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1. Fahrzeugschau Elektromobilität in Bad Neustadt entfacht Leidenschaft für Elektrofahrzeuge

Bad Neustadt. Elektrofahrzeuge sind nicht länger eine Domäne oder liebevolle Spinnerei umweltbewusster Idealisten. Sie sind Gegenwart und sie werden wichtiger Bestandteil unserer künftigen Mobilität. Das hat die 1. Fahrzeugschau Elektromobilität vom 7. bis 9. Oktober in Bad Neustadt eindrucksvoll bestätigt. Rund 5.000 Besucher informierten sich In Ausstellung, Probefahrten und Podiumsdiskussionen für den klimaneutralen Antrieb aus der Steckdose.


Megatrend Elektromobilität

Klar wurde auch, dass die Elektromobilität nach Erfindung von Diesel- und Ottomotor einen Quantensprung bedeutet. Bad Neustadt will dabei die Nase vorn haben. Das hat sie mit der erfolgreichen Fahrzeugschau gezeigt. Diese soll beileibe keine Eintagsfliege bleiben, wie die Stadtoberen unisono versichern. Die Weichen für weitere Maßnahmen und Initiativen sind gestellt, mit der Einrichtung des Technologiezentrums TTZ ab Januar 2012, das später einmal sogar Hochschulstandort werden könnte und mit einem Projektmanager, der dank persönlich überbrachter Förderzusage von Wirtschaftsminister und Schirmherr Martin Zeil in Kürze die Aktivitäten rund um die Elektromobilität koordinieren wird.

Dass Bad Neustadt der richtige Standort als Innovationszentrum für die Flüsterflitzer ist, zeigte die Resonanz auf die Fahrzeugschau in aller Deutlichkeit. Der Zuspruch seitens Industrie und mittelständischen Autohäusern und Fahrradgeschäften war groß, das Medienecho gewaltig, der Goodwill von städtischen Einrichtungen, Vereinen und Verbänden wie Tourist-Info, ADAC und Feuerwehr immens und die Bevölkerung begeistert von der Bandbreite an Elektrofahrzeugen. Vom E-Bike über teilweise überdachte Roller und Boards bis zu parklücken-kompatiblen Cityflitzern und schnellen Sportwagen reichte das Spektrum, das die Aussteller auf dem Marktplatz boten. Besonders umlagert waren Prototypen und Modelle kurz vor der Serienreife. Genauso gefragt waren die Segway-Testfahrten und Stadtführungen mit dem E-Bike.

Als absolute Publikumslieblinge erwiesen sich die Formel 1 ähnlichen Formula Student Rennwagen der Universität Bayreuth, der Hochschule Deggendorf und der TU Ilmenau. Sie erhielten den von den Besuchern per Stimmkarte vergebenen 1. M-E-NES Award als innovativster Stand. Zum innovativsten Fahrzeug wurde der rund 100.000 EURO teure TSC-E vom Team Starcraft der TU Ilmenau gekürt. Je zwei E-Bikes für ein Wochenende haben Tobias Reinhard aus Bad Neustadt, Maximilian Koschik aus Niederlauer und Michaela Pohly aus Grünsfeld gewonnen. Sie wurden aus rund 400 Teilnahmekarten gezogen. Die Preise haben die örtlichen E-Bike-Händler Wolf Bike & Play, Radhaus Raab und Fa. Gaul & Klamt gesponsert ,

Noch viel Entwicklungsarbeit

Eines wurde bei der 1. Fahrzeugschau Elektromobilität klar: Bis die Elektroautos wirklich unsere Straßen erobern, liegt noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit vor den Akteuren. Es gilt, gute und günstige Fahrzeuge mit gleicher Leistung und gleichem Komfort wie klassische Verbrenner zu entwickeln. Die kunterbunte Parade von 18 Elektromobilisten mit ihren für den Verkehr bereits zugelassenen Fahrzeugen zeigte, dass dies kein Wunschtraum ist. In den Interviews mit dem Moderator unterstrichen die Piloten, dass sie bereits seit Jahren hochzufrieden und sensationell günstig mit ihren Stromern unterwegs sind.

Im Vergleichsrennen mit ihren benzin- und dieselbetriebenen Mitbewerbern bei einer imposanten Demonstrationsschau auf dem Flugplatz von Bad Neustadt stellten die Stromer trotz widrigster Wetterbedingungen zudem ihre Schnelligkeit unter Beweis. Als Sieger bei den abwechslungsreichen Rennen vor rund 600 Zuschauern kristallisierte sich – wie konnte es anders sein – der Tesla Roadster heraus. „Elektrofahrzeuge werden die Verbrenner nicht ersetzen“, fasste Bürgermeister Bruno Altrichter zusammen. „Aber sie werden eine echte Alternative insbesondere für das Zweit- und Drittauto bilden.“ Die besondere Herausforderung sei die effiziente Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsmittel für die unterschiedlichen Mobilitätsanlässe.


Bad Neustadt als Taktgeber

Überaus positiv äußerte sich auch Wirtschaftsminister Martin Zeil zur Elektromobilität. Wichtig sei allerdings, so der hochrangige Politiker, dass die Fahrzeuge mit umweltfreundlichem Strom aus Regenerativen Energien betrieben werden. „Bad Neustadt verdient die Förderung“, unterstrich Zeil zum Auftakt der Podiumsdiskussion mit Wissenschaftlern, Akteuren und Industrievertretern. Der Austausch der Experten zeigte deutlich, wie groß das Entwicklungspotenzial für Elektromobilität ist und dass Bad Neustadt hier durchaus Taktgeber sein kann. In 20 Jahren, so schätzte man, werde es fünf bis zehn Prozent Elektrofahrzeuge geben. Der Hybridantrieb werde in der Übergangszeit eine wichtige Rolle spielen.

„Es ist eine spannende Entwicklung mit hohem Spaßfaktor“, so Landrat Thomas Habermann am Ende der 1. Fahrzeugschau Elektromobilität. Das Thema Elektromobilität sichere Bad Neustadt und der ganzen Region innovative und zukunftsfähige Arbeits- und Ausbildungsplätze. Weitere Informationen zu den M-E-NES-Aktivitäten erteilt Dr. Jörg Geier, Landratsamt Rhön-Grabfeld, Tel. 09771/94-0, www.m-e-nes.de.

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