Hausbau im Vonderau Museum – Vorbereitungen für Sonderausstellung gehen in die Endphase
Fulda. Die Vorbereitungen für die Sonderausstellung zu König Konrad I. (911-918) vom 10. November 2011 bis 05. Februar 2012 im Vonderau Museum Fulda laufen auf Hochtouren. Zur Ausübung seiner Herrschaft bereiste der König das Land. Wichtige politische und kulturelle Zentren dieser Zeit werden mit zeitgenössischen Fundstücken und Rekonstruktionszeichnungen vorgestellt. Konrad I. selbst erscheint in der Ausstellung auf Siegeln, Urkunden und Handschriften. Mit über 300 originalen Fundstücken wird das Alltagsleben im 9. und 10. Jahrhundert dargestellt. Diese zeigen Wohnkultur, Handwerk und Lebensumfeld von Bauern, Bürgern und Adeligen. Dazu wurden u. a. Schmuckstücke, Handwerksgerät, Waffen und Tongefäße aus Bayern, Hessen und NRW zusammengetragen. Auch aus Fulda selbst werden einige Stücke gezeigt, die einen interessanten Einblick in die frühe Geschichte der Stadt ermöglichen. Auf dem Handwerk liegt ein besonderer Schwerpunkt der Ausstellung, die u. a. das Arbeitsgerät von Metallurgen, Schmieden, Salzsiedern, Müllern, Webern, Gerbern, Stellmachern und Knochenschnitzern zeigt.
Zur weiteren Veranschaulichung der mittelalterlichen Lebensverhältnisse werden in der Ausstellung ein Eisenverhüttungsplatz, eine Salzsiedeanlage und ein mittelalterliches Grubenhaus in Originalgröße zu sehen sein. Grubenhäuser wurden in den Boden eingetieft und zumeist als Werkstätten, z. B. für die Textilherstellung genutzt. Der Nachbau erfolgte weitgehend unter Verwendung zeittypischer Materialien und vermittelt so einen guten Eindruck von der mittelalterlichen Bauweise. Das mittelalterliche Handwerk wird der modernen Technik des 21. Jahrhunderts gegenüber gestellt. Dazu wird die Technologie und Produktionsweise eines Porsches 911 durch Filme und Modelle vorgestellt. Es ist gerade dieser Kontrast, der die zurückliegenden Entwicklungsschritte eindrucksvoll verdeutlicht. Die Ausstellung schließt mit Betrachtungen zur Königswahl ab, an deren Anfang die Wahl König Konrads I. stand. Diese wird in Bezug zur späteren föderalen Verfassung und letztendlich auch zum Grundgesetzt der Bundesrepublik Deutschland gesetzt, in der die Wahl des Staatsoberhauptes, auch durch Vertreter der Bundesländer, noch immer ein fester Bestandteil ist.