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Vier Jahre erfolgreiche Arbeit der Seniorenbeiräte

Lauterbach. Das Treffen der Seniorenbeiräte im AWO-Sozialzentrum Lauterbach am Donnerstag nutzte Seniorenbeauftragte Rosemarie Müller für einen Tätigkeitsbericht. Vernetzung und Austausch sind für sie zentrale Anliegen ihrer Arbeit. Die Belange von Senioren müssen in allen Bereichen von Politik und Gesellschaft gehört und ernst genommen werden, fordert Müller, die eine aktive Mitgestaltung der örtlichen Lebensverhältnisse durch Senioren für unverzichtbar hält. „Nur wer die Bedürfnisse von Senioren kennt, kann notwendige Angebote vor Ort vorausschauend entwickeln.“ Die Pflege im Alter und die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung nannte Müller als wichtige Zukunftsthemen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und sich weiter verändernder Familien- und Sozialstrukturen auch im Vogelsbergkreis.

Im Bündnis für Familie sei es gelungen, interessierte Bürgerinnen und Bürger, Vertreter von Kirchen, Einrichtungen und Verbänden sowie Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik zum Interessenaustausch zu bewegen. Entstanden sei ein  informelles Netzwerk, das mit vielfältigen Initiativen Einfluss nehme auf die öffentliche Diskussion und Impulse gebe für die Weiterentwicklung der Infrastruktur vor Ort. Müller lobte die Bündnisaktivitäten und berichtete ausführlich aus der Arbeit des Handlungsfeldes Gesundheit und Pflege. Mit den Aktionstagen „Samstage gegen das Vergessen“, die bereits in acht Städten und Gemeinden durchgeführt worden seien, habe das Bündnis weit über 1.000 Menschen erreicht und Hilfs- und Unterstützungsangebote für von der Krankheit Demenz Betroffene und pflegende Angehörige in den Städten und Gemeinden bekannter gemacht.

Mit dem vom Bündnis in Auftrag gegebenen Konzept zur Verbesserung der hausärztlichen Versorgung habe die notwendige öffentliche Diskussion an Fahrt aufgenommen. Im Arbeitskreis „Ärztliche Versorgung“ unter Leitung von Amtsärztin Meudt werde jetzt ergebnisorientiert mit Ärzten und unter Einbeziehung der Krankenhäuser im Landkreis an dem Thema weitergearbeitet. Müller will Generationen zusammenbringen. „Wir können es uns nicht leisten, die Erfahrungen, das Wissen und Können von Älteren zu missachten.“ Beispielhaft nennt sie das Projekt des Lauterbacher Seniorenbeirates, der mit finanzieller Hilfe des Rotary Clubs Lauterbach Grundschüler der Eichbergschule Lauterbach unterstützt, die nachmittags nicht im Elternhaus oder im Hort betreut werden können.

Ein anderes gutes Beispiel ist das Projekt des Seniorenbeirats Gemünden/Felda mit der Ohmtalschule Homberg/Ohm. Hier vermitteln Schüler unter fachlicher Anleitung einer Lehrkraft Internetkompetenz an Senioren. Die Seniorenbeauftragte berichtete auch von den gut angenommenen regelmäßigen Telefonsprechstunden. Hier erfahre sie unmittelbar, wo ältere Menschen der Schuh drückt. In diesen Sprechstunden werde sie mit vielfältigen Lebenslagenproblemen konfrontiert. Dank der fachkompetenten und trägerneutralen Beratung durch den Pflegestützpunkt, der im Dezember 2010 in der Kreisverwaltung seine Arbeit aufgenommen habe, sei sie jetzt noch besser in der Lage, auch ganz konkret zu helfen und als Lotse im Vogelsberger Hilfenetz den richtigen Weg zu weisen.

Müller sprach zum Abschluss ihres Vortrags noch eine Einladung zum Tag der Pflege am 29. Oktober 2011 vom 14 bis 17 Uhr im Bürgerhaus in Schlitz aus. Die Veranstaltung, die unter dem Motto „Älter werden im Vogelsbergkreis“ steht, wird von den Sozial- und Diakoniestationen in Zusammenarbeit mit dem Vogelsbergkreis durchgeführt. Fachvorträge über die Bedeutung des „Demografischen Wandels“ für den Vogelsbergkreis und für Schlitz, die Aufgaben des Pflegestützpunktes und der Fachkräftemangel in der Pflege stehen auf dem Programm. Daneben gibt es die Möglichkeit, sich bei 16 Informationsständen über Angebote der Altenhilfe zu informieren. Der Eintritt ist frei. Kaffee, Kuchen und Getränke werden von den Schlitzer Landfrauen angeboten.

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