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Krippenlandschaft aus Wüstensand als Zeichen der Hoffnung

Hünfeld. „Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt.” Im Hünfelder Bonifatiuskloster wird das in diesem Jahr jedoch nicht mit Stall, Tannenbaumwald und traditioneller Krippenatmosphäre einhergehen. Vielmehr finden die Gläubigen das Jesuskind in einem Zelt inmitten einer trostlosen Wüstenlandschaft. Die ganze Adventszeit wird jene Wüste die Gläubigen in Hünfeld begleiten. Die OMI-Jugendgruppen des Klosters sorgten mit Pater Felix Rehbock OMI für die Ausstattung der Wüstenlandschaft: Der abgestorbene Ast eines Baums symbolisiere Leblosigkeit, Bedrücktheit; zahlreiche Steine die Last, die jeder mit sich herumtrage. Die Wüste, so Pater Felix, gelte allgemein als Symbol für Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit. „Dennoch ist sie auch ein Zeichen für Hoffnung. Das Leben siegt auch in der Wüste, denn jeder weiß, dass sie zeitweise blühen kann.” So drehe sich das trostlose Bild der Wüste in eine trostvolle Darstellung des Lebens.

Deutlich wird dies in den kommenden Wochen bereits durch die vier Adventskerzen, die in der Wüstenlandschaft stehen und Sonntag für Sonntag mehr Licht verbreiteten werden. „Es sind die Lichter der Sehnsucht, der Hoffnung, der Freude und der Geduld.” Die Wüste schrecke also nicht nur ab, sie fasziniere auch. In der Trostlosigkeit  der Wüste erfahre man Gott, der mit der Geburt Jesu das hellste Licht in die Wüste geschickt habe. Schon Jesaja hat das Kommen des Herrn mit einer blühenden Wüste verglichen. Und Johannes der Täufer hat aus der Wüste gerufen: „Bereitet den Weg des Herrn.” Jesus selbst hat schließlich 40 Tage in der Wüste gefastet. Somit sei die Wüste sei fest verwurzelt in der Bibel.

Im Johannes-Evangelium, so der Oblatenmissionar, heiße es: „Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.” Im gleichen Buch stehe außerdem, dass Jesus „zeltend unter uns” (im griechischen original Text) gewesen sei. Pater Felix: „Gott wird Mensch, er hat sein Zelt unter uns aufgeschlagen. Er wohnt nicht in einem Palast, er zeltet unter uns.”

Die Wüstenkrippe wird die Hünfelder und die Gäste des Bonifatiusklosters eine ganze Weile begleiten und ihr Bild ändern. In der Adventszeit werden zunächst große Lebkuchentafeln mit Prophetensprüchen auffallen, die die Kinder des Kinderbibeltreffs gebacken haben. Die Propheten, die schon damals mit ihrer „würzigen“ Botschaft auf die Ankunft des Herrn vorbereitet haben, sollen auch uns den Weg zur Krippe weisen. Auf diesem Weg durch die Wüste unseres Lebens begegnen dem Besucher noch viele weitere Elemente. „Der brennende Dornbusch beispielsweise kann auch uns mitten auf einer Durststrecke aufleuchten als Gegenwart Gottes, Trost und Hoffnung“, erklärt eine Jugendliche jener OMI-Jugendgruppen, die sich intensiv mit der Wüste als Krippenlandschaft beschäftigt haben und diese gestalteten.

Außerhalb der Gottesdienste ist die Krippe immer von 7:00 bis 19:00 Uhr zu besichtigen.

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