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„Deutschland lässt seine Familien allein“ – Dana Schweiger fordert Support-System für die sich wandelnde Familie

Frankfurt/Fulda. Im Rahmen des Symposiums „Gute elterliche Partnerschaft sichert die Zukunft von Wissenschaft und Wirtschaft“ forderte Dana Schweiger –  als Teilnehmerin der von der Deutschen Familienstiftung und dem Frankfurter Zukunftsrat initiierten Podiumsdiskussion – ein Supportsystem für Familien. Deutschland sei nicht familienfreundlich, Kinder seien Luxus. Die vorrangige emotionale Unterstützung der Kinder sei immens wichtig und damit seien die Eltern alleine oftmals überfordert. Man solle sich ein Beispiel an Dänemark nehmen, welches sehr familienstark sei. Im Rahmen des Symposiums in Frankfurt diskutierte man die Schwierigkeiten werdender und junger Familien in Deutschland in Bezug auf die Folgen für die Wirtschaft und Wissenschaft in Deutschland.

Der ebenfalls teilnehmende Sozialminister Hessens, Stefan Grüttner unterstrich, das das Land Hessen bereits einiges tue, es aber immer noch nicht ausreichend sei, die emotionalen Bedürfnisse der Familien abzudecken. Die geringe Kinderzahl ist seit langem ein Problem für Deutschlands Gesellschaft. Eine Partnerschaft zu leben, wird immer schwieriger, da die Anforderungen an die Paare immens sind und eine stabile Basis zur erfolgreichen Familienleben dringend notwendig ist. Eine positive und glückliche Partnerschaft mit den Anforderungen des Alltags noch zu leben, sei kaum zu schaffen.

Ulrich Hauser von der Magazin „stern“ forderte die Zweckfreiheit des Kindseins, Familie müsse wieder selbstverständlich werden und nicht eine Sache des Verstandes. Es besteht eine hohe Verunsicherung der Eltern, die durch eine gute Begleitung durch institutionelle Familienbildung als Ersatz für fehlende Familienstrukturen abgemildert werden könne. Das Modell der Geburts- und Familienvorbereitung, entwickelt von der Deutschen Familienstiftung ist ein Kurskonzept, welches die ersten Schwierigkeiten abmildert und neben der herkömmlichen Geburtsvorbereitung auch zusätzlich Lösungsstrategien in Bezug auf die Herausforderungen des Familienlebens an die Hand gibt.

Der Psychologe Professor Hahlweg, der Entwickler des Partnerschaftsprogramms EPL, bestätigte wie wichtig die psychische Gesundheit von Eltern und Kindern für die Entwicklung und Bildung der Kinder sei. Er hob hervor, wie schwierig immer noch gerade die Einbeziehung der Männer sei, sie hätten andere Bedürfnisse, kostenfreie Internetangebote für Partnerschaftsförderung könnten eine Möglichkeit sein. Aber in Gang bringen könne dies alles nur der Staat. Somit sei eine Unterstützung der Partnerschaft z. B. durch eine Geburts- und Familienvorbereitung schlussendlich nur durch eine Gesetzesänderung durchzusetzen.

Ein Anfang könne auch durch die Unternehmen gemacht werden, stellte Frau Farin, Unternehmensberaterin aus Hamburg fest. Familienunternehmen seien oftmals bereit, Familienstärkende Maßnahmen anzubieten, man müsse sie nur ansprechen. Lässt sich vielleicht sogar durch die Wirtschaft ein Anschub der Familienförderung, insbesondere der vorgeburtlichen Begleitung der Paare initiieren? Fest steht, dass die Familie, insbesondere Frau und Kinder immer mehr unter der momentanen Entwicklung leiden und sich praktisch etwas in der Familienunterstützung bewegen muss, daher gilt nun das Ziel der Stiftung: „Kontaktaufnahme mit der Familienministerin und vehementer Druck auf die Gesetzgebung in Bezug auf die Erneuerung der Geburtsvorbereitung. Diese müsse flächendeckend in eine Geburts- und Familienvorbereitung umgewandelt und durch die Krankenkassen finanziert werden. Familie sei nicht nur die Aufgabe des Einzelnen, sondern auch der Gesellschaft!“

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