaften zu begründen“, so Kraushaar weiter, „nein wir wollen ganz einfach den Hunger der älteren Menschen nach Gesprächen, nach Kommunikation stillen“. Der 48jährige hat einen Themenfragebogen entwickelt, den er mit einem Flyer verteilt. Hier können die älteren Menschen Themenbereiche auswählen und eigene Wunschthemen angeben. Kraushaar sucht dann nach Übereinstimmungen und vermittelt Kontakte.

Brieffreundschaften und Telefonate

Der Gesprächszeit-Gründer hat großen Wert auf Datenschutz und Seriosität gelegt. „Wir wollen uns bewusst von den üblichen Kontaktbörsen im Internet abheben und kommunizieren mit unseren Kunden in der Regel auf dem Postweg“, sagt Hans-Peter Kraushaar. Nachdem die Interessenten den Fragebogen abgeschickt haben, erhalten Sie eine Bestätigung, können alles in Ruhe prüfen und sind noch keine Verpflichtung eingegangen. Erst mit der Zahlung der einmaligen Grundgebühr entsteht das Vertragsverhältnis und die Vermittlung beginnt.  Wie oft sich die Gesprächspartner treffen und auf welchem Weg sie miteinander kommunizieren, bleibt den Teilnehmern selbst überlassen. So können traditionelle Brieffreundschaften entstehen, aber natürlich auch Kontakte per Telefon, per Mail oder SMS. Die Gesprächspartner vereinbaren einen Gesprächstermin und sprechen dann am Telefon miteinander. Natürlich sind auch persönliche Treffen nicht ausgeschlossen.

Weiter Infos: www.gespraechszeit.com

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