Logo

Befischung der elektrisierenden Art an der Orke

Rhön. Im Rahmen des Wiederansiedlungsprojekts der bedrohten Fischart „Schneider“ im Biosphärenreservat Rhön, wurde am 29.10.2011 durch den Biologen Christoph Dümpelmann und Fischwirtschaftsmeister Andreas Rohn eine Elektrobefischung an zwei Gewässerabschnitten der Orke in Nordhessen durchgeführt. Durch den Einsatz von Gleichstrom, in Kombination mit einem speziell dazu angefertigten Kescher, konnten bei dieser Methode die Fische ohne Schäden zu nehmen betäubt und die gewünschte Fischart Schneider zum Aufbau eines Zuchtstamms und anschließender Wiederansiedlung im Biosphärenreservat Rhön entnommen werden. Das von Christoph Dümpelmann und Ranger Joachim Walter für das Biosphärenreservat Rhön betreute Projekt wird in Kooperation mit der Oberen Fischereibehörde des Regierungspräsidiums Kassel durchgeführt. Das Projekt basiert unter anderem auf der Diplomarbeit von Stefan Albinger, welcher durch seine Nachforschungen den Anstoß für Schutzmaßnahmen für die vom Aussterben bedrohte Art gab.

Der Schneider war bis Anfang des 20. Jahrhunderts eine weit verbreitete Art in unseren Gewässern, seine Population hat aber seit den 1960er Jahren sehr stark abgenommen. Heute ist er leider nur noch sehr vereinzelt in hessischen Gewässern anzutreffen. In der Hessischen Rhön ist er gänzlich verschollen. Die Elektrobefischung zeigte schnellen Erfolg, denn es konnten auf einer Gesamtstrecke von 910 Metern 84 Schneider entnommen werden. Des Weiteren wurde im ersten der befischten Gewässerabschnitte eine Artenvielfalt von 15 und im zweiten sogar von 18 Fischarten festgestellt. Somit war die Befischung durch und durch erfolgreich und dem anschließenden Aufbau eines Zuchtstamms und der geplanten Wiederansiedlung der Nachzuchten in heimischen Gewässern steht nichts mehr im Weg. Nach bis zu zweijähriger Zucht zur Laichreife und der darauf folgenden Nachzucht des Schneiders, kann dann mit den Besatzmaßnahmen begonnen werden. In der Rhön könnte eventuell ab 2014 in Absprache mit den Fischereiberechtigten mit der Wiederansiedlung begonnen werden.

Categories:

Alle Nachrichten