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Sonderausstellung im Bürgerzentrum Aschenberg

Fulda. Am Volkstrauertag fand im Bürgerzentrum Aschenberg die Sonderausstellung „Heimkehr“ des Hünfelder Konrad-Zuse- Museums mit Stadt- und Kreisgeschichte statt. Hr. Werner Krah – Vorsitzender der AWO,  eröffnete im Namen der Trägergemeinschaft Aschenberg der AWO und Diakonie die Ausstellung. In seinem Grußwort erläuterte Hr. Oberbürgermeister Gerhard Möller das Bedürfnis nach  Heimat als Hauptbedürfnis eines jeden Menschen und als Voraussetzung für friedliches menschliches Zusammenleben. Fr. Anna Neubauer, eine ehrenamtliche Mitarbeiterin des Hünfelder Konrad Zuse Museums und Aussiedlersprecherin der Stadt Hünfeld stand im Mittelpunkt der Veranstaltung. Sie stellte gemeinsam mit Fr. Jana Tegel in  einer musikalisch- literarischen Komposition den Anfang des 2. Weltkrieges und 70 Jahre Deportation der Deutschen in der Sowjetunion dar.

Alle Text- und Bilddokumente, die diesen Teil der Geschichte aus den unterschiedlichen Blickwinkeln behandeln, wurden überwiegend von Fr. Neubauer zusammengetragen. Fr. Neubauer trug  auch ihre eigenen Gedichte zum Thema Vertreibung und Rückkehr, die das Publikum sehr  bewegte, vor. Die Ausstellung beschreibt Heimkehr im doppelten Sinne. Es geht  nicht nur um die Rückkehr der Russlanddeutschen in ihre ursprüngliche Heimat, sondern auch um die Rückkehr von Kriegsteilnehmern und Kriegsgefangenen nach Deutschland. Eingeladen war ein. Zeitzeuge Hr. Wilhelm Plappert, der  als Kriegsgefangener 12 Jahren in Sibirien gefangen war und überlebte. Am Beispiel von Fr. Erika Janz zeigte Fr. Neubauer das Schicksal von vielen Russlanddeutschen, die nach dem Ausbruch des Krieges aus ihren Siedlungen vertrieben wurden.

Im Anschluss ging Fr. Margarete Ziegler-Raschdorf, Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, näher auf die Geschichte der  Deutschen in Russland ein. Diese begann mit dem Ruf von Zarin Katharina der Zweiten nach befähigten Siedlern, setzte sich in  Gründung von Dörfern und Städten  fort, bis zur zwangsweise Deportation nach Sibirien oder  asiatische Steppen Anfang 1941 durch Stalin. Dort war ihr Leben durch Leid und Hunger geprägt bis eine Rückkehr in ihre ursprüngliche Heimat nach dem Zerfall der Sowjetunion möglich wurde. „Das gemeinsame Gedenken an dieses  Schlüsselereignis in der Geschichte der Russlanddeutschen dient nicht nur dem Erhalt des kollektiven Gedächtnisses  russlanddeutscher Mitbürger, sondern auch ihrer kulturellen Eingliederung hier bei uns. Denn Kenntnis ihrer Geschichte und  Empathie für ihr Schicksal führen zur Solidarisierung, aber auch  zu der Erkenntnis, dass ihre Geschichte auch ein Teil unserer  deutschen Geschichte ist.“ Zum  Abschluss der sehr gut besuchten Veranstaltung nahm Pfarrer Burkhard Enners die Totenehrung vor.

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