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Zum Tod von Wilhelm Schöbel: OB Möller würdigt Verdienste des Inhabers der Ferdinand-Braun Medaille

Fulda (mb). Wie kaum ein anderer hat er sich um die Aussöhnung und Verständigung zwischen Deutschen und Tschechen verdient gemacht: Wilhelm Schöbel, Inhaber der städtischen Ferdinand-Braun-Medaille und Winfried-Preisträger. Der langjährige Vorsitzende des Heimatkreisverbandes Leitmeritz ist jetzt im Alter von 85 Jahren verstorben. Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller würdigte Schöbel als „bescheidenen, äußerst engagierten Menschen, der viel dazu beigetragen hat, dass aus der Städtepatenschaft zum heute tschechischen Litomerice eine Städtepartnerschaft geworden ist.“  Sein ehrenamtliches Engagement bezeichnete Möller als außergewöhnlich. Stadt und Vereine, in denen Schöbel aktiv gewesen war, verdankten ihm viel.

Geboren in Trebnitz

Am 9. September 1926 kam Wilhelm Schöbel in Trebnitz, das zum Kreis Leitmeritz im Sudetenland gehört, zur Welt. Nach Lehre, Arbeits- und schließlich Kriegsdienst, gelangte er nach der Entlassung aus amerikanischer Gefangenschaft 1947 nach Fulda. Gemeinsam mit den Eltern fand Schöbel in der Domstadt ein neues Zuhause und ehrenamtliches Aufgabenfeld. So übernahm er bereits 1951 den Vorsitz über die „Deutsche Jugend des Ostens“. Bis heute gehörte er als Vorstandsmitglied der Sudentendeutschen Landsmannschaft Kreisgruppe Fulda-Stadt sowie des Bundes der Vertriebenen Kreisverbands Fulda Stadt an. Seit 1974 fungierte der gebürtige Trebnitzer als Vorsitzender der Heimatgruppe Leitmeritz in der Sudentendeutschen Landsmannschaft. Von 1971 bis 2007 war Wilhelm Schöbel Vorsitzender des Heimatkreisverbandes Leitmeritz. Aufgrund seines vielfältigen Engagements erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland. Die Stadt Fulda ehrte ihn mit der Ferdinand-Braun Medaille und mit dem von Heinz G. Waider gestifteten Winfried Preis für sein europäisches Versöhnungs- und Verständigungswerk.

Profilierte Persönlichkeit

„Wilhelm Schöbel war ein Mann, der es verstand, Menschen zusammen zu bringen, Netzwerke, vor allem aber Brücken zu bauen – nicht zuletzt zu unseren tschechischen Nachbarn,“ würdigte Möller das Werk des Verstorbenen. Profilierte Persönlichkeiten wie er „sind nachahmenswerte Vorbilder.“ Schöbel habe in den frühen Jahren auch wertvolle Integrationsarbeit geleistet bei der Eingliederung der Heimatvertriebenen. Angesichts all seiner Verdienste werde die Stadt dem Verstorbenen stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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